und des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Ich finde das einen wunderbaren Ansatz, es ist auch ein positives Bekenntnis. Daß das in einem Land, wo man weiß, daß es gerne hoffnungsvoll in die Vergangenheit schaut, mit einigen Querelen und Problemen verbunden ist, das liegt auf der Hand, denn sonst wären wir nicht die Österreicher, die wir sind. (Abg. Dr. Khol: Da hat er recht!)
Zu loben ist hier auch noch, daß im Bereich für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten sowie im Bereich des Denkmalschutzes und der Museen die Budgetansätze von 1994 wieder hergestellt wurden, nachdem der Einbruch 1995 wirklich besorgniserregend war. In den Bundesmuseen können wieder wichtige Ausstellungen veranstaltet werden ich denke etwa an die Ausstellung "1000 Jahre Musik" und die Historismusausstellung , aber auch in der Nationalbibliothek, wo wirklich Feuer am Dach ist die Zeitungsbestände zerfallen , geschieht einiges. Es ist dort eine Mikrofilmaktion geplant, die Umwandlung der bestehenden Zettelkataloge wird vorangetrieben, desgleichen erfolgt eine Forcierung der öffentlichen Zugänglichkeit der Bestände durch neue digitalisierte Publikationen.
Zum New Yorker Kulturinstitut möchte ich noch einiges sagen: Wenn Sie sich erinnern, vor der Wahl hat es Kommentare gegeben wie: Was brauch ma des, des san ausländische Arbeitsplätze, was geht uns des an? Diese Zeichen kamen von einer Seite, von der man derartiges eigentlich nicht gewohnt ist. (Präsident Dr. Neisser übernimmt den Vorsitz.)
Daß der zuständige Minister für Kunst jetzt zitiere ich aus dem "Standard" zum Architekten Raimund Abraham gemeint hat, daß er beim falschen Ministerium gelandet wäre, denn durch ein anderes, nämlich seines, wäre das schon längst gebaut worden, und das, nachdem der damalige Finanzminister kurz vorher die Mittel gestrichen hat, das spricht weniger für einen freundlichen Umgang mit dem Thema Kunst, für das Einsehen in die Notwendigkeit in den Investitionsbereich Kunst als für deren Instrumentalisierung durch Sie, Herr Minister.
Das heißt nämlich soviel wie: Kunst ist Kunst, und Kunst ist frei, nur die Kunstschaffenden läßt man halt immer gerne wissen, woher sie die Kohle kriegen. Nichtsdestotrotz gab es und das ist nicht genug zu würdigen immerhin einen Sieg der Vernunft: New York wird gebaut werden. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)
Im Bereich der Musikerziehung verwaltet eine Ministerin das Ressort, die aus einem Bundesland kommt, wo es eine sehr große Musikschultradition gibt: Vorarlberg stellt mit einer Musikschuldichte von 3,6 pro 100 Einwohner einen absoluten Spitzenwert in der österreichischen Landschaft dar. In Wien beträgt diese Dichte vergegenwärtigen Sie sich Vorarlberg mit 3,6 Prozent 0,3 Prozent; und das ist die Musikstadt.
Hier gehe ich davon aus, daß ein fester Wille von der Diskussion zur Tat vorauszusetzen ist, das heißt Konzentration auf den Schwerpunkt Musik in der Schule, Verankerung des Bereiches Musikerziehung im Lehrplan der pädagogischen Akademien. Es gibt gemäß der regionalen Musiktradition ein Projekt "Ohne Noten" oder "Indoor", also Kinder, hochtalentierte Kinder, gehen in die Schule und musizieren für Kinder.
Herr Minister Scholten! Zu diesem Thema meinten Sie in der letzten Plenarsitzung vom 28. Februar, wo ich leider nicht da war ich zitiere (Abg. Dr. Khol: Da hat er sich was getraut!) :
"Buchstäblich bis zu meinem letzten Tag als Unterrichtsminister im vorvergangenen Jahr; da ist diese Diskussion bereits virulent, auffällig und präsent geworden lautete die Argumentation der ÖVP ungefähr wie folgt: Die Musikhochschulen sind großartig ich übertreibe jetzt sprachlich" das ist Ihre Diktion , "wenn nur diese verdammten Schulen endlich etwas machen würden! Es hat nicht einmal eine Woche gedauert, als ich vom Unterrichtsminister zum Wissenschaftsminister gewechselt habe, und auf einmal hat sich das umgekehrt, und man hat gesagt: Also diese Schulen leisten großartige Arbeit, wenn nur diese verdammte Hochschule endlich mehr gefördert würde!"
Dazu möchte ich Ihnen schon einen Rat geben. Sie haben diesbezüglich Studien in Auftrag gegeben, Sie haben sie auch veröffentlicht. Eine heißt "Die musikalische Vorbildung der Studierenden an den Musikschulen in Wien, Salzburg und Graz", und die andere heißt "Die öster