meine Damen und Herren, ist dermaßen miserabel, daß man sagen muß, hier kann man wirklich Asche aufs Haupt streuen. Zum Großteil wird diese tolle Innovation verschenkt.
Ich hoffe, Herr Bundesminister Farnleitner und Herr Bundesminister Klima, daß Sie das noch korrigieren können. Es ist das ja unter anderem ein Thema der knappen Budgetmittel. Aber wenn wir nicht bereit sind, um einen Aspekt aus dem riesigen Thema Bildungsoffensive oder Bildungsspektrum herauszunehmen, wenn wir nicht in der Lage sind, Exportkaufleuten zusätzliche Qualifikationen zu vermitteln, wenn wir nicht in der Lage sind, die Dinge zu verbessern, dann kann ich Ihren Optimismus bezüglich einer Exportkaufleuteförderung nicht sonderlich teilen.
Was das Eurofit-Programm betrifft, Herr Bundesminister Farnleitner, muß ich sagen, es ist schön. Sie haben das so nett vorgetragen und haben das Beispiel eines Dunkelraums eines japanischen Konzerns gebracht und gesagt: Daran sieht man, wir brauchen Neuerung, wir brauchen Liberalisierung, wir dürfen nicht in Vorschriften ersticken. Ich darf Ihnen etwas dazu sagen: Ich habe 1978 ein großes Kaufhaus gebaut in Spittal an der Drau. Das größte Problem, das eine zweimonatige Bauverzögerung zur Folge hatte, war die Frage der Belichtung der Arbeitsräume. Wissen Sie, wie das Problem gelöst wurde? – Nach dreimonatiger Verzögerung hat man Fenster gebaut, das hat Mehrkosten verursacht, dann hat man schwarze Rollos montiert, die auch noch einmal Kosten verursacht haben, und dann hat man sie heruntergezogen, weil die Fenster in diesem Raum aus betrieblichen Gründen nicht brauchbar waren. Man konnte sie nicht brauchen, das Licht hätte den Leuten in den Augen gestochen, sie hätten nichts gesehen. So hat man es damals gemacht. Das war 1978.
Herr Bundesminister! Seit damals – nicht ganz seit damals, aber seit vielen Jahren – haben Sie dieses Ihr Ressort verwaltet. Seit damals, Frau Tichy-Schreder, haben Sie in diese ... (Abg. Tichy-Schreder: Das ist die Bauordnung des Landes!) Aber, Frau Tichy-Schreder, aber das ist nicht die Bauordnung. Verzeihen Sie mir, das ist nicht die Bauordnung des Landes, sondern das ist im Gewerbeverfahren, in der Arbeitnehmerschutzbestimmung verankert. Der Herr Bundesminister hat es auch gesagt, es geht um eine Arbeitnehmerschutzbestimmung. Wenn dort eine Verkäuferin tätig ist, so braucht diese soundso viel Prozent Tageslicht. Das ist so! Und das ist, glaube ich, derselbe Fall, den Sie hier gemeint haben. Wir haben also dieselben Erfahrungen, nur habe ich sie 1978 gemacht. Sie nennen einen Fall von 1996, mein Fall war 1978. In diesem Zeitraum liegen aber zehn Jahre Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten in ÖVP-Hand. Und das muß ich anmerken.
Ich wünsche Ihnen, daß es gelingt, aber auf der anderen Seite muß ich natürlich sagen, auch ich empfinde es immer ein bißchen als skurril, wenn Sie von der ÖVP hergehen und sagen: Wir liberalisieren die Arbeitszeit, die Ladenöffnungszeit, da müssen wir liberalisieren, das brauchen wir, denn das schafft neue Arbeitsplätze und so weiter, und von links kommt dann immer das gepanzerte Nein. Umgekehrt, wenn die anderen sagen, wir ändern etwas bei der Gewerbeordnung, dann kommt das Nein von der ÖVP-Seite. Ich meine, Ditz war der einzige, der dazu prononciert Stellung genommen hat. Und wir vermuten ja nicht umsonst, daß ihn die Ohnmacht, mit seinen Vorstellungen nicht durchzudringen, veranlaßt hat, Ihnen, Herr Bundesminister Farnleitner, den Platz zu räumen.
Herr Bundesminister! Zum Tourismus wird mein Kollege Peter noch etwas nach der Dringlichen sagen.
Ich möchte jetzt auf das Thema Angstsparen, Investitionsoptimismus, Glücksspiel, also auf diesen Block, den Sie zum Schluß in Ihrer Rede erwähnt haben, eingehen. Ich glaube, das hängt irgendwie zusammen. Ich weiß nicht, ob es wissenschaftlich begründbar wäre, aber die Sehnsucht der Menschen auf der einen Seite nach dem schnellen Geld – es ist ja wirklich ein Phänomen, wie stark die Korrelation zwischen wirtschaftlicher Not oder wirtschaftlicher mangelnder Perspektive und dem Glücksspielverhalten ist, das ist eine hochinteressante Korrelation, das hat mich schon immer fasziniert – und das Sparverhalten des Menschen und das Investitionsverhalten der Unternehmer auf der anderen Seite hängen zusammen. Wir aber könnten davon ausgehen, daß Sie diesem menschlichen Verhaltensmuster realitätsnahe entsprechen wollen. Herr Verzetnitsch aber sagt: Nein, nein, das darf nicht sein, bleibt in Österreich