Österreichischen Auslandsstudentendienstes, den es ja schon seit 1961 gibt. Ich finde es auch sehr gut und sinnvoll, dass man den Namen „OeAD“ beibehält, weil der Name ja doch gut eingeführt ist, man damit etwas verbindet und sich hier wirklich eine Marke entwickelt hat.
Es ist auch eine direkte Umsetzung aus dem Regierungsübereinkommen. Dort ist nämlich die Internationalisierung des Bildungs- und Wissenschaftsstandortes Österreich ein Ziel, und diese neue OeAD-GmbH ist ein wichtiges Instrument auf diesem Wege. Tatsächlich gibt es noch sehr viele Chancen und Potenziale im Bereich der Wissenschaft und Forschung, die bisher noch nicht ausgeschöpft wurden, und ich hoffe, dass wir mit dieser Bündelung der Kräfte und auch der neuen Aufgaben im Zuge dieser Neustrukturierung wirklich einen wichtigen Schritt nach vorne machen werden.
Besonders hervorheben möchte ich, dass Service, Beratung und Information für die Studierenden, für die Antragsteller ausgebaut werden und damit eine Kundenorientierung verstärkt in den Vordergrund gerückt wird. Besonders spannend in dem Zusammenhang finde ich auch, dass es Beratungen zu Fremdenrecht gibt, dass es Beratungen zu Ausländerbeschäftigung gibt, denn gerade wenn man ein Praktikum macht oder nach dem Studium in dem betreffenden Land noch verweilen möchte, dort einen Arbeitsplatz suchen möchte, ist es natürlich sehr wichtig, auch diese rechtlichen Aspekte zu kennen. Ich denke, als Student hat man in erster Linie doch eher Sorgen darum, einen Platz an einer Universität zu bekommen, einen Praktikumsplatz, einen Wohnraum zu finden, und da vergisst man vielleicht gerade auf diese Dinge, auf diese rechtlichen Aspekte.
Der Fokus auf Service und Beratung ist wirklich nicht zu unterschätzen. Es gibt viele junge Menschen, die sich überlegen, ins Ausland zu gehen, aber oft einfach nicht wissen, wie sie das angehen sollen, und dann vielleicht doch zögern und diesen Schritt nicht wagen. Und das wäre sehr schade, weil ein Auslandsaufenthalt etwas besonders Wertvolles ist, wie ich finde. Man kann sehr viel mitnehmen: Abgesehen von der Fremdsprache, vom Kennenlernen einer anderen Kultur, lernt man zum Beispiel auch andere politische Systeme kennen. Und ich denke mir, die Theorie, die man während des Studiums aus den Büchern lernt, vergisst man vielleicht, beziehungsweise wird das oft auch von neuen Theorien abgelöst, aber die Eindrücke, die man von einem Auslandsaufenthalt mitnimmt, bleiben einem doch ein Leben lang. Ich selbst habe während meines Studiums ein Praktikum im Ausland gemacht, und ich denke da wirklich sehr gerne daran zurück.
Insgesamt war es höchste Zeit für eine Internationalisierungsstrategie. Der Bologna-Prozess – wir haben es in der Fragestunde vom Herrn Bundesminister schon gehört – ist weitgehend umgesetzt. Es ist heutzutage ohne Weiteres denkbar, dass man einen Bachelor in Österreich macht, anschließend vielleicht einen Master im Ausland draufsetzt, oder dass man vielleicht überhaupt das gesamte Studium im Ausland macht, dort zu arbeiten beginnt und vielleicht später einmal nach Österreich zurückkehrt, also wirklich sehr international ausgerichtet.
Natürlich bringt das auch einen Wettbewerb für unsere Universitäten mit sich, die sich mit ausländischen Universitäten hier matchen müssen. Das heißt, die Qualitätsansprüche werden steigen, und die Universitäten werden flexibler und internationaler werden müssen.
Und schließlich wird neben der Studentenseite im Rahmen der OeAD-GmbH auch der Zugang für Lehrende und Forscher zu europäischen und internationalen Ausbildungsprogrammen gefördert, und gerade internationale Forschungskooperationen sind ja besonders wichtig, um Österreich als Innovations- und Wirtschaftsstandort beizubehalten beziehungsweise auszubauen.
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