wünsche mir, daß Ihr Herr Dr. Haider dann dort das sagt, was er heute hier gesagt hat, nämlich daß die Seewinkler keine Gurkerlklauber brauchen und niemanden, der ihnen hilft, die Weinreben runterzunehmen. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Graf: Das hat er nicht gesagt! Sie reden wider besseres Wissen! Sie hören nicht zu!)
Die immer wieder aufgewärmten Geschichten kennt man. Ich muß Ihnen aber ehrlich sagen: All das macht mich gar nicht so sehr besorgt. Wissen Sie, was für mich das Problem ist? – Ihre Anfrage in dem Punkt, wo Sie sich mit bosnischen Kriegsflüchtlingen beschäftigen. Es ist für mich absolut nicht zu verstehen, daß Menschen, die wirklich nicht – das wissen wir doch alle hier – durch eigene Schuld in eine prekäre Lebenslage geraten sind, dafür herhalten müssen, daß Sie politisches Kapital daraus schlagen können. Das ist für mich absolut unverständlich! (Beifall bei der SPÖ und des Abg. Öllinger. – Abg. Dkfm. Holger Bauer: Wodurch? Was wird gefordert? Was wird behauptet?) Was Sie fordern? – Sie fordern – das haben wir schon gehört –: Raus mit allen, und dann wird alles besser! Daß diese Menschen aber nicht zurückkönnen, wissen auch Sie. (Abg. Böhacker: Wer hat das gefordert?)
Es ist absolut nicht zu verstehen, daß diese Leute und ihre Angehörigen für diese Art von Politik mißbraucht werden, nämlich dazu, zu versuchen, die Menschen in diesem Land zu verunsichern und zu verängstigen. Das ist wieder typisch für Sie. (Abg. Dkfm. Holger Bauer: Sie sollten ein Mindestmaß an Seriosität an den Tag legen! So gut Sie können! Das wird nicht viel sein, aber ein bißchen etwas!)
Die bosnischen Flüchtlinge betreffend haben wir zurzeit 16 000 Menschen in Österreich. Unter diesen 16 000 sind sehr viel alte und sehr viele junge Menschen. Das heißt, von diesen 16 000 werden nur wenige in den Arbeitsprozeß eingegliedert werden. Also die nehmen sicher niemandem den Arbeitsplatz weg. Und wenn es möglich ist – das wissen Sie ganz genau –, gehen diese Bosnier wieder zurück.
Ich habe heute im Ministerium gefragt, und man hat mir gesagt, daß pro Woche 100 Bosnier zurückgehen. (Abg. Dkfm. Holger Bauer: Haben Sie gehört, wie viele zurückgehen wollen? – 25 Prozent von denen, die gekommen sind!) Sie haben wieder Angst. Vorher haben Sie gesagt, Sie wollen nichts machen, jetzt sagen Sie: Nur 25 Prozent gehen zurück. Also ich verstehe Sie jetzt wirklich nicht! (Abg. Dkfm. Holger Bauer: Sie haben gerade gesagt, sie wollen ja alle wieder zurückgehen! Jetzt haben wir gerade gehört, das ist nicht wahr! Es geht nur darum, das zu korrigieren!) Danke, daß Sie mich korrigieren. Ich korrigiere Sie auch: Sie haben vorhin gesagt: Wir tun nichts, wir wollen die Bosnier in Ruhe lassen! Jetzt beklagen Sie, daß nur 25 Prozent zurückgehen. (Abg. Dkfm. Holger Bauer: Ich habe es nicht beklagt, ich habe es festgestellt! Ich stelle es fest!) – Warten Sie ein bißchen. Sie können doch nicht so unmenschlich sein und diese Menschen zurückschicken, obwohl ihre Existenz dort nicht gesichert ist – soviel Mensch werden Sie doch auch noch sein! (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)
Es ist typisch: Mit dieser Anfrage zeigt sich wieder die billige Polemik. Man sollte jedoch besser effiziente Schritte unternehmen, um der in unserem Land bestehenden Probleme, die es gibt und die niemand wegleugnet, endlich Herr zu werden. Ein Beispiel ... (Abg. Dkfm. Holger Bauer: Wer hindert Sie? – Zwischenruf des Abg. Schwemlein. ) Danke, Emmerich.
Ein Beispiel dafür ist die Lage in der Bauindustrie. Diese hat sich durch Initiativen der Regierung bereits verbessert – das wissen auch Sie.
Hinsichtlich der Ausländerbeschäftigung haben ja die Freiheitlichen selbst einige Erfahrungen vorzuweisen. Ich möchte jetzt nicht wieder zurückfallen, indem ich Ihnen Herrn Mentil vorhalte et cetera, aber ich habe mich heute auch über folgendes gewundert: Es stellt sich Herr Abgeordneter Haider heraus und sagt – ich habe es mitgeschrieben –: Den Gastarbeiter soll man wieder zurückschicken, wie er gekommen ist, nämlich als Gast. Zwei Sätze später sagte er: Junge Menschen müssen die Chance haben, Arbeit zu finden. – Ich hoffe, daß Herr Dr. Haider auch seine Hilfe, die er beschäftigt hat, zurückgeschickt hat.