Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 5. Sitzung / Seite 37

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Für diese Debatte ist eine Redezeitbeschränkung vorgesehen, und zwar 10 Minuten pro Redner, Erstredner 20 Minuten; maximal drei Redner pro Fraktion.

Zu Wort gelangt als erster Kontraredner Herr Abgeordneter Schöll. Redezeit daher 20 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

12.56

Abgeordneter Hans Schöll (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Herr Bundesminister! 11 East, 52nd Street, New York – eine Adresse, die schon in den letzten Jahren, vor allem durch das große Medienecho anläßlich des Architekturwettbewerbes, große Bedeutung erlangt hat. Diese Adresse soll auch weiterhin der Sitz des Österreichischen Kulturinstitutes bleiben, und an dieser Adresse soll ein neues Gebäude errichtet werden, das uns heute in Form der 1. BIG-Gesetz-Novelle befaßt.

Es handelt sich um die beste Lage in New York. Es gab 226 Einreichungen prominentester Architekten, eine internationale Jury hat mehrmals getagt, mehrere Abstimmungsrunden wurden absolviert, und es gab zahlreiche interessante Lösungsvorschläge. Letztendlich war der Sieger in diesem internationalen Bewerb der Architekt Raimund Abraham.

Es ist sicherlich ein spektakulärer, moderner Entwurf, der hier den ersten Platz erreicht hat – das anschließende große internationale Medienecho bestätigt dies.

Die "Zürcher Zeitung" zum Beispiel schrieb am 6. Februar 1993: "Zwischen Guillotine und Totempfahl" – ein imposantes Gebäude also, das zur Förderung der österreichischen Kunst, der österreichischen Künstler und der österreichischen Kultur beitragen soll, wichtig sicherlich auch für den Tourismus.

Dr. Mock hat sich seinerzeit – schon anläßlich des Architekturwettbewerbes – sehr bemüht, um in diesem Zusammenhang Österreich auch weiterhin den Stellenwert zu verleihen, den wir dringend benötigen – also ein Gebäude in New York, im größten Schaufenster der Welt, ein sehr guter Platz zur Präsentation der österreichischen Künstler.

Sicherlich mag es da und dort Diskussionen gegeben haben, vor allem hinsichtlich der Eigenwilligkeit dieses Entwurfes, aber solche Diskussionen hat es seinerzeit auch beim Hundertwasser-Haus in Wien gegeben, und heute, nach etlichen Jahren, kann man feststellen, daß dieses Hundertwasser-Haus international als bedeutend anerkannt ist und von zahlreichen Touristen Jahr für Jahr besichtigt und aufgesucht wird.

Nach diesem Wettbewerb vergingen leider mehrere Jahre. Leider! Es gab zwar Ausschreibungen, das Verfahren wurde zeitweise ausgesetzt, alternative Errichtungsvarianten wurden diskutiert, amerikanische Anbieter traten auf den Plan – leider fand man keine österreichischen Firmen.

Es gab im Laufe dieser Jahre auch eine Preisproblematik. Zunächst ging man von etwa 7 Millionen Dollar aus, man kam dann auf 9 Millionen Dollar, 11,5 Millionen Dollar – heutiger Stand: 15,2 Millionen Dollar, plus Architektenhonorar plus Rechtsberatung, derzeit also eine Zahl von etwa 17,7, 17,8 Millionen Dollar, etwa 180 Millionen Schilling.

Allein das Architektenhonorar steht mit etwa 11,5 Prozent, plus Spesenersatz, zu Buch.

Nun zu den technischen Daten. Die Nutzfläche war ursprünglich mit etwa 700 bis 800 Quadratmeter geplant und vorgesehen. Nunmehr konnte sie auf 1 700 Quadratmeter vergrößert werden. Eigentümer des Grundstücks: das Bundesministerium für Äußeres.

Als Nutzung sind vorgesehen: Ausstellungsräume, Theaterräume, Büros, Wohnungen für Gäste und eine Wohnung für den Direktor. Die bisher kalkulierte Miete soll etwa 354 S pro Quadratmeter und Monat betragen. Es wurde uns mitgeteilt – und ich habe das auch überprüft –, das ist etwa der ortsübliche Mietzins. Jetzt stelle ich schon die Frage in den Raum, ob es bei dieser Mietzinshöhe unbedingt notwendig ist, hier auch Wohnungen für Gäste und eine Wohnung für


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite