BundesratStenographisches Protokoll769. Sitzung / Seite 53

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wesentlich halte und weil ich es auch als Teilaufgabe eines Klimafonds sehe; 17 Millio­nen € also auch daraus.

Damit sind wir bei dieser Milliarde Euro gemeinwirtschaftlicher Leistungen, die dieser Bericht auch widerspiegelt.

Ich bin ganz bei jenen, die sagen, es geht, wenn man einen Bericht legt, auch darum, wie denn die Perspektiven ausschauen. Aber die Zahlen und damit Perspektiven liegen natürlich erst dann am Tisch, wenn der Nationalrat und in Folge Sie das Budget auch beschließen. Dann werden wir nämlich sehen, wie viel der Bund im Jahr 2009 an ge­meinwirtschaftlichen Leistungen zur Verfügung stellen wird.

Ich kann Ihnen aber für 2008 schon berichten, es waren um 10 Prozent mehr. Wir lie­gen also nun bei 1,1 Milliarden € an gemeinwirtschaftlichen Leistungen, um die Bahn noch attraktiver und leistbarer zu gestalten. Wir haben also bereits 2008 eine beacht­liche Steigerung, weil wir bisher das Problem hatten, wie das auch erwähnt wurde, dass die Zahlen in den Vorjahren leider stagniert haben.

Das heißt, diese Zahlen spiegeln ein Programm wider, und dieses Programm heißt: Wir investieren in ein ökologisches Verkehrsmittel, wir unternehmen alle Anstrengun­gen, damit wir den Verkehr, den Personenverkehr und den Güterverkehr, von der Stra­ße auf die Schiene verlagern.

Und wir tun das im Besonderen nicht nur mit den gemeinwirtschaftlichen Leistungen, sondern mit einem Investitionsprogramm für die Schiene und die Bahn, wie wir das
in der Zweiten Republik noch nicht hatten: Wir werden in den nächsten fünf Jahren 13,9 Milliarden € in den Ausbau der Schiene investieren. Das ist gut investiertes Geld, denn es schafft auf der einen Seite gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten Beschäfti­gung, aber auf der anderen Seite schafft es auch Werte – eine moderne Infrastruktur und eine moderne Bahn –, von denen unsere Kinder und Enkelkinder noch profitieren werden. Und das heißt, das ist nicht Geld, das verpufft, sondern wir machen aus einer Infrastruktur, die teilweise noch aus Geleisen der Monarchie besteht, eine wirklich mo­derne Infrastruktur des 21. Jahrhunderts.

Zum Thema Verlagerung vor allem des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene passt natürlich der Brenner-Basistunnel, ein ganz wesentliches Projekt. Ich teile Ihre Einschätzung, Frau Bundesrätin, dass es sich da um ein gesamteuropäisches Ver­kehrsprojekt handelt. Daher ist die Finanzierung auch gemeinschaftlich zu leisten, auch durch Mittel der Europäischen Union, geht es doch um ein Netz, das von Berlin bis Palermo reichen soll, und der Brenner-Basistunnel wird da ein ganz wesentliches Ele­ment sein. Gemeinsam finanzieren heißt also Mittel der Europäischen Union, Mittel des Bundes, die wir mit einer Sonderfinanzierung für den Brenner-Basistunnel zur Verfü­gung stellen, und natürlich auch Mittel der Länder, weil ich glaube, so ein Großprojekt kann nur gemeinsam geleistet werden.

Sie haben recht, es geht da auch um Hausaufgaben. Ich denke schon, dass es mög­lich wäre, und da spricht nichts dagegen, dass wir nicht nur Lkw-Maut beim Brenner-Basistunnel einheben, sondern überall dort, wo es EU-rechtlich möglich ist, um dieses Geld in die Schiene zu investieren. Das wäre eine der möglichen Hausaufgaben, die zu erfüllen sind.

Bei Vergleichen mit anderen Ländern schlägt jedem Bahnfan immer das Herz höher, wenn man von der Schweiz spricht. Aber erwähnen möchte ich vielleicht einen Aspekt, der mir schon wesentlich erscheint, weil ich auf europäischer Ebene für die Wege­kostenrichtlinie, für das Verursacherprinzip, für Kostenwahrheit zwischen Straße und Schiene kämpfe: Wie Sie wissen, haben wir auch ein bisschen Umweg-Lkw-Verkehr aufgrund von Mauteinhebungen, wo die Schweiz nämlich aus europarechtlichen Grün-


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