Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 16. Sitzung / Seite 357

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unerledigt. Alkoholkontrollen, Planquadratkontrollen können nicht durchgeführt werden, weil es den Gendarmerieposten an Zeit mangelt. (Abg. Leikam: Um Gottes willen!)

Ich weiß nicht, habe ich da jetzt in ein Wespennest gestochen? (Abg. Dr. Partik-Pablé: Das ist schon eine Grube!) Ihre Reaktionen lassen mich das vermuten. Sie müssen sich wirklich draußen erkundigen. Vorige Woche haben mir das Gendarmeriebeamte aus der Praxis berichtet.

Herr Minister! Sparen am rechten Fleck ist schon wichtig, aber wenn zum Beispiel in ganz Österreich neue Dienststellen mit Schildern ausgerüstet werden, was 6 Millionen Schilling kostet, wie mir zu Ohren gekommen ist, dann frage ich mich, ob da richtig investiert wird. Fragen Sie nach, ob das stimmt! Das ist mir so berichtet worden. Ich kann es nur so weitergeben.

Herr Minister! Gefühle kann man nicht messen, auch das Gefühl der Sicherheit nicht: Es ist ein solches vorhanden oder nicht. Aber wir können dazu beitragen, der Bevölkerung ein Sicherheitsgefühl zu vermitteln. Nur müssen wir auch Maßnahmen setzen und am richtigen Platz sparen und nicht draußen bei den Gendarmeriebeamten, dort, wo Sicherheit notwendig ist, und dort, wo ein Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung gegeben ist. (Beifall bei der ÖVP.)

19.17

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Maitz. – Bitte, Herr Abgeordneter.

19.17

Abgeordneter Dr. Karl Maitz (ÖVP): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Innenminister! Der letzte Redner in einer Debatte hat den Vorteil, daß viele Kolleginnen und Kollegen im Plenum anwesend sind, und das ist mir für die zwei konkreten Vorschläge, die ich unterbreiten möchte, besonders wichtig. Erstes Thema: Suchtgiftkriminalität, insbesondere bei Jugendlichen. Zweites Thema: Flugrettungsdienst.

Sehr geehrter Herr Innenminister! In diesen beiden Bereichen gibt es tatsächlich Koordinierungsbedarf, gibt es tatsächlich Zusammenarbeitsbedarf. Koordinierungsbedarf gibt es im Bereich Suchtgiftkriminalität bei Jugendlichen und Prävention zwischen vier Ministerien: Es ist das Familienministerium mehr oder weniger zuständig, es ist das Innenministerium zuständig, es ist das Gesundheitsministerium zuständig, und es ist das Sozialministerium dafür zuständig. Aber tatsächlich ist es schwer, diese Bereiche zu koordinieren. Daher würde ich Sie, Herr Minister, ersuchen, daß Sie für einen ganz bestimmten Zweck, für ein ganz bestimmtes Ziel eine diese Ministerien übergreifende Arbeitsgruppe einsetzen – mit dem Ziel, Jugendsuchtberater für ganz Österreich auszubilden und zu betreuen.

Es gibt dafür zwei erfolgreiche Beispiele. Im Ministerium für Jugend und Familie wurde vor etwa einem Jahr die "Bildungsbörse Primärprävention" eingerichtet und dort von Herrn Robert Lender bestens betreut, und diese gab Initialzündungen für eine Reihe von Initiativen für die Prävention bei Jugendlichen. Der zweite vorbildliche Ansatz ist der private Verein "PASS" – Prävention, Angehörigenarbeit, Suchtbetreuung und Sozialberatung – in Wien im 3. Bezirk, gegründet vor vier Jahren von zwei Psychotherapeuten, von Andreas Mauerer und Hans Dlouhy, die nun zum zweiten Mal ein hervorragendes Programm zur Ausbildung von Jugendsuchtberatern durchziehen und in diesem Bereich Pionierarbeit geleistet haben.

Es ist auch da genauso wie im Bereich der Gesundheit: Wir geben sehr viel für Heilung aus, aber wir geben sehr wenig für Vorbeugung aus. Vorbeugen ist aber natürlich besser als Heilen, und ich sage, auch menschlicher und auch finanziell günstiger als Heilen und Strafen. (Beifall bei der ÖVP.)

Nochmals: Warum trete ich so vehement für diese Suchtvorsorge bei Jugendlichen ein? – Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich eine grundsätzliche Bemerkung dazu machen:


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