Ich darf von dieser Stelle aus ganz besonders unserem Bundeskanzler für seine sehr wichtige Unterstützung danken. Ich bin überzeugt davon: Ohne seine Unterstützung hätten wir diesen Erfolg nicht erringen können. (Beifall bei der SPÖ.)
Ich möchte mich jetzt auch ganz kurz der Freiheitlichen Partei widmen. Sie hat keine Redezeit mehr, daher hat sie sich auf kollektive Zwischenrufe geeinigt. Ich möchte Ihnen folgendes sagen: 1987 war ein Jahr, das wir nicht vergessen werden. – Da ist irgendwo der Herr Kollege Blünegger. Wenn du, Herr Kollege Blünegger meinst, daß die Sozialdemokraten und die ÖVP, die Koalitionspartner, diejenigen sind, die die Arbeitsplätze mit der Beschlußfassung dieser Budgets vernichten, dann muß ich dir, lieber Freund, sagen: Ihr seid die Arbeitsplatzvernichter! Unsere Industrieregion wäre schon längst tot, und mehr als 4 000 Menschen wären ohne Beschäftigung! Das ist eure Beschäftigungspolitik, die der Freiheitlichen Partei! Ihr seid einer diesbezüglichen Diskussion überhaupt gar nicht würdig. (Beifall bei der SPÖ. – Heftige Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)
Liebe Freunde! Ihr habt einen neuen Wirtschaftssprecher. Interessante Thesen habe ich gestern gelesen, Herr Kollege Stadler. Was sagst du dazu? Er ist der Meinung, man könne den Haider auch abwählen. (Abg. Mag. Stadler: Glauben Sie das nicht? Den SPÖ-Vorsitzenden kann man nicht abwählen! Unseren Vorsitzenden kann man abwählen!) Ob das nicht schon eine rote Notiz im Klubbuch der FPÖ bedeutet, möchte ich dahingestellt lassen.
Herr Prinzhorn hat hier des öfteren gemeint, er wäre gegen die Währungsunion. Ich habe ein sehr ambivalentes Verhältnis zu Herrn Prinzhorn. Er hat nämlich einen Betrieb in meinem Bezirk übernommen, die Firma Brigl und Bergmeister. Wir sind ihm sehr dankbar dafür gewesen, daß er Arbeitsplätze erhalten hat. Aber die erste Maßnahme, die er getroffen hat, war, daß er den Belegschaftsstand gedrittelt und die Entlohnung auf die Kollektivvertragslohnebene zurückgeführt hat.
Als dann die Freunde, die damals ein bisserl verärgert über die SPÖ waren, gehört haben, die Feiertage sollen gestrichen beziehungsweise aufs Wochenende verlegt werden (Abg. Mag. Stadler: Das wäre unkatholisch, da wäre ich dagegen!), und als dann die Arbeitnehmer unserer Regierung, die ein Stück des Weges mit Ihnen gehen sollten, erfahren haben, Herr Prinzhorn sei Kandidat bei den Nationalratswahlen, war das die beste Wahlkampfmunition, die Sie uns bieten konnten. Wir haben auch das beste Ergebnis der Nationalratswahlen, gemeinsam mit dem Bezirk Bruck, erringen können. (Beifall bei der SPÖ.)
Freiheitliche, die kandidieren, gibt es gar nicht in Donawitz, weil es kein Interesse dafür gibt.
Meine Damen und Herren! Wir können ruhig stolz sein auf unsere Stahlindustrie. Wir haben unter anderem ein High-Tech-Produkt, das ist die Schiene. Wir sind Technologie- und Marktführer in Europa. Wir haben kopfgehärtete Schienen, wir haben ein neues Patent für besonders lärmarme Schienen, und wir haben die längsten Schienen der Welt mit 120 Meter.
Meine Damen und Herren! Jetzt ist es aber genug mit der FPÖ, ich darf mich nun der ÖVP widmen.
Zurzeit haben wir Auftragsprobleme in Donawitz; das muß ich ganz offen sagen. Ich möchte nicht vereinfachen, aber trotzdem kann man etwas feststellen: Aufgrund der Krise, die die Wirtschaftspartei ÖVP in unserem Land mit ihrer Aufkündigung der Koalition im Herbst vergangenen Jahres ausgelöst hat, ist folgendes passiert – das ist meine persönliche Meinung, die deckt sich mit vielen in meiner Fraktion, die deckt sich mit der Meinung der Sozialdemokraten und der Arbeitnehmer meines Bezirks, meine Damen und Herren von der ÖVP (Abg. Dr. Puttinger: Ist das Ihr partnerschaftliches Verhältnis?) –: Der Handlungsspielraum war nicht mehr da. Die Finanzierbarkeit von öffentlichen Aufträgen war auch nicht gegeben, und jetzt stehen wir vor der Situation, daß es große Auftragseinbrüche in Donawitz gibt, im Bereich der Walzstahlproduktion, weil es keine Aufträge der öffentlichen Hand für die Bauwirtschaft gegeben hat und auch weil die ÖBB keine Aufträge im Schienenwalzwerk geordert hat. (Abg. Dr. Puttinger: Waren die Schienen nicht lang genug?)