Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 17. Sitzung / Seite 395

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staunt, welche Mittelausstattung nicht in den Turnsälen, sondern in diesen Fitneßstudios vorhanden ist. Frau Ministerin! Die Lehrer, die Turnunterricht an den Schulen betreiben, würden es sich wünschen, daß so viele Medizinbälle, wie sie in den Fitneßstudios auf diesen Bildern gezeigt werden, auch in den öffentlichen Schulen vorhanden wären.

Sie würden sich auch noch manches andere wünschen, Frau Ministerin, was die Ausstattung mit Mitteln für den Turnunterricht betrifft. Ich denke, es ist wichtig, daß die Schule und die Bildung nicht zu kurz kommen. Und ich würde mir wünschen, daß Sie etwas mehr Mut zeigen, um sich gegenüber Ihrem sehr gierigen Kollegen in der Regierung, dem Finanzminister, der diese Mittel nicht gerne aus der Hand gibt, etwas mehr durchzusetzen. Denn die Bildung in diesem Land hat es verdient, gut mit Ressourcen ausgestattet zu werden, aber nicht, in einem Sparpaket oder in mehreren Sparpaketen zu verhungern! (Beifall bei den Grünen.)

10.57

Präsident Dr. Heinz Fischer: Meine Damen und Herren! Ich habe sowohl am Beginn der gestrigen Sitzung als auch am Beginn der heutigen Sitzung von einer Entschließung des Herrn Bundespräsidenten Mitteilung gemacht, wonach Bundesminister Dr. Scholten in seiner Funktion als Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst durch Bundesminister Dr. Michalek vertreten wird.

Da Herr Bundesminister Scholten sich jetzt doch entschlossen hat, an der Sitzung teilzunehmen, lasse ich die Rechtsfrage ungelöst, ob die Entschließung des Bundespräsidenten revoziert werden müßte, ehe diese Vertretung beendet ist, oder ob sie faktisch beendet ist, indem der Bundesminister seine Amtstätigkeit wieder aufnimmt. Ich glaube, wir müssen das jetzt nicht lange analysieren. Ich betrachte das als einen Akt der Courtoisie.

Ich erteile nun Herrn Abgeordneten Franz Morak das Wort.

10.58

Abgeordneter Franz Morak (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Kollege Krüger hat vom BSA geredet und gesagt, daß sich der BSA der Künstler annimmt. Ich bin nicht da, um den BSA zu verteidigen. Ich war einmal dort und habe vor, glaube ich, vier Leuten geredet. Wenn man also meint, daß man sich dort der Künstler annimmt, dann würde ich das so nicht sagen. Aber eines muß ich zugestehen: Sie nehmen sich wenigstens der Künstler nicht so an wie Sie von den Freiheitlichen, daß sie dann am nächsten Tag auf einem Plakat stehen, und zwar durchaus in einer Art und Weise, die Künstler schärfstens ablehnen! (Beifall bei der ÖVP.)

Laßt uns aber diesen Hickhack beenden.

Die gute Nachricht: Das Budget – und zwar alle Budgets im Bereich Kultur – konnte gehalten werden, sowohl im Kapitel Äußeres als auch im Kapitel Unterricht und kulturelle Angelegenheiten sowie in den Kapiteln 13 – Kunst – und 71 – Bundestheater.

Das ist etwas Positives! Als Signal heißt das nämlich, daß Österreich in den Bereichen, in denen es eine große Tradition hat und wo wir auch für die Zukunft etwas beweisen sollen, ein klares, positives Zeichen gesetzt hat: also in der Tradition unserer Kulturarbeit und auch in der Investition in die zeitgenössische Kulturarbeit in die Zukunft. Und es ist mehr als das, wenn man die budgetäre Situation des Landes berücksichtigt, wenn man die Strukturanpassungen und die Konsolidierungsmaßnahmen bedenkt.

Die Investition in Sachen Kultur ist durchaus antizyklisch, und sie ist ein wahres Bekenntnis dieses Staates zur Bereitschaft zur Investition in die Kultur. (Beifall bei der ÖVP.)

Ob das jetzt Investitionen im Bereich des Baulichen sind, wie das New Yorker Kulturinstitut, das Museumsquartier, die Stiftung Leopold, die Sammlung Ludwig, das Museum Moderner Kunst, das Technische Museum, die Sammlung Albertina, die Albertina, die Bundesregierung hat sich dazu entschlossen, der Moderne ihren Platz im Zentrum dieser Stadt zuzuweisen. Was ich grundsätzlich sehr poetisch finde, ist die Gegenüberstellung des beginnenden 20. Jahrhunderts


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