21.51

Bundesrätin Claudia Hauschildt-Buschberger (Grüne, Oberösterreich): Herr Präsi­dent! Werte Kolleginnen und Kollegen! Tapfere ZuseherInnen, die noch da sind! Ja, ich muss das sagen, weil es so ist: Tierschutz ist für uns Grüne von allerhöchster Bedeutung (Ruf bei der FPÖ: Das merkt man aber nicht!), und mir persönlich wurde die Liebe zu den Tieren in die Wiege gelegt – umso mehr machen mich die Auswirkungen (Bundesrat Spanring: ... aber die ÖVP hat gesagt, des dürf ma net!), die Folgen von Überzüchtung und Qualzucht betroffen. Es gibt so viele offensichtliche Auswirkungen von Qualzucht, die Kollegin Lancaster schon ausreichend dargelegt hat. Keines dieser Bilder, die da in unserem Kopf erscheinen, macht in uns irgendeine positive Wirkung.

Ich kann mich noch erinnern, vor 40 Jahren hat man kupierte Ohren bei den Dober­männern, kupierte Schwänze bei den Rottweilern gesehen. Die Auswüchse, die aber Qualzucht mittlerweile annimmt, sind unerträglich: Tiere, die keine Luft mehr bekommen, die man operieren muss, damit sie überhaupt noch 5 Meter gehen können, um aus­reichend Luft zu bekommen, damit sie atmen können.

Ich denke, dass wir zum Wohl und zum Schutz der Tiere tatsächlich eine Veränderung in der Gesetzgebung erreichen müssen. Ich sehe es aber auch so – denn anders würde das am Ende des Tages nicht funktionieren –, dass wir dazu eine EU-konforme Aus­arbeitung brauchen. Das haben wir schon am Dienstag im Ausschuss gehört.

Die Dame aus dem Ministerium hat uns sehr eindrücklich gesagt: Ja, das ist gut, richtig und wichtig, und sie sind auch schon im Tun, aber es braucht EU-Konformität und die Abstimmung mit dem Wirtschaftsministerium. Das würde ich also anders als die Kollegin sehen: Es fällt nicht unter die Kategorie Ausrede, sondern es fällt unter die Kategorie Tun. Wir tun, und ich halte es nicht für sinnvoll, wenn man schon auf dem besten Weg ist, dort noch irgendwelche Zwischenrufe zu machen oder Aufträge zu geben.

Ähnliches ist auch zum Welpenhandel zu sagen. Das, was die andere Kollegin zum Welpenhandel und zu den acht Wochen gesagt hat, war recht spannend. Das hat schon einen Grund, weshalb man einen kleinen Hund auch schon mit acht Wochen zu sich holt. Also Zeit meines Lebens haben wir Hunde. Ich habe heute einmal nachgerechnet: Wir haben einen Entlebucher Sennenhund – eine ganz Wilde ist das –, die wir mit acht Wochen bekommen haben. Das war möglich. Sie ist im August geboren und im Dezember zu uns gekommen. Sie war von der Mutter schon entwöhnt. Wir haben einen zweiten Hund, und das hat alles wunderbar funktioniert. Das ist nicht zu früh, also gerade dann, wenn die Hunde in der Familie aufwachsen sollen, ist das ein angemessenes Alter.

Das Problem ist allerdings wirklich die Frage der Tollwuteinschleppung nach Öster­reich – eine Krankheit, die wir jetzt gerade nicht haben. Da braucht es aber ebenfalls weiter reichende Gedanken als das kurzfristige Verbot, denn der Welpenhandel hat noch viel mehr Facetten als eine Tollwutimpfung. Da muss es noch um wesentlich mehr gehen, wenn man diese Bilder mit den armen Viecherln im Kofferraum aus Gott weiß woher sie kommen wieder im Kopf hat. Das muss abgestellt werden, aber wie gesagt, da braucht es Spezialisten, die das begleiten. Wir sind diesbezüglich im Tun (Bundesrat Spanring: Ausrede!) und deshalb brauchen wir heute hier diese speziellen Zusatz­aufträge, glaube ich, nicht. – Danke. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

21.55

Vizepräsident Dr. Peter Raggl: Weiters zu Wort gemeldet ist nun Frau Bundesrätin Marlies Steiner-Wieser. Ich erteile es ihr.