BundesratStenographisches Protokoll751. Sitzung / Seite 215

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man ein Institut als selbständiges Institut einrichten, das wirklich von Grund auf, von Lebensbeginn an evaluieren kann, Projekte durchführen kann und schaut, wie es denn im Kindergarten, im Hort, in der Volksschule, in unserem Noch-Schultypensystem wirk­lich aussieht und danach in den Fachhochschulen und Universitäten.

Ich glaube, dies ist gerade bei den Aufgaben wichtig – Frau Kollegin Neuwirth hat es ja schon angesprochen –, wo es um angewandte Bildungsforschung geht – nicht um Grundlagenforschung, sondern um angewandte Bildungsforschung! –, wo es um Bil­dungsmonitoring geht, das heißt wirklich um Evaluation dessen, was dort konkret pas­siert. So kann Qualitätsentwicklung erfolgen und letztendlich ein vernünftiger nationaler Bildungsbericht entstehen.

Schauen wir uns das doch an. Wir sehen das ja in der Steiermark – und wir werden es beim nächsten Punkt auch ansprechen –: Da haben wir auch schon viele Schulversu­che entwickelt. Wenn man jetzt aber fragt: Wo sind die Daten?, dann erfährt man, es liegt da ein Haufen und dort ein Haufen. Fragt man: Wer trägt das zusammen?, dann heißt es, das tragen wir irgendwie zusammen. – Natürlich sind überall irgendwo ein paar Daten da. Aber diese trägt nie einer wirklich zusammen, vergleicht sie und stellt die Frage: Was ist Sache? Was ist Fakt? – Darüber reden wir viel zu wenig. Und da er­warte ich mir von diesem Institut sehr, sehr viel.

Und ich glaube, dass auch das Zusammenrücken der unterschiedlichen Standorte, ob das jetzt Salzburg, Wien, Graz oder Klagenfurt ist, ein ganz wichtiges Kriterium ist, denn Bildung passiert nicht nur in Wien und schon gar nicht hier im Parlament oder in irgendwelchen Ministerien, sondern Bildung passiert vor Ort, draußen bei den Men­schen. Das heißt, Bildung hat ein Gesicht. Und wenn wir wissen wollen, wie dieses Ge­sicht dreinschaut, nämlich davor und danach, müssen wir Stellen haben, die auch wirk­lich vor Ort sind.

In diesem Sinn glaube ich, das ist der erste Punkt, der für uns am heutigen Vormittag, wenn wir von Schule und Bildung reden, wichtig ist: dass es einmal ein vernünftiges In­stitut gibt, das selbständig arbeiten kann und, so wie ich es gelesen habe, ein vernünf­tiges Budget hat und das nicht personell immer ein Stückerl heruntergewirtschaftet wird, denn es hat natürlich den Vorteil, wenn man keine nachgeordnete Dienststelle ist, dass man ein klares, wenn auch gedeckeltes Budget hat, das auf gewisse Jahre ge­sichert ist, und man nicht von heute auf morgen sagen kann: Ich glaube, Ihnen könnte man einen A-, B-, C-Posten abziehen, denn wir brauchen diese Posten woanders drin­gender. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Bundesräten von SPÖ und Grü­nen.)

12.16


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Breiner. – Bitte.

 


12.16.46

Bundesrat Franz Breiner (Grüne, Oberösterreich): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Ministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Was ist einer so be­geisternden Rede des Kollegen Schnider noch hinzuzufügen? (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Frau Kollegin Neuwirth hat begründet, und es bleibt mir im Grunde nichts anderes, als zu sagen (Ruf bei der ÖVP: Danke!), wir stimmen zu. Wir sind froh darüber, dass Sie diese Einrichtung schaffen. Wir setzen die gleichen Hoffnungen in diese Einrichtungen. Sie sehen, Frau Ministerin, wie sehr wir danach lechzen, dass in der Bildungsdiskus­sion endlich Grundlagen vorhanden sind, zusammengeführt werden, damit wir diese


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