BundesratStenographisches Protokoll781. Sitzung / Seite 116

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der Europäischen Union, des Bundes und der Länder zusammensetzt. Und damit wir diese Fördermittel und die Instrumente, die sich bieten, auch entsprechend einsetzen können, bedarf es auch Organisationen, die das tun. Und das sind in Österreich die Landwirtschaftskammern, die diese Ausgleichszahlungen, die die Förderungen, die Be­ratung zu den Bauern bringen, die auch im Bereich der Landwirtschaft eine sehr hohe Akzeptanz genießen und die die Auszahlung dieser Fördermittel im europäischen Ver­gleich mit sehr geringen Fehlerquoten abwickeln.

Beratung, Förderung von Verbänden, auch fachliche Information bis hin zur persönli­chen Bildung der Bauern werden von den Interessenvertretungen, von der Landwirt­schaftskammer, angeboten, und es tut mir leid, wenn Kollegen hier im Haus genau die­se gesetzliche Mitgliedschaft zur Interessenvertretung manchmal in Frage stellen, weil es genau die Stärke einer Interessenvertretung ist, dass sie gesetzlich verankert ist und nicht auf freiwilliger Basis fußt.

Dass diese Interessenvertretung auch einer gewissen Unterstützung bedarf, sollte nicht zu stark kritisiert werden. Es ist ein Selbstverwaltungskörper, der sich durch eige­ne Wahlen immer wieder konstituiert, und es finden nächste Woche am Samstag (Bundesrat Ertl: Wahlen!) in Salzburg und eine Woche darauf in Niederösterreich
die Wahlen in die Landwirtschaftskammern statt: 33 000 Wahlberechtigte in Salzburg, 165 000 Wahlberechtigte in Niederösterreich – fast 200 000 Bäuerinnen und Bauern, die da zur Urne gerufen sind. (Neuerlicher Zwischenruf des Bundesrates Ertl.)

Der Bauernbund ist hier die dominierende Kraft. Kräfte bündeln, Zukunft, Zuversicht – Bauernbund! – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

15.52


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu Wort gelangt Herr Bundesrat Schennach. – Bitte, Herr Bundesrat. (Bundesrat Mag. Klug – in Richtung des sich zum Rednerpult begebenden Bundesrates Schennach –: Stefan, klinkst du dich jetzt in den Wahlkampf ein?)

 


15.52.34

Bundesrat Stefan Schennach (Grüne, Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr ge­ehrter Herr Bundesminister! Sehr schön, dieser Auftrittsapplaus! Zunächst eine Antwort auf die Ausführungen meines Vorredners, der irgendwie in der Diskussion noch nicht mitbekommen hat, dass wir den Grünen Bericht sehr gerne zur Kenntnis nehmen. Wir nehmen den Grünen Bericht also sehr gerne zur Kenntnis.

Es gibt vielleicht ein ganz kleines Manko in der Diskussion. Ich weiß zwar, dass der Kollege Hensler vorbildlich ist und seinen Betrieb auf sich und seine Gattin eingetragen hat, aber wir haben hier eine doch relativ stark männliche bäuerliche Diskussion erlebt. (Zwischenrufe bei ÖVP und FPÖ.) Deshalb möchte ich das Augenmerk ganz kurz ein wenig auf eine Entwicklung in der Landwirtschaft lenken, die du, Kollege Hensler, ja si­cherlich auch begrüßt, nämlich dass die Landwirtschaft immer mehr und immer deutli­cher auch eine Frauendomäne wird.

Vor allem wenn wir sehen, dass ungefähr 31 Prozent der Betriebe Betriebsleiterinnen haben, und wenn wir ungefähr 16 Prozent von Betrieben der „Marke Hensler“ haben – das heißt gemeinsam geführte Betriebe –, so kann man hier fast schon von einer Hal­be-Halbe-Verteilung sprechen.

Interessant ist, wenn man sich das noch von der regionalen Verteilung her anschaut (in Richtung des Bundesrates Dr. Spiegelfeld-Schneeburg), lieber Georg, weil du mich so intensiv anschaust. Dann, muss ich sagen, fällt auf, dass in Oberösterreich und in Salz­burg das Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen BetriebsleiterInnen nahezu ausgeglichen ist (Bundesrätin Mag. Neuwirth: Na bitte!), und es fallen drei Bundes­länder auf, wo das nicht so der Fall ist, wo die Frau das unbekannte Wesen ist. Das ist,


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