BundesratStenographisches Protokoll770. Sitzung / Seite 51

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Nachfrage nach der Neuen Mittelschule noch eine Ausweitung möglich ist. Sie haben es bereits angesprochen. Ich hoffe, dass in nächster Zeit vielleicht die Diskussion auch in diese Richtung wieder gestartet werden kann.

Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt, was die Novellierung des bestehenden Gesetzes betrifft, ist die verpflichtende begleitende Evaluierung des Modellversuchs der Neuen Mittelschule durch das BIFIE. Das ist meiner Meinung nach ein entscheidender, we­sentlicher Punkt. Daher bin ich auch überzeugt davon, dass wir bundesweit einheitliche Standards benötigen, die in periodischen Abständen evaluiert werden müssen, nicht nur vor Ort an den einzelnen Schulstandorten, in den einzelnen Bundesländern, über die Bezirks- beziehungsweise Landesschulräte, sondern eben auch über das bifie, und die entsprechende Rückmeldung, das richtige Feedback bis zu den Lehrerteams an den Schulen gelangen muss, damit weiterhin eine Qualitätsverbesserung an den Schulen stattfindet.

Was bietet nun die Neue Mittelschule? – Ich bin nicht der Meinung von Frau Kollegin Mühlwerth, dass es hier nur einen Austausch von Türschildern gibt, sondern das schaut ganz anders aus, wenn man sich etwas vertiefend mit den Inhalten auseinan­dersetzt.

Teamteaching – nicht nur ein Schlagwort, sondern das wird in der Neuen Mittelschule in der Praxis umgesetzt und erprobt. Hier gibt es auch sehr positive Feedbacks seitens der Kollegenschaft, aber auch seitens der Schüler – das sind ja die Ersten, die in den positiven Genuss des Teamteachings kommen – und auch der Eltern.

Verstärkte individuelle Förderung der Schüler wurde bereits angesprochen, das ist ein weiterer zentraler, wesentlicher thematischer Inhalt der Neuen Mittelschule.

Weitere Punkte sind: vertiefende Projektarbeit, selbstverständlich auch standortbezo­gene Schwerpunktsetzung, Berücksichtigung regionaler Gegebenheiten, auch ein we­sentlicher Bereich der Neuen Mittelschule.

Ich möchte hier auf etwas zu sprechen kommen, was sich bei uns im Burgenland direkt an der ungarischen Grenze abspielen wird. Vor 20 Jahren ist, wie wir wissen, der Eiserne Vorhang gefallen, wobei das Burgenland federführend daran beteiligt war. Am 19. Juni dieses Jahres gibt es daher gemeinsam mit Ungarn eine bilaterale Veranstal­tung, von der NMS Andau mitorganisiert, um dieses historischen, weltweit bedeuten­den Ereignisses zu gedenken. Die Auseinandersetzung mit der jüngsten Zeitgeschich­te ist auch ein Schwerpunkt der Bereichsarbeit der Neuen Mittelschule Andau. Damit möchte ich zugleich sehr herzlich eine Einladung zu diesem feierlichen Ereignis, Frau Ministerin, aussprechen.

Ein weiterer wesentlicher Bereich, was die pädagogischen Konzepte der Neuen Mittel­schule betrifft, ist die praktische Umsetzung der neuen Lernkultur, auch der Lehrkultur mit neuen Methoden und Kommunikationstrainings, die die Kolleginnen und Kollegen auf die Neue Mittelschule vorbereiten – wesentlich ist da natürlich auch die Arbeit des bifie –, um diese neu erlernten Methoden und Kommunikationsmöglichkeiten im Un­terrichtsgeschehen, in der Klasse, in den Gruppen entsprechend umsetzen zu können.

Es gibt auch eine Fülle von neuen Unterrichtsmaterialien und -mitteln, die in den letz­ten Jahren und Monaten entstanden sind, wie ich sie in den vergangenen Jahrzehnten nicht kannte. Und ich war kein Fauler, der sich nicht weitergebildet hätte, sondern gera­de das Gegenteil ist der Fall.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch erwähnen, dass wir im Burgenland eine ver­pflichtende Lehrerfortbildung von in Summe 15 Wochenstunden haben. Sehr viele Kol­legen kommen aber auch auf mehr Stunden. Und diese verpflichtende Fortbildung fin­det nicht während des Unterrichts statt, also nicht in Stunden, in denen man in der


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