BundesratStenographisches Protokoll759. Sitzung / Seite 106

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vorhanden waren, sind sie aufgebraucht. Es ist jetzt dringend notwendig, hier Valo­risierungen vorzunehmen. Die Personal- und Betriebskosten steigen ständig an. Das kann sich auf den Bereich Kunst und Kultur nur belastend auswirken.

Ich glaube, gerade als Kulturnation sind wir aufgerufen, im Bereich Kunst und Kultur hier entscheidende Maßnahmen zu setzen und gleichzeitig Kunst und Kultur – viel­leicht ein Stück stärker, als wir das bisher getan haben – unter dem Vermittlungsaspekt wahrzunehmen und aus dem reichhaltigen Erbe, das wir Gott sei Dank übernehmen durften, Identifikation und Inspiration zu schöpfen und weiter innovativ tätig zu sein. Ich denke, dass das für die gesellschaftliche Entwicklung insgesamt nur von Nutzen sein kann.

Ich möchte mich zu ein paar Punkten äußern, die heute angeführt wurden. Ein paar nähere Informationen: Sie wissen, dass ich eine sehr breite Museumsdiskussion gestartet habe. Auf unserer Homepage erfahren Sie hiezu den derzeitigen Stand der Diskussionen. Wir haben uns intensiv den Themen staatliche Museumspolitik, Sammlungspolitik, aber auch Governance- und Strukturfragen gewidmet.

Es ist aus meiner Sicht unverzichtbar, hiezu den Dialog innerhalb des Ressorts, zwi­schen den einzelnen Museen zu intensivieren. In den letzten Monaten haben wir diesbezüglich Vertrauen aufgebaut. Es ist notwendig, die Museumsordnungen zu über­arbeiten, denn diese sind höchst individuell. Hier braucht es einen Standard. Es ist ebenfalls entscheidend, in Bezug auf Kunst-, Kultur- und Museumspolitik mit den einzelnen Häusern zeitgemäße Rahmenzielvereinbarungen zu schließen.

Wichtiges Ziel muss es sein, mehr Teilhabe der Bevölkerung zu erreichen. Es ist erfreulich, dass sehr viele Touristen – Kollege Konecny, du hast es ausgeführt – unsere Museen besuchen. Es muss aber auch gelingen, die österreichische Bevöl­kerung nachhaltig mit der Sammlung Österreich zu konfrontieren. Ich glaube, dass wir hiezu ein differenziertes Vermittlungsangebot brauchen, wo wir immer wieder die Themen der Zeit aufgreifen und die Sammlungen auch in anderen, neuen, zeitge­mäßen Kontexten darstellen. Gerade als Bildungsministerin denke ich, dass es drin­gend notwendig ist, dass zumindest für alle Jugendlichen bis zum 19. Lebensjahr der Eintritt in die Bundesmuseen frei ist und in Verbindung mit Vermittlungsprogram­men auch nachhaltig eine entsprechende Arbeit gelingt.

Unterstreichen möchte ich – das habe ich mir, wenn Sie so wollen, in den letzten Wochen und Monaten selbst erarbeitet und für mich selbst entdeckt –, welche Quelle und welcher Schatz auch in der Forschungskompetenz unserer Museen gegeben ist. Allein die Publikationen der Museen, die Ausstellungskataloge, haben Weltgeltung. Ich denke, wir sollten darauf ein Stück stolz sein.

Zuvor haben wir auch über das Bundesdenkmalamt diskutiert. Ja, ich kann das nur unterstreichen. Hier braucht es zum einen mehr finanzielle Mittel. Ein Förderbeitrag von 10 Prozent ist sehr gering. In diesem Bereich sind wir derzeit insgesamt bei einem Budgetposten von 13,5 Millionen €. Meiner Wahrnehmung nach geht es hier aber nicht nur um Budgetfragen, sondern es ist auch eine Frage, wie sich das Bundes­denk­malamt selbst präsentiert.

Ich weiß, dass Denkmalschutz immer viel Arbeit bedeutet und dass damit viele Auf­lagen verbunden sind, aber es muss doch auch gelingen, dass die Menschen, die ein denkmalgeschütztes Objekt haben, auch stolz darauf sind. Das heißt, auch hier gilt es im Bereich der Vermittlung, im Bereich des Marketings und der Öffentlichkeitsarbeit, sagen wir es einmal so, das ein Stück aufzufrischen.

Zu einem Punkt bin ich in diesen 17 Monaten leider nicht gekommen – es waren eben 17 Monate und nicht 48 –, das ist der Bereich der öffentlichen Büchereien. Ich halte es


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