anscheinend von Ihnen abgekupfert wurde, von Ihnen übernommen wurde, sodaß es offensichtlich ist, daß es direkte Verbindungen zwischen dem "TATblatt" und der Freiheitlichen Partei geben muß. (Ironische Heiterkeit und Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)
Ich kann es leider nur in schwarz-weiß darstellen, meine Damen und Herren von der Freiheitlichen Partei, meine Damen und Herren im Hohen Haus! (Abg. Rosenstingl: Dümmer geht es nicht mehr! – Präsident Dr. Neisser gibt das Glockenzeichen.) Das ist das Inserat. (Der Redner hält eine Fotokopie in die Höhe. – Abg. Anschober: Oh! – Abg. Rosenstingl: Ich würde ein bißchen zurückschalten! Daß ausgerechnet Sie diese Information haben!), das im "TATblatt" vor 14 Tagen, Erscheinungszeitpunkt 4. April, veröffentlicht wurde. Identisch (der Redner hält eine Zeitschrift in die Höhe) , ich habe es nur nicht anders vergrößern können. Laut "täglich Alles" von gestern findet sich ein faktisch gleichlautendes Inserat... (Abg. Böhacker: Faktisch oder tatsächlich?) Ich kann es Ihnen vorlesen, wenn Sie es nicht glauben.
"TATblatt"-Inserat, 4. April: "Zum ersten Mal" (Zwischenruf bei den Freiheitlichen) – hören Sie mir zu! (Abg. Rosenstingl: Das ist so ein Unsinn, daß man gar nicht zuhören kann!) – "seit 50 Jahren über 9 Prozent Arbeitslose. Was meinen Sie, warum?" – "TATblatt". (Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)
Inserat der Freiheitlichen – ich konnte es nur nicht in ein anderes Format bekommen –: "Höchste Arbeitslosigkeit in der Zweiten Republik. Was meinen Sie, warum?" – Das ist fast wortidentisch, würde ich meinen. Man kann nur bestimmte Schlußfolgerungen daraus ziehen, meine Damen und Herren von der Freiheitlichen Partei (Abg. Böhacker: Daß das "TATblatt" von der Bundesregierung abgekupfert hat!) : Handelt es sich bei dem, was da im "TATblatt" drinnen stand, um eine bezahlte Anzeige der FPÖ? (Ironische Heiterkeit bei den Freiheitlichen. – Abg. Aumayr: Das glaube ich auch!) Das würde ich deswegen ausschließen, weil der Erscheinungszeitpunkt der 4. April ist, und das habe ich bisher eigentlich auch deswegen nicht geglaubt, weil mir die Freiheitlich Partei als die einzige Fraktion geschienen hat, die in gewisser Weise von sich aus das Bollwerk gegen den Terrorismus verkörpern wollte; mit Ausnahme – das weiß ich schon – des Privatvereins Kiss, Mühlbachler & Co, der die "Aktion 8000" unter Kontrolle und in Verbindung mit den Terrorismus bringen wollte. Ich weiß, Ihre verdienstvolle Tätigkeit in dieser Hinsicht kann nicht genug geschätzt werden. Aber vielleicht finden wir auch noch ähnliche Verbindungen zwischen Kiss, Mühlbachler & Co und den Freiheitlichen und dann als drittem im Bunde dem "TATblatt". (Abg. Böhacker: Kollege! Lesen Sie den Text des Inserates der Freiheitlichen vor!)
Das Problem, das ich habe, ist natürlich: Wenn es nicht ein Inserat der Freiheitlichen im "TATblatt" war, was war es dann? – Es ist jedenfalls auffällig, daß es dieselbe Methode und fast wortidentisch ist. Bisher hat man in solchen Fällen von Ihrer Seite gehört: Das ist terroristisch! Jetzt sage ich: Das wäre dieselbe terroristische Methode! (Abg. Rosenstingl: Mit Terroristen haben wir nichts zu tun!) – Das ist Ihr Vokabular, nicht meines. – Ist es dieselbe terroristische Methode, oder ist es eine "TATblatt"-Kampagne der FPÖ? (Abg. Böhacker: Wie schaut es mit der Inseratenkampagne der Bundesregierung aus? Kommen Sie zur Wahrheit!) Wollen Sie dadurch – das wäre auch eine denkbare Variante – dem "TATblatt" zu einer ungeahnten Publizität verhelfen, wie Sie es schon in der Vergangenheit versucht haben? – Dann sollten Sie diese Verbindungen, diese möglicherweise geschäftlichen Verbindungen zum "TATblatt" auch offenlegen.
Es gibt auch noch eine andere Variante: Es ist bezeichnend, daß derjenige, der, wie ich annehme, diese Inseratenkampagne von Ihrer Seite entwickelt hat, der Herr Rumpold, offensichtlich aus der ersten Reihe zurückgezogen wurde. Ich frage das Hohe Haus: Was waren die Gründe für die Freiheitliche Partei, daß sie den Herrn Rumpold aus der ersten Reihe zurückgezogen hat? Was waren die Gründe dafür? – Hängt es vielleicht damit zusammen, daß Sie die Verbindungen des Herrn Rumpold zu dieser Szene hier im Hohen Haus nicht allzu deutlich offenlegen wollten? Ich es das, meine Damen und Herren?
Meine Damen und Herren! Ich denke, es das ist Grund genug, den Appell an den Herrn Innenminister zu richten (Abg. Böhacker: Das ist so dumm!): Herr Innenminister – ich bitte Sie, ich