Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 14. Sitzung / Seite 133

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produkt als Ziel, sondern vielmehr der Weg als Ziel. Schulautonome Lehrplanbestimmungen werden dieses entsprechend unterstützen; die Ressourcen der Schulen können dadurch optimal ausgenützt werden.

Ich sehe auch eine positive Strukturmaßnahme im Bereich des Normstundenmodells. Es ist ein Übergang von einer lehrerzentrierten Bestundung hin zu einer schülerzentrierten: Die Berechnung erfolgt nicht mehr nach Klassen, sondern ganz einfach nach der Zahl der Schüler, und es orientiert sich die Qualität des Unterrichts an der Zahl der zu betreuenden Schüler. Ich kann daher insgesamt festhalten, daß im schulischen Bereich gewaltige Einsparungen vorgenommen wurden, trotzdem aber Qualität erhalten geblieben ist.

Ich möchte abschließend noch auf einen Punkt hinweisen, der in der Folge zu einer Strukturreform führen müßte, er ist bereits im Regierungsübereinkommen, im Koalitionspapier dargelegt: Das ist der Bereich der universitären Ausbildung der Lehrer auf der einen Seite und der Ausbildung der Lehrer an der Pädagogischen Akademie. Derzeit sind beide Ausbildungsschienen eingleisig. Gegenseitige Anerkennungen und Übertrittsmöglichkeiten gibt es nicht. Ein wesentlicher Schritt wird sein, auch diese beiden Ausbildungssysteme miteinander zu verquicken, gegenseitige Anrechenbarkeiten von einem Studium zum anderen zu schaffen.

In diesem Sinne glaube ich, daß die Schule, die Bildung mit dem vorgelegten Bundesfinanzgesetz leben kann und daß entscheidende Schritte für die Zukunft vorgenommen wurden. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

18.38

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Großruck. – Herr Abgeordneter, Sie haben das Wort.

18.38

Abgeordneter Wolfgang Großruck (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Wenn man ein politisches Amt übernimmt, dann weiß man, was auf einen zukommt. Man weiß, daß die politische Diskussion hart geführt wird, daß es eine Koalition, eine Opposition gibt und daß die Worte aufeinanderprallen.

Meine Damen und Herren! Es gibt aber auch in der politischen Auseinandersetzung so etwas wie Fairneß und auch so etwas wie politische Grenzen, die nicht überschritten werden sollten. Ich erinnere an die Diskussion, die hier herinnen geführt worden ist, als sich Dr. Haider zu Recht beschwert hat, als er attackiert wurde, und ich erinnere an die Diskussion zwischen Frau Abgeordneter Mertel und Dr. Haider.

Heute kam Frau Abgeordnete Madl zu einer tatsächlichen Berichtigung hier heraus. Wenn Sie Charakter haben, Frau Abgeordnete Madl, dann entschuldigen Sie sich nachher vom Rednerpult aus in aller Form bei unserem Landeshauptmann Dr. Pühringer für das, was Sie tatsächlich berichtigt haben! (Beifall bei der ÖVP.)

Sie kommen heraus und behaupten wider besseren Wissens, daß es nicht stimme, daß der Landeshauptmann von Oberösterreich attackiert wurde, daß er keinen Schlag in den Bauch bekommen habe, sondern daß er nur bei den Stufen gestrauchelt sei.

Frau Madl! Sie haben hier unwahr tatsächlich berichtigt. Es ist nämlich aktenkundig, daß es eine Anzeige gegen Unbekannt bei der Staatsanwaltschaft gibt. Es gibt Aussagen von Ihnen, daß es keine Zeugen gebe. Tatsächlich gibt es zwei namentlich bekanntgegebene Zeugen, die den Vorfall bestätigen können. Und wenn der Vorfall nicht so ernst und nicht so traurig wäre, dann könnte man fast sagen: Der Schelm denkt so, wie er ist, Frau Madl! (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Es ist gelinde gesagt ein Skandal, wenn ein Politiker – gleichgültig von welcher Richtung, von welcher Partei, von welcher ideologischen Anschauung er kommt – während seiner Tätigkeit, während seiner Aussage tätlich und körperlich attackiert wird. Normalerweise würde man sich hier – ungeachtet der politischen Anschauung – einen nationalen Konsens erwarten. Man würde erwarten, daß ein Aufheulen durch die Reihen geht: So kann


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