potentielle Einwanderer. Ich hoffe, daß Sie sich dieser Verantwortung bewußt sind. Es ist heute schon oft über diese Schlüsselkräfte gesprochen worden.
Allgemein läßt sich absolut kein direkter Zusammenhang zwischen der Beschäftigung von Ausländern und der Arbeitslosenquote feststellen. – Herr Kollege Öllinger, zu Ihren diesbezüglichen Ausführungen gratuliere ich Ihnen. – Sie wissen das genau, aber Sie brauchen eben eine Daseinsberechtigung.
Was sich aber feststellen läßt, ist das unterschiedliche Lohnniveau zwischen beiden Gruppen – das wurde vorhin auch schon angesprochen –: In den meisten Branchen liegt das Lohnniveau bei Ausländern deutlich niedriger als bei Inländern. Nun kann ich mir schon vorstellen, was Sie dazu sagen werden: Sie werden sagen: Deswegen finden ja Inländer keine Arbeit, weil Ausländer billiger sind – was aber überhaupt nicht stimmt. Ich werde Ihnen das dann gerne erklären.
Mir fällt in diesem Zusammenhang ein, daß Sie des öfteren schon die Forderung erhoben haben, daß Ausländer an den Sozialleistungen in Österreich nicht teilhaben sollen. Daß das aber wieder den Nebeneffekt hätte, daß die Lohnnebenkosten noch niedriger werden und damit die ausländische Kraft noch attraktiver wird, scheinen Sie nicht zu bedenken. Das kann sicher keine Lösung sein.
Das niedrigere Lohnniveau hat sicher auch noch andere Gründe. Es ist sicher bedingt durch die Tätigkeiten, die ausgeführt werden. (Abg. Dkfm. Holger Bauer: Das ist frei erfunden, was Sie da behaupten!) Ich höre Ihnen auch zu. Glauben Sie mir, Sie verzapfen öfters noch mehr. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Schwarzenberger: 1 : 0 für Dunst!) Höflich, wie ich bin, habe ich Ihnen nicht gesagt, was Sie verzapfen. Vielleicht kommen wir so zu einer besseren Gesprächskultur.
Ich habe zuletzt von der Tätigkeit gesprochen, die ausländische Kräfte bei uns verrichten. Es sind vor allem Hilfs- und Anlerntätigkeiten, Reinigungsarbeiten – Dkfm. Stummvoll hat heute schon darauf hingewiesen –, also meistens Dienste, die schwerlich von Inländern gemacht werden. Daher brauchen wir natürlich die Ausländer.
Sie fordern überhaupt die Senkung der Quote auf Null. Dazu gratuliere ich Ihnen, denn ich freue mich, wenn das Ihre freiheitlichen Unternehmer hören, die werden Freude mit Ihrer Vorgangsweise haben. (Beifall bei der SPÖ und des Abg. Öllinger. – Abg. Dkfm. Holger Bauer: Ist Ihre Welt wirklich so klein, oder tun Sie nur so?) Jetzt spreche ich, wenn Sie wollen, können Sie dann gerne eine Erwiderung machen. Ich lade Sie herzlich dazu ein, aber jetzt möchte ich reden. (Abg. Dkfm. Holger Bauer: Ist sie wirklich so klein? – Zwischenruf des Abg. Schwemlein. ) Ich komme noch auf den Kollegen Bauer zu sprechen, das hebe ich mir für den Schluß auf. Ich freue mich jetzt schon darauf. (Abg. Dkfm. Holger Bauer: Dann bleibe ich da!) Das freut mich wirklich.
Zurück zum Thema. Wir brauchen die Schlüsselkräfte – das wissen Sie ganz genau –, und deswegen kann man auch nicht sagen: Jetzt senken wir die Quote! Denn gerade die Senkung dieser Quote, der Quote, die von Unternehmern gefordert wird, die die Wirtschaft braucht, die auch Sie in anderen Anträgen fordern, würde eine Neuansiedelung von Betrieben in hohem Ausmaß gefährden. – Also das kann auch nicht die Lösung sein.
Ich möchte kurz auf Ihren Vorschlag betreffend Saisonniers eingehen. Es gibt Vorschläge von Ihnen, in denen Sie meinen, das sei das Nonplusultra. Ich habe mich heute gewundert über folgende Situation: Kollege Achs steht oben, Kollege Haider – "Kollege", ich nehme das sofort zurück –, der Dr. Haider spricht hier über sein "tolles" Saisonnier-Modell (Abg. Dkfm. Holger Bauer: Sie wollten auf eine Gesprächskultur kommen!), sieht den Kollegen Achs und schreit: Na ja, Kollege Achs, nicht mit dir im Seewinkel, was willst du mit deinen Gurkerlklaubern? – Ich empfinde das als Frechheit. (Abg. Dkfm. Holger Bauer: Wer ist ein Hasser, der, der einen Parlamentskollegen nicht "Kollegen" nennt? – Wer ist der Hasser, der Hetzer? Wer?)
Nächste Woche wird Ihr Herr Dr. Haider im Burgenland beim Landtagswahlkampf unterstützend unterwegs sein. Dabei ist er in Gols, habe ich auf einem Plakat gelesen, und in Oggau. Und ich