Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 23. Sitzung / Seite 211

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wirtschaft. Die Endproduktion ist genauso gestiegen wie der Anteil am Volkseinkommen. Wenngleich der Einkommenseinbruch aus dem Jahr 1993 nicht voll ausgeglichen werden konnte, sind die Einkünfte nichtsdestotrotz um 11 Prozent gestiegen.

Ein großer Anteil an dieser Entwicklung ist sicher der Situation im Weinbau zuzuschreiben. So war die Weinernte um 40 Prozent größer als 1993, wobei die Preise jedoch stabil gehalten werden konnten. Das Bekenntnis der österreichischen Winzer zur Qualität hat sich bezahlt gemacht. Unsere Weine genießen weltweit einen hervorragenden Ruf. Dadurch ergibt sich für unsere Winzer die Chance einer höheren Wertschöpfung und wirtschaftlicher Erfolge.

Infolgedessen werden auch zusätzliche Investitionen und eine Modernisierung bei der Herstellung möglich. Auch das, nämlich das Fitmachen der Betriebe für den Wettbewerb und den Außenhandel, ist unter Arbeitsplatzsicherung in der Landwirtschaft zu verstehen.

Mit dem Öffnen von neuen Märkten gewinnen Handelsbeziehungen naturgemäß an Dynamik. Bereits 1994 hat sich im Hinblick auf den EU-Beitritt einiges bewegt. So ist beispielsweise der Export gegenüber 1993 um knapp 17 Prozent gestiegen. Ich bin überzeugt davon, daß sich die österreichischen Bauern ihrer Verantwortung für einen natürlichen Lebensraum bewußt sind und auch weiterhin gesunde und hochwertige Nahrungsmittel auf die Tische der Österreicher liefern werden.

Der Grüne Bericht 1994 zeigt uns aber nicht nur positive Entwicklungen auf. Im Bereich der Einkommensverteilung etwa hat sich der negative Trend fortgesetzt. So verfügen 10 Prozent der Betriebe bereits über 30 Prozent der Einkünfte! Dies ist eine Zahl, die in anderen Branchen der Wirtschaft möglicherweise nichts Besonderes ist, durch den hohen Anteil an öffentlichen Geldern kommt der Landwirtschaft allerdings eine Sonderstellung zu. Hier ist die öffentliche Hand gefordert, ihre Mittel, nämlich die Mittel der Allgemeinheit, gerecht zu verteilen. Das bedeutet erstens eine Stärkung der Klein- und Mittelbetriebe, zweitens den Ausbau der direkten Förderungen und drittens eine verstärkte Orientierung an ökologischen Kriterien. Dadurch kann eine nachhaltige bäuerliche Landwirtschaft gesichert werden, zu der wir Sozialdemokraten uns bekennen.

Wir wollen, daß kleinere Bauern weiterhin die Möglichkeit haben, ihr Land zu bestellen und ihre Wiesen zu bewirtschaften. Wir wollen, daß es auch in Zukunft eine Pflege der vielfältigen Kulturlandschaften gibt. All das sind unsere Anliegen, weil uns der Stellenwert einer bäuerlich strukturierten Landwirtschaft für die Landschaftspflege in unserem Land bewußt ist. Daher bekennen wir Sozialdemokraten uns dazu, daß diese Leistungen auch abgegolten werden. Wir treten für eine gerechte Aufteilung der Mittel ein, weil uns die Zukunft der österreichischen Bauern ein Anliegen ist.

Der Fleiß unserer Bauern ist ein Kapital, das mich optimistisch stimmt; optimistisch, daß uns eine bäuerliche Landwirtschaft – mit all ihren Vorzügen – auch weiterhin erhalten bleibt. (Beifall bei der SPÖ.)

0.24

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Schrefel. – Bitte, Herr Abgeordneter!

0.24

Abgeordneter Josef Schrefel (ÖVP): Herr Bundesminister! Herr Präsident! Hohes Haus! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Da Kollege Wabl jetzt wieder im Saal ist, ein Wort zu ihm. Lieber Kollege! Du bist zu fast mitternächtlicher Stunde zu einer Tat geschritten, um gegen Waldverwüstung durch Wild einen Schuß abzugeben. Aber dieser Schuß war ein Rohrkrepierer, denn um diese Zeit, zu mitternächtlicher Stunde, bei diesem Büchsenlicht gibt man keinen Schuß ab. (Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP.)

Für mich bedeutet der Wald aber mehr als ein Disney Land im Wildpark oder, Herr Kollege Grabner, eine Sportarena für die Freizeitgesellschaft. Für mich ist der Wald Lebensraum und Heimat für alle Bürger dieses Staates.


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