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Bundesrätin Monika Mühlwerth (FPÖ, Wien): Es sind ja nicht nur heute diese vier, die uns verlassen. Wir haben in letzter Zeit schon eine große Fluktuation erlebt. Ich habe mir gerade gedacht, ich glaube, ich bin langsam ein Fossil des Bundesrates, das ist immer ein Zeichen dafür, dass man alt wird, denn ich bin seit 1996 hier. (Allgemeine Heiterkeit.)

Stefan Schennach und du, Reinhard, ihr seid gekommen, als ich in den Stadtschulrat des Vizepräsidenten gewechselt bin. Ich bin dann 2006 wieder zurückgekommen. Ihr wisst ja, wie das ist: Jeder Abschied tut weh, vor allem, wenn man mit jemandem schon lange zusammenarbeitet. (Zwischenruf des Bundesrates Schennach.)

Ich kann mich noch erinnern, dass wir uns – gemeinsam mit Edgar Mayer – halt ab und zu bei einer Veranstaltung oder nach einer Veranstaltung über den Weg gelaufen sind und dann beschlossen haben, noch etwas Trinken zu gehen. Wir haben sehr hochgeistige Gespräche geführt, wie es sich gehört. (Heiterkeit der Rednerin.) Da gab es manchmal Unterschiede, aber nicht allzu viele, möchte ich auch sagen, wenn ich das darf. Es war jedenfalls immer sehr nett und sehr lustig mit euch.

Ewald Lindinger kenne ich aber auch schon ziemlich lange. Ich kann mich erinnern, wie wir gemeinsam bei Gregor Hammerl in der Steiermark waren; das war auch eine sehr nette Geschichte. Es hat sich so immer wieder gezeigt, dass der Bundesrat imstande ist, über die Parteigrenzen und die Ideologiegrenzen hinweg bei aller Diskussion, die wir uns manchmal schon geliefert haben, dann doch auch gemeinsam an einem Tisch zu sitzen, nicht nur zu diskutieren, das Ideologische vielleicht einmal wegzulassen und auch miteinander zu lachen und zu scherzen. Dafür danke ich euch.

Über Reinhard Todt als Fraktionsvorsitzenden habe ich mich manchmal richtig geär­gert. Ich habe mir gedacht, jetzt übertreibt er es aber wirklich mit den ideologischen Gegensätzen. – Du bist halt manchmal schon ein bisschen ein Häferl! Das wissen wir, du weißt es ja auch und deine Fraktion ebenso. Da gehen halt einfach die Pferde mit einem durch. Das ist ja auch in Ordnung so. Es ist jeder, wie er ist, das haben wir heute in der Bildungsdebatte schon festgestellt. Es hat natürlich jeder das Recht darauf, zu glauben und zu denken, was er möchte. Das Wichtige ist – finde ich per­sönlich –, dass man dafür auch einsteht.

Es gibt, glaube ich, nichts Schlimmeres als jemanden, den man nicht fassen kann, bei dem man nicht weiß, ob er links, rechts, oben, unten oder was auch immer ist. Ich habe gelernt, Menschen zu schätzen, die eine Überzeugung haben, dazu stehen und auch mit mir darüber streiten. Das sind Menschen, bei denen ich immer gewusst habe, dass ich mich im Ernstfall auf sie verlassen kann.

Wenn wir uns etwas ausgemacht haben, Reinhard – das ist halt jetzt von Fraktions­vorsitzendem zu Fraktionsvorsitzender anders, da macht man sich manchmal auch Dinge aus –, dann wusste ich, entweder du hast gesagt, das geht nicht, oder du hast gesagt, wir reden darüber – dann war das ergebnisoffen –, oder du hast gesagt, passt. Was auch immer du gesagt hast, es hat gehalten. Das finde ich wirklich sehr schön, das hat mir sehr gut gefallen. In der Politik ist das leider nicht bei allen und immer so selbstverständlich; darum schätzen wir jene Kollegen am allermeisten, von denen man sagen kann, da weiß man, woran man ist, wenn wir uns etwas ausmachen, dann können wir uns auch darauf verlassen.

Ich wünsche dir alles Gute, bleib gesund, das ist das Wichtigste! Was immer du vorhast, hab Freude daran und genieße es!

An diejenigen, die in einen Landtag wechseln: Wir werden uns, denke ich, in Ober­österreich oder in der Steiermark irgendwo über den Weg laufen, weil ich ja noch ein bisschen da bin. (Bundesrat Tiefnig: Wir kommen wieder!)

Lieber Kollege Lindinger, Ewald, dir wünsche ich auch, dass du gesund bleibst. Genieß die Zeit mit deinen Enkelkindern, wie du es ja vorhast, und geh auf die Jagd!

Auf jeden Fall: Habt es gut, bleibt gesund, genießt das Leben, das ist ja auch irgendwie enden wollend! Wir laufen uns sicher wieder über den Weg. Alles Gute! (Allgemeiner Beifall.)

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