13.49

Bundesrätin Marlies Steiner-Wieser (FPÖ, Salzburg): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Minister! Liebe Schüler! Werte Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Jetzt geht Kollege Todt. Können Sie noch eine Sekunde dableiben? – Ich wundere mich, warum er sich aufregt, wenn Kollege Pisec über Wien spricht. Ich denke wohl, dass es unsere Aufgabe als Bundesräte ist, unsere Bundesländer zu vertreten. (Bundesrat Koller: Der hat über Aleppo gesprochen!)

Ich werde jetzt ein lobendes Wort über Salzburg sprechen, weil ich mich sehr freue – und die anderen Salzburger Bundesräte sicherlich auch –, dass ein Großteil dieser 144 Millionen Übernachtungen, die wir in diesem Tourismusbericht nachlesen konnten, auf Salzburg und Tirol zurückgehen.

Österreich ist ja zweifelsohne ein Tourismusland. Wir leben in diesem wunderschönen Land, und es ist das ganze Jahr zu bereisen – im Winter zum Skifahren, im Sommer unsere Seen, im Frühling und Herbst zum Wandern oder einfach nur für einen Städ­tetrip, also mit Kunst und Kultur. Der vorliegende Tourismusbericht 2017 zeigt uns sehr eindrücklich, wie wichtig der Tourismus in Österreich ist. Es werden dadurch Arbeits­plätze geschaffen, wir haben eine Wertschöpfung, und das bringt wieder Wohlstand in ländliche, oft abgelegene Regionen.

Wenn man sich die Zahlen anschaut – Kollege Pisec hat es ja zuerst schon erwähnt –: Der Tourismus hat einen Anteil von 8 Prozent und zusammen mit der Freizeitwirtschaft einen Anteil von 16 Prozent am Gesamt-BIP.

Den Nächtigungsrekord habe ich schon genannt, wobei zu erwähnen ist, dass die Stei­gerung zwischen 2016 und 2017 mit 2,5 Prozent etwas geringer ausgefallen ist. Damit man überhaupt zu so beeindruckenden Zahlen kommt, bedarf es einer guten Zusam­menarbeit zwischen den Betrieben und deren Mitarbeitern. Wenn ich mir die Zahlen anschaue, kann ich nur höchsten Respekt dafür zollen, dass dieses gute Zusammen­spiel und Zusammenarbeiten von Betrieben und Mitarbeitern wirklich funktioniert. Es ist beachtlich, welche Maßnahmen und Angebote gesetzt werden, damit sich unsere Gäste hier in diesem Land wohlfühlen, damit sie nicht nur einmal nach Österreich kom­men, sondern auch öfters wiederkehren, vielleicht auch länger bleiben können und ihre Freizeit in Österreich verbringen. Die gute Zusammenarbeit mit der Österreich Wer­bung und der ÖHT wurde heute auch schon erwähnt. Ich möchte nur noch die Tou­rismustage, die eingeführt und heute noch nicht angesprochen wurden, nennen.

Tourismustechnisch sind wir aufgrund der Digitalisierungsstrategie im 21. Jahrhundert angekommen. Mit ihren drei großen Zielfeldern, die entwickelt wurden, ist sie unab­dingbar für die jetzige Zeit.

Was mich aber beim Durchlesen des Berichts doch etwas irritiert hat, sind die Aus­führungen auf Seite 18. Ich denke, da sind noch Verbesserungen notwendig. Da steht nämlich: „In einer langfristigen Betrachtung seit 2000 zeigt sich, dass der reale Ge­samtumsatz bis 2017 nur um +0,3 % pro Jahr angestiegen ist und hinter der gesamt­wirtschaftlichen Dynamik (BIP) zurück blieb [...].“ – Es heißt weiter, dass sich ein längeres Nachhinken sehr zum Nachteil und negativ auf neuerliche Investitionen aus­wirken könnte. Das hat bei mir die Alarmglocken schrillen lassen, weil ich mir denke: Welche hohen Belastungen tragen unsere Unternehmer und Hoteliers in diesem Land?

Wenn ich mir den Artikel in den „Salzburger Nachrichten“ vom Montag dieser Woche anschaue, wo selbst auch Hoteliers und Fachleute sagen, dass viele Betriebe nur noch für die Bank arbeiten, finde ich, dass das sehr zum Nachdenken ist und man in diesem Bereich noch sehr viel tun muss, da ja die Tourismusbranche ein großer Arbeitgeber ist. Jeder fünfte Arbeitsplatz hängt von der Tourismusbranche ab. Da ist es doch wich­tig, dass man diese circa 300 000 Arbeitsplätze erhalten kann und auch dementspre­chend fördert.

Es ist wichtig, die Wertschöpfung zu erhöhen und über Lenkungsmaßnahmen nachzu­denken. Man sollte vielleicht auch einmal Airbnb durchleuchten, das ist eine Grauzone. Man könnte auch über den Sinn eines Bettenstopps nachdenken, aber wie gesagt: Ich glaube, dass dieses Thema bei unserer blau-schwarzen Regierung in guten Händen ist. Sie hat in ihrem Regierungsprogramm diesem Thema ein eigenes Kapitel gewid­met. Ich werde diesem Bericht sicherlich zustimmen. – Danke sehr. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

13.54

Präsidentin Inge Posch-Gruska: Bevor ich Frau Bundesministerin Köstinger das Wort erteile, darf ich recht herzlich Frau Bundesministerin Juliane Bogner-Strauß bei uns begrüßen. – Herzlich willkommen! (Allgemeiner Beifall.)

Bitte, Frau Minister Köstinger, Sie kommen als Nächste zu Wort.