10.01.46

Bundesrat René Pfister (SPÖ, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister, Herr Vizekanzler Strache! Wir haben jetzt schon sehr, sehr viele Dinge gehört, und es ist natürlich sehr schwierig, auf alles im Detail einzugehen, aber: Sport ist unverzichtbar für die Gesellschaft.

Kollege Edgar Mayer hat als ehemaliger Spieler den FC Nationalrat angesprochen. Es gibt auch noch aktive Spieler, und als solcher darf ich mitteilen, dass am übernächsten Wochenende für den FC Nationalrat wieder die Europameisterschaft stattfinden wird (Bundesrat Mayer: Kämpfen!), und zwar in Kärnten, wo wir nach zweimaliger erfolg­reicher Titelverteidigung, nämlich in Finnland und letztes Jahr in Deutschland, nun ein drittes Mal antreten und uns auch bemühen werden, die Tradition, die Kollege Mayer angesprochen hat, hochzuhalten.

Wir als Parlamentarierinnen und Parlamentarier wollen aber nicht nur im Fußball ge­meinsam tätig sein, sondern uns wirklich auch im Breitensport einbringen. Viele von uns sind in verschiedensten Vereinen tätig. Ob im Stockschützenverein, im Sportverein oder im Tennisverein: Sehr, sehr viele ehrenamtliche Funktionärinnen und Funktionäre, über 600 000 österreichweit, stellen sich tagtäglich in den Dienst des Sports, vor allem auch in den Dienst des Breitensports, und ich glaube, dass man das nicht immer richtig zu würdigen weiß. Diese ehrenamtlich Tätigen in den Vereinen, wo bereits unseren Jüngsten, wo bereits unseren Kindern spielerisch der Zugang zum Sport nahegebracht wird, leisten pro Jahr mehr als 2,2 Millionen Arbeitsstunden.

In weiterer Folge bedarf das natürlich einer Weiterentwicklung. Die Talente, die sich bei den Kindern abzeichnen, ob beim Tennis, beim Fußball oder bei anderen Sportarten, sollen gefördert werden, damit diese Kinder und Jugendlichen es auch in den Spitzen­sport schaffen. Auch die Infrastruktur muss passen, wie Sie schon angesprochen ha­ben, Infrastruktur ist natürlich unerlässlich. Man kann mit Trainingsgeräten, die teilwei­se schon 30 oder 40 Jahre alt sind, mit veralteter Infrastruktur zwar doch relativ gut arbeiten, aber sich eben nicht weiterentwickeln. Auf der anderen Seite wachsen überall Fitnessstudios wie Schwammerl aus dem Boden, und es gibt auch sehr, sehr viele Din­ge, die mit Fun- und Trendsportarten in Verbindung gebracht werden.

Vereine und Verbände sind natürlich organisiert, und Sie haben darauf hingewiesen, dass Sie sich im Detail anschauen werden, inwieweit in Österreich derzeit verschiede­ne Strukturen vorhanden sind. Sie wollen sich das wirklich im Detail anschauen und mit den Verbänden und Organisationen auch Gespräche führen, um auf alle Individualitä­ten und Eventualitäten, die da nicht nur schon vorhanden sind, sondern vielleicht noch benötigt werden, aufmerksam zu machen.

Es geht nicht immer darum, große Beträge zu investieren, sondern auch darum, Wert­schätzung zu geben. Diese Wertschätzung bedeutet für mich – im Spitzensport, im Breitensport, im Freizeitsport –, dass es auch darum geht – und das ist auch ein Punkt, den ich Ihnen leider nicht ersparen kann –, dass es bei sportlicher Betätigung das eine oder andere Mal auch zu Verletzungen kommen kann. Im Winter – weil Kollege Forst­ner den Wintersport angesprochen hat –, das wissen wir genau, werden in den Spitä­lern schwerpunktmäßig verschiedenste Beinbrüche, Knieverrenkungen und -verdre­hungen, Bänderrisse, und, und, und behandelt. Wir haben sehr, sehr gute Spitäler, die aber auch unterstützt werden müssen, damit sie Sport- und Freizeitunfälle weiterhin so hervorragend behandeln und einen im Vergleich zu so manchen anderen in Europa viel, viel schnelleren Genesungsprozess herbeiführen können. Es geht um unsere Un­fallspitäler, es geht um die Versicherungen und es geht vor allem um die Absicherung der Sportlerinnen und Sportler. Jede Verletzung ist eine zu viel, aber Unfälle und Ver­letzungen passieren, und das bedeutet auch Rehabilitation, das bedeutet auch Inte­gration. Es gibt tolle Zentren in Österreich – wenn es etwa um den Bewegungsapparat, um Unterstützung beim Heilungsprozess geht –, die genau diese Integration wieder möglich machen.

All das bitte ich Sie, wenn es um den Spitzensport geht, wenn es vor allem auch um den Breitenspot geht, in Ihre Überlegungen miteinzubeziehen, damit wir nicht nur die Möglichkeit haben, uns weiterzuentwickeln, sondern uns auch in Zukunft über die eine oder andere Olympiasiegerin, über eine Weltmeisterin oder einen Weltmeister aus Ös­terreich zu freuen. Mit einer tollen, ausgeglichenen und vor allem auch mit einer zielge­richteten Förderung für unseren Spitzensport in Österreich wird das erreicht werden können. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und FPÖ.)

10.06

Präsident Reinhard Todt: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat David Stögmüller. Ich erteile ihm dieses.