BundesratStenographisches Protokoll751. Sitzung / Seite 309

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

vier Mal Präsidentin dieses Hauses, du warst elf Jahre lang Vizepräsidentin, du hast mit Hirn, Herz und Handschlagqualität den Vorsitz geführt. Wenn man mit dir etwas ausgemacht hat, dann hat das gehalten. Darauf kannst du stolz sein – so wie wir auf dich stolz sind, dass wir dich in unserer Mitte wissen durften.

Wir wünschen dir, liebe Kollegin Haselbach, für deinen neuen Lebensabschnitt, dass du Zeit hast, du und dein Arne – reiß ihn eben hin und wieder mal vom Computer weg, er muss ja nicht von früh bis spät am Computer sitzen! Macht schöne Reisen, damit das Reisebüro Haselbach auch in der Pension funktioniert.

In diesem Sinne, liebe Anneli, von ganzem Herzen alles, alles Gute, ein herzliches Glückauf! Wir freuen uns, wenn wir uns wiedersehen – ganz gleich, auf welchem Konti­nent, aber wir sind auch zufrieden, wenn wir dich hier im Hohen Haus wieder treffen. Alles Gute für die Zukunft! (Allgemeiner Beifall. – Bundesrat Bieringer überreicht Vize­präsidentin Haselbach einen Blumenstrauß.)

18.11


Präsident Mag. Wolfgang Erlitz: Mit einem Wort: Frau Vizepräsidentin Haselbach verlässt dieses Haus nicht als Vizepräsidentin, sondern als „Mutter Courage“. (Allge­meine Heiterkeit.)

Ich darf nun Herrn Bundesrat Schennach das Wort erteilen.

 


18.11.44

Bundesrat Stefan Schennach (Grüne, Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Frau Vizepräsidentin Haselbach, Albrecht Konecny kennt Sie länger als Ludwig Bierin­ger, und ich bin irgendwie der Jüngste, der da dazugekommen ist. Diese lange Zeit kann ich natürlich nicht aufholen, aber Ihren Mann zum Beispiel habe ich schon vor Ihnen gekannt, und somit, glaube ich, bin ich die Ausnahme im Vergleich zu meinen beiden Vorrednern. Ich habe Ihren Mann schon früher gekannt, und zwar aus einem Feld der Entwicklungs- und Außenpolitik, in dem wir uns dann eigentlich hier wieder begegnet sind.

Wenn Ludwig Bieringer einen Begriff prägt, nämlich den der „Mutter des Bundesrates“, möchte auch ich einen prägen. Sie waren sicherlich die „Außenministerin des Bundes­rates“ oder eine Art „Ständige zweite Außenministerin Österreichs“. In der Zeit, in der ich mit Ihnen gemeinsam hier sein durfte und mit Ihnen im Ausland unterwegs war, war ich tief beeindruckt von Ihrer Art, Österreich zu vertreten, für Anliegen einzutreten, und von Ihrer Art, mit Kulturen und Menschen – egal, welcher Herkunft – den Dialog zu su­chen.

Ich habe Ihrer Rede heute zugehört und – ich erinnere mich daran, dass die Mitglieder der Präsidiale Ihnen als Abschiedsgeschenk eine gebundene Ausgabe all Ihrer Reden der letzten 20 Jahre überreicht haben – mir dabei gedacht: Schade, dass ich Sie zwar in den letzten Jahren hier immer souverän in der Vorsitzführung erleben durfte, aber all Ihre Reden voll des Engagements und des Eintretens für Menschenrechte nicht mitver­folgen konnte. Das war eben nur heute der Fall; das ist vielleicht aber auch das Be­sondere. Ich werde einmal mit der Parlamentsdirektion reden, ob man diesen Band – die gesammelten Reden der Anna Elisabeth Haselbach – vielleicht auch anderen zur Verfügung stellt, damit man über Ihr Lebenswerk hier in diesem Haus nachlesen kann.

Es war für mich in allen Fragen beeindruckend – das ist mir besonders wichtig –, die Würde des Parlamentarismus als einen Wert an sich und den Parlamentarismus als eine Aufgabe zu verstehen, dass man seine Funktion übertragen bekommt und sie in Würde und Anstand und vor allem mit Respekt vor der Verfassung zu erfüllen hat. Das haben Sie uns, glaube ich, immer gelehrt.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite