der Pflanzenschutzmittelhersteller auch an die Bauern weitergegeben werden müssen. Zu einem Mehr an Chemieeinsatz wird das sicher nicht führen. Außerdem ist eine chemieorientierte Landwirtschaft sicher nicht im Sinne unserer Bauern das Gegenteil ist der Fall. Letztendlich entscheidet nämlich der Konsument, ob er österreichische Ware kauft und damit die Existenz der bäuerlichen Landwirtschaft absichert, und der Konsument möchte weniger Chemie und mehr Natur. (Beifall bei der ÖVP. Abg. Dr. Khol: Richtig!)
Im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung des Gemeinsamen Marktes ersuche ich Bundesminister Molterer, vehement für den Erhalt der EU-weiten Quotenregelung insbesondere bei der Milch auch für die Zeit nach 2000 einzutreten. (Beifall des Abg. Kurzbauer .) Die immer wieder auftauchende Frage der Renationalisierung der Ausgleichszahlungen im Agrarbereich ist ebenso abzulehnen, denn sie widerspricht dem Geist des Gemeinsamen Binnenmarktes. (Beifall bei der ÖVP. Abg. Aumayr: Mein Gott!)
Es erweist sich jetzt als besonders vorteilhaft, daß unser Verhandlungsteam in Brüssel ein gutes Ergebnis erzielt hat. Zwei Punkte sind besonders hervorzuheben: die Sicherheit durch das Umweltprogramm (Abg. Aumayr: Machen Sie sich doch nicht lächerlich!) und die guten Entwicklungschancen im Bereich der Ziel-5b-Gebiete. Vor allem letztere werden ... (Abg. Ing. Reichhold: Von was redet der?) Das ist typisch für Sie, weil Sie sich im Agrarbereich überhaupt nicht auskennen (ironische Heiterkeit bei den Freiheitlichen) , wenn Sie so reagieren: Von was redet der? (Beifall bei der ÖVP.)
Sie sind gerade wieder dabei, die Bauern falsch zu informieren. Dann ergeht es Ihnen wieder genauso, wie man aus der Kärntner Region hört, daß dort nicht alle Bauern angesucht hätten. Und genau in diese Richtung argumentieren Sie auch jetzt wieder. (Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.) Ich ersuche deshalb, unsere Bauern richtig zu informieren, damit sie die Ausgleichszahlungen letztendlich auch ausbezahlt bekommen. (Beifall bei der ÖVP.)
Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Vor allem dem ländlichen Raum müssen neue Perspektiven eröffnet werden. Es geht doch darum, daß diese Gebiete attraktiver gemacht werden. Initiativen in der Direktvermarktung, neue Akzente in der Partnerschaft zwischen der Landwirtschaft und dem Tourismus sowie der Ausbau der Infrastruktur und die engere Kooperation müssen einfach auch in der Zukunft ganz wichtige Bereiche bleiben.
Da und dort gibt es noch offene Fragen zur Gebietsabgrenzung, die, wie wir hoffen, im Sinne einer naturräumlichen Abgrenzung mit Brüssel noch abgeklärt werden können.
Auch der Währungsausgleich ist gerade aufgrund des Verfalles des Lirakurses ein ganz besonders wichtiger Aspekt, ein wichtiger Punkt für die Gegenwart, natürlich aber auch für die Zukunft, wenn man bedenkt, daß die italienische Lira seit 1970 um mehr als 83,8 Prozent an Wert verloren hat. (Abg. Aumayr: Wo ist der Hartwährungsausgleich? Wo ist er denn?) Italien ist für uns nun einmal ein wichtiger Handelspartner, aber das schlägt sich immer wieder negativ auf den landwirtschaftlichen Bereich nieder.
Die Einbindung so wichtiger Handelspartner wie Italien in das gemeinsame Währungssystem sowie die Umsetzung eines fairen Währungsausgleiches, den besonders unsere Rinderhalter dringend brauchen, sind einfach wichtige Schritte, die jetzt getan werden müssen. (Abg. Wenitsch: Das hätte schon längst gemacht werden sollen! Das ist schon viel zu spät!)
Die Landwirtschaft das ist aus den Strukturanpassungsgesetzen klar ableitbar ist ein integraler Bestandteil der Gesamtwirtschaft. (Abg. Ing. Reichhold: Das Geld liegt in Brüssel, und wir holen es nicht ab!) Dort, wo die Landwirte in der Lage sind, Verarbeitungs- und Vermarktungsfunktionen im Sinne größtmöglicher Kundenorientierung, im Sinne der Schaffung neuer Einkommensmöglichkeiten zu übernehmen (Abg. Ing. Reichhold: Warum holt ihr das Geld nicht ab?) , werden mit diesem Strukturanpassungsgesetz notwendige Schritte gesetzt. Danke. (Beifall bei der ÖVP. Abg. Ing. Reichhold: Der Fischler sagt was anderes!)
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