besteht, dass künftig auch Flugreisen dem Emissionshandel unterzogen werden sollen und dadurch teurer werden könnten, weshalb zu befürchten ist, dass die Flugreisenden nicht mehr zu uns kommen.
Dem Verfasser/der Verfasserin dieses Tourismusberichtes möchte ich aber schon mitteilen: Das ist sicher nicht das einzige Problem, das wir mit dem Klimawandel haben, und die Probleme werden immer mehr werden.
Beispiel Winter-Tourismus: Wenn man bedenkt, wann die Schneekanonen, in die ja ein großer Teil der Investitionen im Tourismusbereich fließt, heuer in Betrieb genommen werden konnten, dann, denke ich mir, wird einem schon bewusst, dass sich in diesem Bereich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten einiges ändern wird. Mit Blick auf die derzeitigen Verhandlungen in Kopenhagen ist zu sagen, wir reden mit viel Glück von 2 Grad plus. Wenn man sich anschaut, wie Österreich die Kyoto-Ziele erfüllt hat, dann ist zu befürchten, dass es nicht bei diesen 2 Grad plus bleiben wird und wir unsere Schneekanonen dann wahrscheinlich in irgendeinem Museum werden ausstellen können. Bei – wie heuer – 15 Grad plus wird man nämlich wahrscheinlich keinen Schnee produzieren können, auf dem man Ski fahren kann.
Ein, wie ich finde, noch größeres Problem als die Geschichte mit dem Emissionshandel im Flugverkehr stellt der öffentliche Verkehr dar. In Niederösterreich zum Beispiel hatten und haben wir das Problem mit der Ybbstalbahn. Wenn Tourismusgebiete nicht mehr öffentlich erreichbar sind, könnte das auch für Flugreisende ein besonderes Problem sein, dann nämlich, wenn sie in Österreich landen und nur sehr schwer ihr tatsächliches Urlaubsziel erreichen können. (Ruf: Mit dem Bus!) – Mit dem Bus, ja, den müssen sie aber einmal finden, den Bus.
Was ich damit sagen möchte, ist: Die Anreise in die Tourismusgebiete mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu forcieren wäre etwas, das sich das Wirtschaftsministerium vornehmen könnte – immerhin gab es vom ehemaligen Wirtschaftsminister immer die tollsten Vorschläge, was den Klimaschutz betrifft; vielleicht könnten Sie das übernehmen, Herr Minister Mitterlehner –, vielleicht aber auch andere Bereiche. – Danke.
17.53
Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Greiderer. – Bitte, Frau Kollegin.
17.53
Bundesrätin Elisabeth Greiderer (ÖVP, Tirol): Sehr geehrter Herr Vizepräsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Zu guter Letzt beziehungsweise „zu guter Vorletzt“ kommt noch eine Tirolerin zu Wort – dann haben wir die Bundesländer fast durch. Auch der Tiroler Tourismus ist eine Erfolgsgeschichte. Ich möchte sagen, mir fiele es schwer, aus dem Tourismusbericht irgendetwas Negatives herauszulesen. Ich bin ein Mensch, der an und für sich an Lösungen denkt und vor allem immer die positiven Dinge herausliest. Ich frage mich, wie Kollegin Kerschbaum es schafft, so viele Probleme aus diesem Bericht herauszulesen. Aus Tiroler Sicht, muss ich sagen, bin ich sehr froh darüber, dass die Schneekanonen bei Minusgraden aus vollen Rohren Schnee produzieren, um auch einen dynamischen, guten Winter und eine entsprechende Wertschöpfung zu haben. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)
Der Tourismus ist ein Wirtschaftsmotor – absolut, unumstritten. Der uns vorliegende Lagebericht zeigt auf, dass das Jahr 2008 trotz der Wirtschaftskrise eine Erfolgsgeschichte war. Das ist nicht zuletzt auch zurückzuführen auf die rechtzeitig ergriffenen Maßnahmen der Bundesregierung, beispielsweise auf die zusätzlichen Budgetmittel in der Höhe von 3 Millionen €, um zusätzliche Marketingschwerpunkte auf dem österreichischen Inlandsmarkt und in den angrenzenden Regionen, in den Nachbarländern setzen zu können. Die Wirtschaftskammer hat diese Maßnahme mit einer weiteren Million € unterstützt.
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