BundesratStenographisches Protokoll798. Sitzung / Seite 69

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wir insgesamt unsere jetzige Situation bei dieser verstärkten Konkurrenz nicht halten können.

Im Bericht wird die Eigenkapitalsituation angesprochen. Ich glaube, Herr Kollege Pisec, es ist jetzt nicht entscheidend, ob wir bei den Zinssätzen eine Überförderung haben und ob diese Überförderung von der EZB in Richtung der Banken direkt geht, oder ob wir das nicht machen sollten, weil das nicht wirklich für die Eigenkapitalsituation der Betriebe ausschlaggebend ist. Die ist traditionell in Österreich schlecht, hat sich zwar jetzt verbessert, aber das ist relativ.

Was können wir in dem Bereich tun? – Im Endeffekt muss dort vor allem der Betrieb ansetzen, indem er die Qualität hebt, indem er die Kostenrechnung besser in den Griff bekommt, die teilweise gerade bei Zwei- und Dreisternbetrieben mangelhaft ist, damit er insbesondere neben der Kostensituation die Umsätze nach oben bringt. Und das ist eine Aufgabe, die sich jeder Einzelne selber stellen muss. Da kann die Bundes­regierung von den Rahmenbedingungen her nichts tun.

Daher nutzen uns in diesem Zusammenhang all die Vergleiche relativ wenig. Es ist eine mühsame Angelegenheit, die Eigenkapitalsituation zu verbessern, wenn auch – das ist ein schlechter Trost – bei uns die Branche damit umzugehen gelernt hat. Da ist eben im Hintergrund das – wenn es vorhanden ist – private Sparbuch oder Ähnliches zur Absicherung noch hergenommen worden. Wir werden uns bemühen, auch was die Beratung und andere Systembestandteile anbelangt, Unterstützung zu bieten, aber die Problemlösung liegt bei den Betrieben selber.

Wo die Problemlösung nicht bei den Betrieben liegt, sondern bei den Rahmen­bedingungen, das ist dort, wo es um den effizienten Einsatz der Mittel geht. Wir haben uns bemüht – es ist die Tourismusstrategie schon angesprochen worden –, hier zu akzentuieren. Wir haben drei Komponenten. – Und da haben Sie recht, Herr Kollege Pisec, das imperiale Österreich ist eine Komponente, nämlich jetzt weniger das Imperiale als Demokratie-Kontrapunkt, sondern das Imperiale vonseiten der Bau­substanz, vonseiten der Gebäude, die wir haben, und die gerade in Wien, in Salzburg, in Graz attraktiv für die Gäste aus dem Ausland sind. Daher sind eine Komponente unserer Tourismusstrategie die Kulturdenkmäler, die großen Städte. Die zweite Kom­ponente sind die Alpen, wir haben auch eine international vernetzte Strategie mit „the ALPS“. Und die dritte Komponente sind die Seen und die Donau, die ebenfalls sehr attraktiv sind.

Diese drei USPs haben wir auch in unserer Gesamtkonzeption verstärkt wahrge­nommen. Das können Sie in der Werbung sehen, das können Sie bei den Förder­aktivitäten sehen. Wir haben beispielsweise hinsichtlich Fahrradtourismus entlang der Donau vieles entwickelt, wir haben das Internet betreffend schöne Angebote machen können, die auch genutzt worden sind. Sagen Sie nicht, jeder hat ohnehin Internet, der Betroffene hatte die kundenorientierten Buchungsmöglichkeiten eben nicht.

Daher sind wir, was die Qualitätshebung anbelangt, erfolgreich, auch was die Effizienz anbelangt, besser unterwegs, denn wir werden nicht mehr schaffen, dass die Länder gemeinsam mit uns die Österreich Werbung finanzieren. Aber was wir erreichen können und teilweise auch schon erreicht haben, ist, dass wir die Themen aufeinander abstimmen, dass wir neben den Themen vor allem die Zeitpunkte abstimmen – wann werben wir wo? –, dass wir abstimmen, mit welchen Instrumenten wir werben, und dass wir auch in der Messung – was ist herausgekommen? – gemeinsam agieren.

Daher wird uns diese Koordination der Aktivitäten, ohne dass wir die Mittel verstärken mussten, dazu führen, dass wir auch in Zukunft erfolgreich sein werden.

 


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