BundesratStenographisches Protokoll824. Sitzung / Seite 102

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Wenn er den Restaurantbesitzer fragt, warum das so ist, und er, darauf angesprochen, antwortet: Na ja, dann mache ich in Zukunft halt keine Werbung mehr für dich!, dann kommt auch noch die Unverfrorenheit dazu.

Ich glaube, daher ist es richtig, dass wir in Österreich das AMA-Gütesiegel haben und in Zukunft auch das AMA-Gütesiegel für die Gastronomie, das dann „Kulinarisches Er­be“ heißt. Dahin gehend müssen wir arbeiten, dass wir uns absetzen, denn der Konsu­ment will immer mehr Regionalität, will wissen, wie und wo produziert worden ist. Wir haben hier in Österreich ganz einfach die besten Richtlinien europaweit, deshalb sollte unter unserem Namen nur das verkauft werden, was auch tatsächlich von uns produ­ziert worden ist.

Ich möchte noch auf einen kleinen Bereich eingehen, wo wir nicht Eigenversorger sind und wo ich in der Vermarktung österreichweit auch sehr stark mitarbeite: Das ist der Schaf- und Ziegenbereich. Dieser Sektor wächst in den letzten Jahren doch ein wenig, und wir konnten es schaffen, den Selbstversorgungsgrad von 73 auf 79 Prozent zu steigern. Wir haben hier gute Vermarktungsorganisationen, müssen aber mit Konkur­renz aus Neuseeland kämpfen, das eine Ware anbietet, die zum Teil um 50 Prozent billiger ist als die unsrige, hergeflogen oder hergebracht mit dem Schiff über den gan­zen Globus sozusagen. (Präsident Todt übernimmt wieder den Vorsitz.)

Ich glaube, auch das kann nicht sinnvoll sein. Da meine ich, dass es wichtig ist, in der ländlichen Entwicklung für diese Bereiche, wo wir den Selbstversorgungsgrad noch nicht erreicht haben, unsere Vermarktungsorganisationen auch zu unterstützen, dass wir hier der Konkurrenz, die auf gut und sicher eingefahrenen Pfaden ganz einfach leichter spielen kann, etwas entgegenzusetzen haben.

Zum Abschluss möchte ich auf ein Thema eingehen, das heute noch nicht angespro­chen worden ist, aber doch auch einige Male in den Medien war. Das ist die Arbeit der Bundesräte.

Ich habe mich wirklich sehr geärgert über einen „Krone“-Bericht, in dem Herr Bundes­rat Dr. Schmittner zitiert worden ist und wo gesagt wird, wir würden nichts arbeiten und nur kassieren. (Bundesrat Dr. Schmittner: ... nie in der „Krone“!) Ich weiß nicht, warum gerade die Bundesräte so – ich habe hier stehen „dumm“, ich sage es nicht, ich sage: – einfältig sind. Es könnte ja auch ein Nationalrat gewesen sein! Die haben eine Woche vorher mit den Tagungen aufgehört und jetzt eine Woche vor uns angefangen, die haben ja offensichtlich auch nichts gearbeitet. Aber es musste wiederum ein Bun­desrat sein.

Richtig ist, dass ich den Staat nicht 4 150 € koste, sondern die Hälfte, denn die Hälfte bekommt der Staat als Einkommensteuer wieder zurück. Das ist einmal medial falsch dargestellt. Ich habe zusammengezählt, was ich in diesen vier Monaten, in denen wir offensichtlich nichts gearbeitet haben – Sie schon, denn Sie sind ja Bürgeranwalt, ha­ben Sie gesagt ... (Bundesrätin Mühlwerth: Ihr eigener Parteiobmann glaubt dann auch nicht, dass ihr so viel arbeitet!)

Ich habe gearbeitet! Drei Tagungen im Bundesrat (Bundesrätin Mühlwerth: Vielleicht unterhalten Sie sich einmal mit Ihrem Parteiobmann!), drei Nationalratsklub-Tagungen, neun Tagungen in Landtagsklubs, 22 Landeshauptmannvertretungen, 45 Termine für Organisationen, die ganz einfach verlangen, dass jemand aus dem öffentlichen Be­reich auch dabei ist. Hier medial auszubreiten, wir würden nichts arbeiten, ist wirklich sehr, sehr schlecht und hilft keinem!

Ich glaube, das zeigt: Wir arbeiten tatsächlich genug! Es gibt ein Reformpapier des Bundesrates, unterzeichnet von den Landeshauptleuten, von den Landtagspräsiden­ten. Ich meine, das ist umzusetzen, und das wird eine gute Entwicklung des Bundesra­tes auch in Zukunft vorsehen.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite