10.11

Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie Ing. Norbert Hofer: Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich war erst vor einigen Tagen – ich glaube, es war am Montag – in Serbien und habe mir dort innovative Unternehmen angesehen. Es war sehr beeindruckend und da war im Rahmen einer Präsentation auch Landwirt­schaft ein Thema. Ich darf Ihnen sagen, dass die Digitalisierung wirklich Chancen bie­tet, da geht es auch um die Frage der richtigen Bewässerung, darum, dass Wasser nicht verschwendet wird und dass diese Systeme auch für mehr Biodiversität in der Landwirtschaft sorgen können. Ich sehe das also sehr positiv.

Natürlich wird es mit dieser neuen Entwicklung bestimmte Arbeitsplätze nicht mehr geben. Wir haben eine solche Phase in der Geschichte der Menschheit schon oft er­lebt, als die Dampfmaschine erfunden worden ist, als die ersten Fabriken gekommen sind. Viele Arbeitsplätze sind weggefallen, andere sind gekommen. Wir müssen darauf vorbereitet sein. Auf den Arbeitsplätzen der Zukunft werden Menschen tätig sein, die sehr gut ausgebildet sind, die sich in ganz bestimmten Gebieten auch wirklich speziali­sieren. Das ist die Herausforderung.

Das heißt, für mich ist der Weg, den wir in Österreich beschreiten, jener des dualen Ausbildungssystems, der HTLs, der Fachhochschulen, der Universitäten – das ist ein gutes Modell. Ich glaube, dass wir – das ist eigentlich ein Thema für Heinz Faßmann – uns noch viel mehr auf die Fachhochschulen konzentrieren müssen. Es gibt dann ei­nen ganz großen Run auf diese Schulen und wir haben dann ein bisschen zu wenige Plätze. Sie haben aber vollkommen recht, die Frage der Arbeitsplätze darf man nicht außer Acht lassen.

Zum Cell-Broadcast-System hatten wir erst diese Woche eine Besprechung im Minis­terium, wir arbeiten daran. Manche Dinge kann man nicht sofort umsetzen, weil es die legistischen und auch die technischen Voraussetzungen und die Gespräche mit den Betreibern braucht, aber das ist auf einem guten Weg. Und auf einem guten Weg ist auch eine Notrufnummer für Frauen, die sich mit Gewalt konfrontiert sehen. Da wird es eine eigene Nummer geben, die hoffentlich bald präsentiert werden kann.

Insgesamt möchte ich nur darauf hinweisen, dass man, wenn man darüber spricht, wie gut Österreich ausgebaut ist – und wir alle wissen, dass es ländliche Gebiete gibt, in denen man ein sehr, sehr langsames Internet hat –, niemals Verfügbarkeit und Nut­zung verwechseln darf. Viele Menschen haben kein Interesse daran, Geld für schnel­leres Internet auszugeben, und sind mit dem zufrieden, was sie haben. Das sind ande­re Zahlen als bei der Verfügbarkeit. Diese liegen bei Glasfaser bei 13 Prozent, natürlich haben wir da einen Aufholbedarf, aber Deutschland liegt bei 7,3 Prozent, Großbritan­nien bei 2,3 Prozent. Wir sind aber unter dem EU-Durchschnitt, deswegen werden auch alle Mittel aus den Versteigerungen in den Ausbau des Glasfasernetzes inves­tiert. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

10.14

Präsident Ingo Appé: Vielen Dank, Herr Bundesminister.

Damit ist die Aktuelle Stunde beendet.