Schule zu unterrichten hätte und ein anderer Kollege einen vertreten müsste, sondern sehr wohl auch am Nachmittag, sehr wohl auch in der Ferienzeit, entweder in der ersten oder in der letzten Ferienwoche. Natürlich werden auch entsprechende Konzepte im Lehrerteam erstellt, wenn es darum geht, Schwerpunkte im Rahmen der Schulautonomie zu setzen. Die sogenannte schulinterne Lehrerfortbildung, unter dem eigenartigen Namen SCHILF vielleicht bekannter, lebt sehr wohl bei uns im Burgenland.
Kolleginnen und Kollegen, von der Frau Ministerin wurde es bereits angesprochen: 244 Standorte, zirka 20 000 Schüler ab September 2009 in der Neuen Mittelschule. Ich möchte hier den Aspekt des Burgenlandes noch einbringen. Ab Herbst dieses Jahres werden wir 1 130 Schülerinnen und Schüler allein in der ersten Klasse haben, zusätzlich noch 400 Schüler in der zweiten Klasse. Das heißt, zirka 1 500 Schülerinnen und Schüler werden die Neue Mittelschule ab September 2009 im Burgenland besuchen; allein in meinem Heimatbezirk sind es zirka 220.
Wie ich aus Gesprächen nicht nur mit Eltern, betroffenen Schülern, sondern auch mit Kollegen weiß, ist die Kollegenschaft sehr motiviert, bereitet sich bereits jetzt engagiert auf die Neue Mittelschule vor beziehungsweise unterrichtet bereits in einer. Wir haben ja das erste Probejahr der Neuen Mittelschule fast schon beendet. Die Neue Mittelschule kommt rundum, auch bei der Bevölkerung, in den Gemeinden sehr positiv an. Die diesbezüglichen Abstimmungen im Lehrerkollegium, aber auch bei den Eltern sind mit über 90 Prozent für die Erprobung der Neuen Mittelschule ausgegangen.
Ich darf abschließend auch noch erwähnen, dass die Kooperation mit den Partnerschulen im Burgenland hervorragend funktioniert, nicht nur mit HAK oder HASCH, wie das, glaube ich, fast üblich ist, sondern auch mit dem Gymnasium. Wir haben im Burgenland insgesamt fünf Kooperationen der Neuen Mittelschule mit Gymnasien bei insgesamt nur elf Gymnasialstandorten.
Die Neue Mittelschule, denke ich, ist aber auch die Schule der Zukunft. Gerne nimmt man hier Herausforderungen an, hat auch das pädagogische Ziel, den jungen Menschen ganzheitlich zu bilden und ihn auf das Leben, auch auf das Berufsleben vorzubereiten.
Die Bildungsreform im Allgemeinen umfasst darüber hinaus aber noch weitere Schwerpunkte, wie zum Beispiel die sprachliche Frühförderung, das verpflichtende letzte Kindergartenjahr, das Projekt „Lehre mit Matura“, den notwendigen Ausbau der Berufsorientierung – ein wesentlicher Bestandteil nicht nur im alten, sondern auch im neuen Lehrplan der siebenten und achten Schulstufe. Es war ein dorniger Weg, als wir vor 15 Jahren in einer kleinen Gruppe begonnen haben, Curricula für die Berufsorientierung zu entwickeln, da das kein separater Unterrichtsgegenstand ist. Gott sei Dank ist das immer wieder modifiziert und ausgebaut worden.
Vor allem ist es bei der gegenwärtigen Wirtschaftslage wichtig, dass die Schüler auch über das entsprechende Rüstzeug verfügen, nach Beendigung der Schule die richtige Berufswahl zu treffen. Das Burgenland investiert daher zirka 9 Millionen €, wenn es darum geht, den Jugendlichen Jobs, Lehrstellen bereitzustellen.
Noch ein Aspekt, was das Burgenland betrifft: Wir setzen bereits ab September 2009 flächendeckend den Gratiskindergarten um, weil wir meinen, dass alle Eltern die Möglichkeit haben sollen, ihre Kinder in den Kindergarten zu geben. Das Burgenland zahlt hier sozusagen den Finanzbeitrag für die Eltern, und zwar insgesamt 45 € pro Monat und pro Kind. Damit wird es allen Eltern ermöglicht, auch jenen, die finanziell nicht so betucht sind, oder auch jenen, die von Kurzarbeit betroffen sind, ihre Kinder bereits frühzeitig, ab dem Alter von zweieinhalb Lebensjahren, in eine Bildungseinrichtung zu schicken.
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