10.20

Bundesrat Andreas Lackner (Grüne, Steiermark): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Werte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher! Lieber Christian Buchmann, ich gratuliere dir herzlich zu deiner neuen Aufgabe, und ich bin mir auch sicher, dass du das Amt des Bundesratspräsidenten gewissenhaft und umsichtig ausführen wirst. Auch im Namen meiner Fraktion wünsche ich dir viel Erfolg dabei.

Vielen Dank auch an Andrea Eder-Gitschthaler für die sehr gute Vorsitzführung im letz­ten halben Jahr! Was mir ewig in Erinnerung bleiben wird, ist dein Tempo beim Verlesen des Protokolls am Ende der Sitzung. Das ist rekordverdächtig gewesen. (Heiterkeit und Beifall bei Grünen und ÖVP.)

Ja, es wird mit Sicherheit ein herausforderndes halbes Jahr, so viel steht bereits jetzt fest, denn wir befinden uns doch mitten in der wahrscheinlich entscheidenden Phase im Kampf gegen das Covid-Virus. (Bundesrat Steiner: Die nächsten zwei Wochen sind entscheidend!) Die Steiermark hat nun mit Hermann Schützenhöfer den Vorsitz in der Landeshauptleutekonferenz, mit Christian Buchmann den Vorsitz im Bundesrat, und das steirische Wappen ist ins Zentrum gerückt.

Was zeichnet die Steirerin, was zeichnet den Steirer aus? Was macht die Steiermark aus? Ist es das Kernöl, das ich heute eigentlich als Willkommensgeschenk erwartet habe? Wenn man mir Kernöl schenkt, wäre es im Übrigen so, als würde man, wie man in der Steiermark sagt, Wasser in die Mur tragen, da ich ja selber Kernöl produziere und zu Hause in meiner Speis immer eine gefüllte 30-Liter-Kanne herumsteht. (Heiterkeit bei BundesrätInnen von Grünen und ÖVP.) Ich hätte mich aber trotzdem gefreut, weil es immer interessant ist, das Kernöl von anderen zu probieren und es mit meinem zu ver­gleichen.

Das Kernöl brachte mir auch einen Steireranzug ein. Als ich 2006, nachdem ich 17 Jahre in Wien gelebt hatte, wieder zurück auf meinen elterlichen Bauernhof gezogen bin, wur­de ich ungefähr ein halbes Jahr später fürs Kernölchampionat nominiert. Meinem Vater wurde diese Ehre über all die Jahre zuvor nie zuteil. Ich war gerade einmal ein halbes Jahr da und war kernölmäßig bereits in der Championsleague angekommen. Damals musste natürlich sofort ein Steireranzug her. In mein Heimatdorf war ich damit dann endgültig heimgekehrt und auch optisch wieder ein echter Steirer. (Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Ich denke, es gibt viele Dinge, die die Steirerinnen und Steirer, die die Steiermark aus­machen. Das Kernöl ist halt so ein Symbol, das deswegen so stark ist, weil es so un­vergleichlich schmeckt oder, was auch vorkommen soll, der oder dem einen so gar nicht schmeckt. Es gäbe viel aufzuzählen, was die Steiermark ausmacht, seien es nun kul­turelle Highlights wie beispielsweise der Steirische Herbst oder die Diagonale, seien es der Innovationsgeist verbunden mit den vielen Hightechclustern, die wir haben, oder eben die kulinarischen Genüsse.

Die Steirerin, der Steirer wird von außen vom Typ her oft so gesehen: raue Schale, wei­cher Kern; wenn es darauf ankommt, dann kann man sich auf sie verlassen, und wenn es darauf ankommt, dann halten wir auch zusammen. Zusammenzuhalten, wenn es da­rauf ankommt, ist eine Eigenschaft, die unsere ganze Republik, unser ganzes Land aus­zeichnet – und gerade jetzt kommt es darauf an. Ich spüre, dass sich da in den letzten Wochen etwas getan hat: Wir – nämlich die Bundesländer, die Regierung, große Teile der Opposition und die Menschen in unserem Land – ziehen wieder vermehrt in die glei­che Richtung. Das Motto „Zuversicht und Zusammenhalt“, Herr Landeshauptmann, ist gerade jetzt, da es darauf ankommt, sehr gut gewählt. – Danke. (Beifall bei Grünen und ÖVP sowie bei BundesrätInnen der SPÖ.)

10.24

Präsident Mag. Christian Buchmann: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundes­rat Dr. Karl-Arthur Arlamovsky. Ich erteile ihm das Wort. – Bitte, Herr Bundesrat.