BundesratStenographisches Protokoll757. Sitzung / Seite 41

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Das ist auch aus der Sicht meiner Fraktion eine sehr erfreuliche Entwicklung, und wir geben heute hier gerne unsere Zustimmung. (Beifall bei ÖVP, SPÖ und Grünen.)

10.44


Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Als Nächste zum Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Konrad. Ich erteile ihr dieses.

 


10.44.44

Bundesrätin Eva Konrad (Grüne, Tirol): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Das ist heute eine der wenigen wissenschaftspolitischen Materien, wo wir tatsächlich alle einer Meinung sind, denn auch von meiner Fraktion wird es zu diesem Punkt eine Zustimmung geben. Bis­her gab es ja beim OeAD oder generell bei der Mobilität für Studierende und für For­scherinnen und Forscher viele Parallelstrukturen, und so etwas erschwert dann immer die Abwicklung für jene, die sich eigentlich nicht mit großen Bürokratien herumschla­gen wollen, sondern einfach nur ins Ausland gehen wollen und dort ihre Forschungs­projekte oder ihre Studien machen wollen.

Diese Agenden werden jetzt, wie wir schon gehört haben, alle in einer GmbH gebün­delt. Ich glaube, dass das sehr viele positive Effekte bringen kann. Im besten Fall fällt Bürokratie weg, es wird nachvollziehbarer, es wird einfacher. Für jene, die es in An­spruch nehmen, ist es definitiv ein Fortschritt, wenn sie einfach zu dieser einen Stelle hingehen und dort alle für sie relevanten Informationen gebündelt und klar strukturiert vorfinden. Wenn auch Information und Beratung verbessert werden, ist das eine Ser­viceleistung, die, glaube ich, sehr schnell auch eine positive Auswirkung haben wird.

Wir sind, wie gesagt, der Meinung, dass diese Vorlage in die richtige Richtung geht. Es ist vielleicht die Frage, ob die Größe von Aufsichtsrat und Kuratorium, die ja wirklich sehr groß dimensioniert sind, nicht der Idee einer schlanken und unbürokratischen Struktur wieder ein bisschen entgegensteht. Ich sehe aber schon ein, dass alle, die auch bisher Interesse daran hatten, hier wieder eingebunden werden. Und ich glaube, es müsste durchaus möglich sein, dass man hier Aufsichtsrat und Kuratorium auch so abwickelt, dass die Alltagsarbeit dieser GmbH dadurch nicht behindert wird.

Dass Mobilität für Studierende sehr wichtig ist, das hat meine Vorrednerin schon ge­sagt. Ich war leider nie in der glücklichen Situation, ins Ausland zu gehen. Mir ist da zu­erst die ÖH – ich sage jetzt: dazwischengekommen, und später die Politik. Ich nehme trotzdem jede Gelegenheit wahr, ins Ausland zu gehen, einfach, weil ich es für sehr wichtig halte, andere Länder zu sehen. Viele Bekannte von mir waren im Ausland, ha­ben dort studiert, und niemand von denen könnte mir jetzt noch sagen, welche Lehr­veranstaltungen man denn dort besucht hat. Aber was man sonst gelernt hat, was höchstwahrscheinlich wichtiger und mehr wert ist als die Note auf dem „Schein“, das kann mir eigentlich jeder von diesen Bekannten noch erzählen.

Ich glaube, es ist eine Erfahrung, die wirklich so viele Studierende wie möglich machen sollten. Man muss aber schon sagen, dass es zumindest teilweise auch eine soziale Frage ist. Es gibt nämlich durchaus viele Studierende, die nicht in der Lage sind, sich zu überlegen: Ich fahre ein halbes Jahr, ein Jahr ins Ausland!, sondern die einfach schon hier damit kämpfen, sich überhaupt ihr Studium leisten und finanzieren zu kön­nen. Die sind faktisch von solchen Mobilitätsprogrammen leider auch ausgeschlossen.

Ich kann bei dieser Gelegenheit nur noch einmal dahin gehend appellieren, die soziale Situation von Studierenden nicht aus dem Auge zu verlieren und wirklich zu sehen, dass es in Österreich momentan nicht für alle möglich ist, ohne Sorgen zu studieren, und dass wir hier einfach eine bessere soziale Absicherung brauchen. – Danke. (Beifall bei den Grünen sowie bei Bundesräten von SPÖ und ÖVP.)

10.48

 


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