BundesratStenographisches Protokoll759. Sitzung / Seite 78

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Die Bildungsanbieter erhalten eine Förderung vom Bund in der Höhe von 6 000 € für jene Lehrlinge, die sich für diesen Weg entscheiden. Dieses Geld kann für die Vor­bereitungskurse, für die Materialien und für die Prüfung verwendet werden.

Eine zweite wichtige Verbesserung ist, dass die Trägerorganisationen – seien es bfi, WIFI, aber auch die Berufsschulen selbst –, die für jedes Bundesland von der jewei­ligen Landesregierung nominiert werden, länderspezifische Ausbildungsmodelle koor­di­nieren, die mit dem Bundesministerium abgestimmt werden müssen. Das heißt konkret, dass dadurch österreichweit hohe Qualität gewährleistet ist.

Ich habe schon am Anfang erwähnt, dass es bisher so ist, dass die Berufsmatura erst nach der Ablegung der Lehrabschlussprüfung möglich ist. Jetzt kommt die nächste Verbesserung, und zwar dass die Berufsmatura während der Berufsschulzeit möglich ist. Drei der vier Teilprüfungen – Deutsch, Lebende Fremdsprache, Mathematik und ein Fachbereich aus dem jeweiligen Lehrberuf – für diese Berufsmatura können schon vor der Lehrabschlussprüfung abgelegt werden.

Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! Dieses Gesetz startet im Herbst 2008 als Pilot­projekt. Im Vollausbau werden zirka 1 600 Lehrlinge pro Jahrgang von diesem Angebot Gebrauch machen und auch profitieren. Die Förderungsmittel der öffentlichen Hand werden zirka 9,6 Millionen € betragen. Das ist Geld, das sehr, sehr gut investiert ist. Das ist Geld für unsere Jugend. Das ist Geld, durch das die jungen Menschen mehr Chancen für die Zukunft haben werden. Das ist Geld, das den Jugendlichen, den Lehrlingen zu mehr Bildung und besseren Jobchancen verhilft.

Es ist das eine Maßnahme für soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit, und es ist das nicht nur ein Baustein, sondern ein Meilenstein zur Verbesserung des dualen Ausbildungssystems. Die Kombination von Lehre und Reifeprüfung ist ein Mehrwert für unsere Lehrlinge. Die Lehre wird attraktiver, und die Chancen auf Höherqualifizierung nach Abschluss der Lehre werden steigen – und davon profitieren wir alle: die Gesell­schaft, die Unternehmen und die gesamte Wirtschaft.

Selbstverständlich werden wir dieser Gesetzesänderung unsere Zustimmung geben. (Die Rednerin setzt ihre Ausführungen in slowenischer Sprache fort.) – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

13.16


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bun­desrat Dr. Schnider. – Bitte, Herr Bundesrat.

 


13.16.39

Bundesrat Dr. Andreas Schnider (ÖVP, Steiermark): Herr Präsident! Frau Bundes­ministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte mich dem anschließen, was meine Vorrednerin gesagt hat. Ich glaube, es ist eine ganz wichtige Einrichtung, dass es die Möglichkeit der Lehre mit Matura gibt, was ja schon 2005 hier in diesem Haus Gesetz geworden ist. Jetzt erfährt dieses Gesetzesstück eine Erweiterung, nämlich insofern, als auch Personengruppen mit anderen Bildungs- und Lernbiografien hier einen Zugang bekommen; ob das jetzt die öffentlich-rechtlich oder vertragsrechtlich Bediensteten des Bundes sind, ob das Personen mit zumindest dreijähriger Berufs­tätigkeit mit Abschluss sind, ob das diejenigen sind, die einen dritten Jahrgang einer berufsbildenden höheren Schule gemacht haben, ob das die Absolventen des vierten Semesters von berufsbildenden höheren Schulen für Berufstätige, und, und, und sind.

Ich meine, damit wird ein wichtiger Schritt in die Richtung gesetzt, dass wir Verant­wortung gerade auch für diejenigen haben, die andere Lern- und Bildungsbiografien haben, und wir uns nicht damit zufriedengeben können, zu sagen: Na ja, das ist eben die Drop-out-Quote! Denn gerade durch solche Impulse und durch solch ein Trans-


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