Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 5. Sitzung / Seite 52

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"Das BIG-Gesetz, BGBl. Nr. 419/1992, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. Nr. 494/1993, wird wie folgt geändert:"

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14.11

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Danke, Frau Abgeordnete. Der von Ihnen vorgetragene Abänderungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.

Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mag. Firlinger. – Bitte, Herr Abgeordneter, Sie haben das Wort. 10 Minuten Redezeit.

14.11

Abgeordneter Mag. Reinhard Firlinger (Liberales Forum): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Meine geschätzten Damen und Herren! Bevor ich meinen Debattenbeitrag in die Richtung lenke, wo er hingehört, ein kurzes Wort zu meinem Vorredner, Kollegen Krüger. Ich weise mit aller Deutlichkeit die generelle Verunglimpfung des Liberalen Forums im allgemeinen und jene hinsichtlich Kulturpolitik auf das entschiedenste zurück. Sie entbehrt jeder sachlichen Grundlage und ist daher meines Erachtens auf reine Polemik abgestellt.

Der bekannte Architekt Raimund Abraham hat im Jahre 1992 international Aufsehen erregt, als er den Architektenwettbewerb zur Errichtung des österreichischen Kulturzentrums in New York gewann. In der Tat war diese architektonische Leistung vielbeachtet, nicht nur in der lokalen Presse, in der New Yorker Presse, sondern auch international.

"A nervous prisma of a building for Manhattan" ist ein zutreffender Ausdruck für das, was hier dargestellt wurde, ich glaube, wohl einer der zutreffendsten. Oder: "Ein längst fälliger neuer Akzent für die New Yorker Skyline." Das deshalb, weil man ja weiß, daß in New York – man kann sagen, schon seit Jahrzehnten – keine Hochbauten im konventionellen Stil für diese Stadt mehr errichtet werden, weil einfach das Platzangebot fehlt und auch die Revitalisierung bestehender Gebäude an Grenzen stößt.

Der Auslandsösterreicher Raimund Abraham, der sich nicht als Entwickler einer bestimmten architektonischen Stilrichtung sieht, sondern vielmehr als integraler Problemlöser, hat meines Erachtens mit diesem Entwurf den Punkt getroffen, was in dieser Stadt als Zeichen für eine international führende Kulturnation, wie es Österreich ist, noch gefehlt hat. Wir als Nationalrat sollten nicht anstehen, allen Architekten, die im In- und Ausland solche Projekte kreieren, unseren gebührenden Dank und unsere Anerkennung zu zollen. Es ist in der Tat Beispiel einer würdigen Nachfolge, wie es auch in einer führenden New Yorker Zeitung genannt wurde, für Bauwerke wie das Seagram’s Building, das Guggenheim-Museum of Modern Art oder das Whitney-Museum.

Umso bedauerlicher fand ich den Umstand, daß die in den Jahren 1992/93 durch eben diesen Architektenwettbewerb erzielten Imagegewinne durch die Verzögerung des Baubeginns voriges Jahr doch erheblich beeinträchtigt wurden. Man hat das in New York eigentlich nicht verstanden. Kollegin Maria Rauch-Kallat hat gemeint, was da alles an Positivem durch die Zeitungen ging, sei beispielhaft gewesen. Ich möchte ergänzen: Was der drohende Baustopp an negativen Schlagzeilen in New York bewirkt hat, war ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Man hat sich nämlich darüber gewundert, was hier in Österreich los ist, und sich gefragt, ob man in Österreich die Rolle als führende Kulturnation aufgrund eines parteipolitischen Hickhacks plötzlich nicht mehr ernst nimmt.

Ich bin froh, daß es im Ausschuß nach einigem Geplänkel doch einen breiten Konsens gegeben hat. Die Freiheitlichen haben vor einigen Tagen noch nicht den Eindruck erweckt, als würden sie im Plenum diesem Projekt ihre Zustimmung geben. Ich bin überrascht und zugleich dankbar, daß es hier letzten Endes doch eine Fünfparteien-Einigung gibt.

Ich möchte noch auf einige Dinge eingehen, die meine Vorredner Schöll beziehungsweise Hoffmann erwähnt haben. Die Limitierung der Bausumme mit 18 Millionen Dollar, die Sie mit Ihrem Entschließungsantrag als Obergrenze einziehen möchten, sehe ich nicht ein, und zwar


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