kann. Da haben wir noch einige Hausaufgaben zu machen, und ich kann nur darum bitten hinsichtlich dieser Punkte, die ja in einem Strategischen Jahresplanungspapier drinstehen und von denen ich mir denke, dass ich sie ernst nehme, so wie sie da stehen, und nicht sage, dass das nur etwas für die Papierhalde ist, dass wir, glaube ich, diesen Weg fortsetzen sollten, nämlich nicht nur 2008 auf Interkulturalität und interkulturellen Dialog zu setzen – da hat es tolle Veranstaltungen und Projekte gegeben –, sondern das jetzt auch fortzusetzen. Denn mir kommt es manchmal so vor, dass man in einer strategischen Planung einmal ein paar Projekte hat, diese werden abgeschlossen und abgearbeitet, werden abgefeiert und abzelebriert, dann sind wir damit fertig und machen das nächste. Ich glaube, die Dinge müssen sukzessiv weiter fortgesetzt werden.
Wenn wir uns das zum Beispiel als einen Punkt anschauen, dann werden wir draufkommen, dass aufgrund der Interkulturalität und der Interreligiosität – wenn ich das jetzt auch als Theologe so sagen darf – ein Schulsystem von morgen anders als ein Schulsystem von heute ausschauen muss. Denn wenn unterschiedliche Gruppen aus unterschiedlichen Kulturen und unterschiedlichen Sprachgruppen zusammen lernen, dann können sie nur zusammen lernen, wenn auch ihr Tag, ihr Schulalltag anders aussieht! (Bundesrat Schennach: So ist es!)
Das Schulsystem, das wir heute haben, beruht auf anderen Annahmen, die für damals großartig waren, die großartige Errungenschaften waren. Deshalb bitte ich alle in diesem Land, dass wir uns auf eine Diskussion einlassen, die die wesentlichen Punkte aufgreift, nämlich genau die Punkte, um die es uns als Pädagoginnen und Pädagogen, als – mit P fängt auch die Politik an – Politikerinnen und Politikern gehen muss.
Ich kann nur an alle appellieren – und deshalb freue ich mich darüber, dass einige Studierende, Schülerinnen und Schüler hier sind –, ich möchte wirklich gerade in diese Richtung appellieren und sagen: Setzen wir uns mit diesen Punkten auseinander, die fürs Erste oft sehr sperrig wirken, die aber, glaube ich, ein Stück tiefer liegen und die – da komme ich wieder auf den Kulturbericht zurück – vielfach in unseren musealen Umfeldern zur Schau gestellt werden. Das ist gut und schön, denn das ist wesentliches Know-how von Ländern und einer Nation, das sie in solchen Museen darstellt.
Ich denke auch an das, was diese Regierung bei der Ressortaufteilung gemacht hat, darüber bin ich sehr froh. Das habe ich hier schon öfter gesagt, aber manche Botschaften soll man drei, vier, zehn oder hundert Mal wiederholen, deshalb sage ich es noch einmal. Ich bin sehr froh darüber, dass dieses Ministerium „Unterricht, Kunst und Kultur“ heißt und dass es dazwischen keine Trennung gibt! Das hat jetzt überhaupt nichts mit Fraktionen, mit Parteiform und Personen zu tun, sondern es hat für mich damit zu tun, dass es eine Grundentscheidung ist, ob ich als Politiker sage: Unterricht, Bildung hat etwas mit Kunst und Kultur zu tun.
Denken wir zum Beispiel an manche Aktivitäten im Rahmen des Theaters. Das hat auch viel damit zu tun, das findet Eingang in die Schule, aber nicht so, dass man sagt, ein Lehrer soll jetzt auch noch ein bisschen Theater spielen – Entschuldigung, das sage ich jetzt sehr locker –, sondern so, dass Theaterschaffende – wir haben gerade vorhin etwas von Regie gehört – Eingang in die Schule finden. Das halte ich für das Spannende, oder dass Lehrerinnen und Lehrer eine Zusatzausbildung bekommen. Ich kenne einige Lehrer, die selbst viele Jahre im Theater tätig gewesen sind. Das halte ich für eine großartige Geschichte.
Ich glaube, man könnte es, was die Museumsgestaltung betrifft, auch noch verstärken, genau in dieser vernetzten Art. Kollege Schennach, du hast es angesprochen, und auch mir ist das abgegangen, dass man so etwas wie die „Nacht der Museen“ ausspart, was ja wesentlich zur Schau stellt, dass nur eine Vernetzung einen Sinn hat. Ich
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