tungen zu verstehen ist. – Soviel einmal ganz kurz zu diesem Kuratorium. Es ist summa summarum zwar noch nicht sehr viel geschehen, wir wünschen diesem Gremium aber für die Zukunft einen entsprechenden Arbeitsumfang und auch Erfolg bei dieser Arbeit.
Anders sieht es beim Bericht des Fachhochschulrates aus. Die Fachhochschulen – erst vor wenigen Jahren aufgrund eines Gesetzes in Österreich geboren – haben sich zu einer guten Institution entwickelt. Es gab da offensichtlich wirklich eine Lücke im postsekundären, außeruniversitären Bildungsbereich in unserem Lande auszufüllen. Uns als Gesetzgeber und den Betreibern als Realisierer scheint es durchaus gelungen zu sein, diese Lücke vernünftig zu schließen. (Beifall bei der SPÖ.)
Selbstverständlich stehen wir auch in diesem Bereich erst am Beginn einer Entwicklung, können manches erst grob in Konturen abschätzen, aber einiges sehr wohl schon im Detail feststellen. Ich möchte hier auf einige dieser Punkte eingehen. Da ist einmal die Frage der Finanzierung. In zunehmendem Umfang wird man über die Möglichkeiten der Finanzierung des Fachhochschulsektors nachdenken müssen. Für mich kommen derzeit, so wie es auch in den Erläuternden Bemerkungen zum Gesetz steht, Studiengebühren nicht in Frage, aber man wird sich auf längere Sicht hin die Finanzierung dieses Sektors wirklich global und genau ansehen müssen.
Das zweite – und die Entwicklung in diesem Bereich tut mir persönlich sehr weh, weil ich immer dafür gekämpft habe – ist die Frage der Durchlässigkeit. In den beiden vergangenen Studienjahren sind nämlich nur etwa 9 Prozent der Studierenden entweder aus dem dualen Bereich oder mittels Studienberechtigungsprüfung in einen der 20 Studiengängen aufgenommen worden. – Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Das ist mir schlechthin zuwenig. Der Gesetzgeber hat das anders gewollt. Der Gesetzgeber muß sich wirklich überlegen, ob er nicht durch irgendwelche gesetzliche Maßnahmen oder andere Voraussetzungen die Zahl dieser jungen Menschen erhöhen und damit die Durchlässigkeit steigern kann.
Ein weiterer Mangel: Der Fachhochschulrat bearbeitet manche Anträge ohne rechtzeitige Koordination mit dem Wissenschaftsministerium. Dadurch kommt es immer wieder zu bedingten Anerkennungen, die in der Folge zu Auseinandersetzungen im Hinblick auf die Bundesförderung – sprich Finanzierung – führen.
Es gibt auch Mängel bei der Abstimmung; wir haben das kürzlich in Graz erlebt. Die Abstimmung mit den parallel laufenden Bildungsangeboten, beispielsweise Universitätsstudien, Hochschullehrgängen oder Kollegs, ist mitunter nicht im notwendigen Ausmaß gegeben.
Es ist auch so – und auch das tut mir persönlich weh, weil wir eine Ungleichheit schaffen –, daß die Verkürzung der Studienzeiten für einschlägige BHS-Absolventen und -Absolventinnen nur in einigen Studiengängen realisiert werden konnte. Das heißt, daß diejenigen, die von den berufsbildenden höheren Schulen mit Reifeprüfung kommen und schon ein Jahr länger studiert haben, kaum, so wie es das Gesetz vorsieht, dieses Jahr in der Praxis dann angerechnet bekommen. Es gibt verschiedene Gründe dafür, aber da muß in der Zukunft etwas geschehen. Und schließlich auch die Frage des Berufspraktikums: Wer garantiert, daß die Wirtschaft wirklich genügend Stellen zur Verfügung stellt, damit die Studentinnen und Studenten ihr Berufspraktikum auch tatsächlich absolvieren können?
Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Es gibt also eine Reihe von Punkten, bei denen wir bereits absehen können, daß es in Zukunft nicht ganz so weitergehen kann. Wir können allerdings mit Fug und Recht sagen, daß uns mit der Einrichtung des Fachhochschulwesens in Österreich ein guter Wurf gelungen ist!
Nun noch ein paar Worte zur Novelle des Studienförderungsgesetzes: Sie wissen, wir haben vor kurzer Zeit hier im Haus das Höchstalter für die Inanspruchnahme von Stipendien von 40 auf 30 Jahre gesenkt. Uns zu Ohren gekommene Härtefälle haben nun dazu geführt, daß wir mittels eines Antrags im Ausschuß diese Grenze wieder von 30 auf 35 Jahre hinaufsetzten und damit, so hoffe ich, Härtefälle aus der Welt schaffen konnten.