BundesratStenographisches Protokoll861. Sitzung / Seite 19

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Ganztagsschulen für jene gibt, die das wirklich brauchen und haben wollen. Es war ja eine gute Sache, zu sagen: Die Eltern können darüber befinden und können darüber abstimmen. Aber das, was meiner Meinung nach hier passiert, hat ja schon mit der Ge­samtschule begonnen. Man betreibt eine Gleichmacherei der Kinder. Wir werden uns beim Bildungsbericht, der bei der nächsten Sitzung hoffentlich endlich auf der Tages­ordnung steht, auch noch darüber unterhalten. Aber insgesamt kann man sagen: Die Tendenz, die sich hier abzeichnet, ist eine Gleichmacherei unserer Kinder, wobei man ihnen sagt, der Ort, wo ihr am schlechtesten aufgehoben seid, ist die Familie. – Und das ist, ehrlich gesagt, nur abzulehnen. (Beifall bei der FPÖ.)

Schlussendlich sehen wir von Budget zu Budget: Es wird immer mehr Geld ausgege­ben. Obwohl die Einnahmen sprudeln, steigen unsere Schulden ständig, und vom Spa­ren ist nichts zu merken. Man greift nicht einmal ordentlich, so wie das andere Länder schon gemacht haben – zum Beispiel Deutschland und Schweden, die heute Budget­überschüsse zu verzeichnen haben –, ein und sagt: Jetzt machen wir wirklich eine Re­form, nämlich Nägel mit Köpfen, eine Reform, die diesen Namen auch verdient!, son­dern wir schrauben immer ein bisschen an irgendwelchen Schrauben herum und hof­fen, dass das dann alles von selbst funktionieren wird.

Aber zurückkommend zum Tagesordnungspunkt, den ich dazu genützt habe, auch ein bisschen etwas über das Budget zu sagen: Beim Bundesmuseen-Gesetz weiß ich nicht, wofür diese Abgeltungen tatsächlich sind. Betreffend das Winterpalais weiß ich auch nicht, warum das so erfolgt. Das heißt, die Information ist diesbezüglich sehr spär­lich. Und ohne Information kann es auch keine Zustimmung unsererseits geben. (Bei­fall bei der FPÖ.)

9.29


Präsident Mario Lindner: Zu Wort gelangt Herr Bundesrat Poglitsch. – Bitte, Herr Bun­desrat.

 


9.30.22

Bundesrat Christian Poglitsch (ÖVP, Kärnten): Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen des Bundesrates! Liebe Mo­nika Mühlwerth! Normalerweise bin ich einer, der immer relativ schnell kritisiert, speziell wenn etwas von der freiheitlichen Seite kommt (Bundesrätin Mühlwerth: Das ist mir noch gar nicht aufgefallen!), aber heute muss ich dir in vielen Punkten recht geben – nicht in allen Punkten, aber doch in einigen Punkten, und zwar insbesondere, wenn du zum Thema Budget sprichst, obwohl wir heute ja nicht das Budget diskutieren. Aber wenn du die Mindestsicherung, die Flüchtlingskrise und die Sicherheit in Österreich an­sprichst: Ich glaube, da gibt es zwischen uns doch einige Schnittpunkte, über die man vielleicht noch vertiefend diskutieren könnte, gerade dann, wenn es um das Thema Si­cherheit für Österreich geht. (Zwischenruf des Bundesrates Dörfler.)

Lassen Sie mich jetzt auf die Tagesordnung eingehen, denn das Budget steht ja heute hier nicht zur Diskussion, was schade ist, und wir sollten uns Gedanken darüber ma­chen, warum das Budget hier im österreichischen Bundesrat nicht diskutiert werden darf und warum es nicht vorliegt. Darüber sollte man auch einmal nachdenken, das wä­re sicher keine schlechte Idee, weil gerade für die Ländervertreter auch überall im Bud­get entsprechende Kriterien enthalten sind.

Was mich in der letzten Sitzung des Finanzausschusses wahnsinnig gestört hat – und das sage ich ganz offen; schade, dass niemand vom Verkehrsministerium hier ist –: Wir haben ein Vorbelastungsgesetz diskutiert, wir haben 42,8 Milliarden € beschlossen, und es war keine Auskunftsperson hier, die wir fragen hätten können, was mit dem Geld pas­siert, wohin die Reise geht. Wir haben schließlich nur das Gesetz zum Durchlesen ge­habt – und das kann es bitte nicht sein!

 


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