Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 32. Sitzung / Seite 161

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sicherlich neue Impulse geben würde. Das würde ihnen gut tun. Und da würde ich Sie bitten, Veränderungen herbeizuführen.

Alles in allem, denke ich, ist die Fachhochschule dennoch ein großer Erfolg und hat sich inzwischen als unverzichtbarer Baustein im österreichischen Bildungssystem entwickelt und gezeigt. (Beifall bei der SPÖ.)

19.37

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Lukesch. – Bitte, Herr Abgeordneter.

19.37

Abgeordneter Dipl.-Vw. Dr. Dieter Lukesch (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Lassen Sie mich eine kurze Richtigstellung machen: Ich glaube, er hat es verdient: Der Name des Vorsitzenden der österreichischen Rektorenkonferenz, Kollege Grollitsch, spricht sich "S-k-a-l-i-c-k-y" aus. Er ist also kein "Beutegermane", sondern ein typischer Österreicher, er heißt halt Skalicky. Ich bitte, das zur Kenntnis zu nehmen, damit wir hier als Mitglieder des Wissenschaftsausschusses in der Öffentlichkeit keine falschen Signale geben. (Zwischenrufe bei den Freiheitlichen. – Abg. Dr. Mertel: Er füllt eine Bildungslücke!)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Bundesminister! Bevor ich mich mit meinem eigentlichen Thema, den Fachhochschulen, beschäftige, möchte ich über einen Punkt reden, den wir zwar auf der Tagesordnung in der letzten Sitzung des Wissenschaftsausschusses hatten, aber dann an einen Unterausschuß verwiesen haben, nämlich den Forschungsbericht des Jahres 1995. (Beifall der Abg. Motter. ) Wir haben das vorgeschlagen und dann auch einmütig getan, weil wir der Meinung sind, daß wir hier im Parlament unsere Verantwortung gegenüber der Forschungs- und Technologiepolitik in einer entsprechend breiten Art und Weise wahrnehmen müssen.

Wir haben die Gelegenheit, in diesem Unterausschuß mit Experten, mit Beratern eine Diskussion zu führen, und ich ersuche Sie, Herr Bundesminister, diese Zuweisung an einen Unterausschuß als eine Art – ich sage es höflich – Arbeitsauftrag an Ihre forschungszuständigen Ministerien zu interpretieren, sodaß wir im September – so hoffe ich – in diesem Unterausschuß über das neue Forschungs- und Technologiekonzept der österreichischen Bundesregierung, das uns ganz dringend fehlt, werden sprechen können. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Motter. )

Hohes Haus! Zum Fachhochschulbericht selbst: Ich möchte zunächst etwas nachholen, was meine Vorredner nicht getan haben, nämlich den Mitgliedern des Fachhochschulrates und der Geschäftsstelle des Fachhochschulrates, insbesondere dem Präsidenten Professor Schelling einerseits für diesen Bericht, andererseits aber auch für die bereits mehrjährige Arbeit im Dienste der Republik, im Dienste der Wissenschaft und der Hochschuljugend unseres Landes zu danken. Ich danke für Ihren Einsatz von dieser Stelle aus. (Beifall bei der ÖVP.)

Der erste Fachhochschulbericht, wie wir ihn jetzt vor uns haben, zeigt mir eines ganz klar auf: Er zeigt auf, daß diese Idee, Fachhochschulen einzurichten, eine Königsidee gewesen ist, eine Königsidee, die auf unseren damaligen Wissenschaftsminister Dr. Busek zurückgeht. Die Idee war nicht nur, eine wissenschaftsfundierte berufsnahe Ausbildung zu schaffen, sondern – und das ist noch viel wichtiger – diesen neuen Fachhochschulen ein organisatorisches Kleid zu schneidern, das von Selbstorganisation, Föderalisierung, Autonomie und parteipolitischer Distanz getragen war.

Kollege Posch hat es schon gesagt, und ich danke ihm für diese Bemerkung: Die eigentliche tragende Idee war, daß wir die Bildungsrechte neu verteilt haben: weg vom Zentralstaat, mehr hin zu den lokalen Institutionen und zu den autonomen Gremien. Und diese Idee hat sich als ausgesprochen tragfähig erwiesen, sogar noch tragfähiger, als wir das vor drei Jahren zu hoffen gewagt haben.


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