Diese Novelle des Gaswirtschaftsgesetzes gibt uns aber auch die Gelegenheit und den Anlass, wichtige strategische Entscheidungen in der Innenpolitik zu besprechen und auch zu diskutieren.
Im Regierungsprogramm gibt es das Bekenntnis, dass Versorgungssicherheit einen wesentlichen Pfeiler unserer Politik im Energiebereich darstellt.
Ich bin davon überzeugt, dass wir die Ressourcen im eigenen Land verstärkt nutzen müssen. Wie schon gesagt, ich komme aus jenem Bezirk, den der Kollege schon angesprochen hat, aus dem Bezirk Güssing. Das Burgenland und dieser Bezirk sind im Bereich erneuerbare Energie sehr innovativ.
Das Burgenland hat sich in den letzten Jahren im Klimaschutz und bei der Nutzung erneuerbarer Energieträger eine österreichweite Vorreiterrolle erarbeitet.
Der Energieversorger im Burgenland, die BEWAG und ihre Tochter Austrian Wind Power, ist schon jetzt der größte Ökostromproduzent Österreichs. An starken Tagen erzeugen wir im Land bereits mehr Ökoenergie als wir verbrauchen. Das Ziel des Landes ist es, bis 2013 über das ganze Jahr gesehen genauso viel Strom zu erzeugen, wie wir im Burgenland verbrauchen. Dazu wäre eine zweite Ausbaustufe zur Nutzung der Windenergie notwendig. Das Konzept ist bereits erarbeitet. Wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen – sprich: die Einspeistarife – stimmen, könnte sofort mit der Umsetzung dieses Konzepts begonnen werden.
Auch die Kraft der Sonne soll künftig noch mehr genutzt werden, wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen entsprechen. (Zwischenruf des Bundesrates Schennach.) – Man darf ja trotzdem diese Kritik üben. Die Gewissheit, dass Energiedienstleister ausschließlich alternative Energie fördern, ist natürlich ein Vorteil.
Die Gaskrise, die heute schon angesprochen wurde und von der wir zu Jahresbeginn nicht verschont geblieben sind, ist natürlich vom Import abhängig. Fast jeder dritte Haushalt, insgesamt rund eine Million von 3,51 Millionen Haushalten, heizt mit Erdgas.
Als der Streit zwischen Russland und der Ukraine eskalierte und sie den Gashahn zeitweilig zudrehten, wurde es in manchen Wohnungen in unseren Nachbarstaaten – sprich: Ungarn und Slowakei – sehr schnell kalt.
Obwohl Österreich gute Lagerreserven hat, zeigt sich: Wir müssen unsere Energieabhängigkeit von Öl und Gas und damit von Importen reduzieren. Dort, wo es machbar ist, müssen wir auf eigene erneuerbare Energiequellen setzen.
Die Erfolgsgeschichte der Windkraft im Burgenland zeigt, dass gerade in diesem Bereich viel möglich ist. Rückenwind kommt in diesem Sinne auch vom Land Burgenland und von der Europäischen Union. Bis 2013 sollen 100 Prozent, wie gesagt, des heimischen Strombedarfs in unserem Bundesland aus der erneuerbaren Energie abgedeckt und damit das Land Burgenland stromautark werden.
Da wir im Burgenland keine Wasserkraft haben, liegen unsere Chancen in der Windenergie, in der Photovoltaik, in der Biomasse, im Biogas, in der Geothermie und in der Solarthermie.
Die Voraussetzungen dafür sind im Burgenland sehr gut: Rund 60 Prozent des heimischen Strombedarfs werden schon jetzt aus erneuerbarer Energie abgedeckt, 50 Prozent davon aus Windkraft und 10 Prozent aus Biomasse.
Allein mit den derzeit mehr als 200 Windenergieanlagen, die in unserem Bundesland in Betrieb sind, werden jährlich rund 550 000 Tonnen CO2 eingespart. Bundesweit gibt es 618 Windräder. Diese Anlagen erzeugen zirka 2,1 Milliarden Kilowattstunden sauberen Strom; das ist Strom für rund 570 000 Haushalte. Insgesamt können mit Windkraftanla-
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