Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 23. Sitzung / Seite 196

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bin mir jetzt schon sicher, daß die Gentechnik ... (Zwischenruf des Abg. Schwarzenberger. ) Kollege Schwarzenberger! Da geht es um etwas ganz anderes. Denn in der Landwirtschaftskammerzeitung stößt Herr Präsident Schwarzböck heute schon faktisch – wenn auch noch in einem sanften Ton – die Tür zur Gentechnik auf. In der letzten Ausgabe ist das von Ihnen, Herr Präsident, bereits angeklungen. Darum wundert mich das Verhalten der ÖVP-Fraktion bei dieser Abstimmung in Brüssel nicht. Die ÖVP will diese Gentechnikverordnung hier in Österreich freigeben. – Leider Gottes wird das aber nicht den Feinkostladen Österreich schaffen, den wir uns vorstellen und den wir in Zukunft brauchen werden, meine sehr geehrten Damen und Herren!

23.15

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Wabl. Er hat das Wort für maximal 27 Minuten. (Abg. Dr. Stummvoll: Jessas na!)

23.15

Abgeordneter Andreas Wabl (Grüne): Ich habe hier die falschen Unterlagen. Auf den Papieren, die hier liegen, ist zum Beispiel zu lesen: "Nachts auf der Donau: Schmuggler, Gangster und Gestrandete wegen des Krieges auf dem Balkan." (Abg. Dr. Stummvoll: Wenitsch hat sein Manuskript liegenlassen!)

Präsident Dr. Heinz Fischer: Sie vergeuden Ihre Redezeit, Kollege Wabl.

Abgeordneter Andreas Wabl (fortsetzend): Danke schön. – Noch ist nicht eingeschaltet. Ich habe mich eben von Klubobmann Khol aufklären lassen. Ich hatte irgendwie in Erinnerung, daß es Parlamente gibt, in denen die Einrichtung besteht, daß man sein Manuskript abgeben kann und die Rede dann als gehalten gilt. Hier ist das nicht möglich, denn unsere Geschäftsordnung erlaubt das noch nicht. (Abg. Dr. Schmidt: Wir stehen vor einer Geschäftsordnungsreform!) Außerdem würden Sie dann wichtige Dinge nicht zu hören bekommen, und das möchte ich nicht.

Meine Damen und Herren! Es ist wirklich sehr spät. Ich habe heute das erste Mal an diese Art der Geschäftsordnungsreform gedacht. Ich habe mir heute gedacht, daß das gar nicht so schlecht wäre.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Na dann geben Sie mir die Rede, Herr Kollege! (Allgemeine Heiterkeit.)

Abgeordneter Andreas Wabl (fortsetzend): Herr Präsident! Wenn Sie mir versprechen, daß die Rede im Protokoll aufscheint, daß Sie sie auch lesen, und zwar bei hellem Verstand und mit wachem Geist, dann würde ich sie Ihnen überantworten.

Meine Damen und Herren! Ich habe hier einen Antrag, den ich Ihnen jetzt vortragen möchte. Er betrifft Maßnahmen gegen Waldverwüstung durch jagdbares Wild. Diesen Antrag bringe ich schon seit 1988 immer wieder ein. Immer wieder gebe ich ihn dann beim Protokoll ab. Damals habe ich noch einen Mitstreiter gehabt, Herrn Helmut Wolf. Er hat damals noch mit Zornesröte im Gesicht gemeint, daß da etwas geschehen muß. Und es ist etwas geschehen: Wolf ist nicht mehr da, er jagt mittlerweile in Vorarlberg anderen Beschäftigungen nach. (Abg. Gradwohl: Paß auf, sonst bist du auch bald nicht mehr da!) Kollege, die Gegenwart ist immer ungewiß, die Zukunft ... (Abg. Gradwohl: Insbesondere bei den Grünen!)

Meine Damen und Herren! Im Zusammenhang mit diesem Antrag lese ich Ihnen jetzt etwas vor. Selbst im offiziellen Bericht heißt es: "Als prekär ist auch die Situation im Schutzwald anzusehen. Schäden durch Wild und Weidevieh sowie zunehmende touristische Aktivitäten lassen die Bemühungen zur Sanierung dieser Wälder in sensiblen Regionen trotz hohen finanziellen Einsatzes hinfällig erscheinen." – Das ist kein Grüner Bericht, sondern das ist der offizielle Parlamentsbericht, 59 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen.

Meine Damen und Herren! Zu dieser Uhrzeit sollte man eigentlich gute Witze machen können, aber ich bin nicht wirklich dazu aufgelegt. Dieser Entschließungsantrag wird sicher wieder von


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