weniger verdienen willst, weniger zuhause sein und mehr in der Öffentlichkeit stehen willst, dann mach den Job! – Ich meine, so kann es auch nicht gehen, daß wir die Politikertätigkeit mittlerweile in dieser Art und Weise abkanzeln!
Worum geht es nun? – Ich glaube, daß wir eine Regelung, die man mit Selbstbewußtsein vertritt, bei der es zu einer gerechten Entlohnung kommt, auch vor der österreichischen Bevölkerung vertreten können. Was die österreichische Bevölkerung nicht will, ist das Gefühl, daß sie angeschwindelt wird, und das, so glaube ich – und dafür haben wir heute ein gutes Beispiel bekommen –, ist zum Beispiel im Bereich des F-Sozialfonds der Fall. Ich darf auf ein paar Bereiche in diesem Zusammenhang kurz eingehen. (Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)
Erster Punkt: Klubobmann Haider hat Zahlungen über ungefähr 1 Million Schilling vorgelesen. Abgeordneter Brauneder hat, wenn ich den "Salzburger Nachrichten" glauben darf, 128 000 S netto, 128 000 S mal 14 macht 952 000 S aus. Das wäre also insgesamt die Summe allein vom Kollegen Brauneder. (Abg. Dr. Graf: Seit Jänner ist er Präsident! Rechnen ist nicht Ihre Stärke! Seit wann ist er Präsident? Sechs Monate!)
Darf ich Ihnen noch etwas sagen, Herr Abgeordneter: Ich habe zum Beispiel ... (Neuerliche Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.) Ich komme noch darauf zurück. (Abg. Dr. Graf: Brauneder ist seit Jänner Präsident!) Trotzdem macht es eine Million aus.
Gleich zu der zweiten Bemerkung, Herr Abgeordneter, zu dem, was Abgeordneter Haupt zu dem Punkt gesagt hat: Brauneder habe sogar zuviel eingezahlt in diesen Fonds. (Abg. Dr. Haider: Was ist mit eurem Fonds, Frau Kollegin? Seit 1989 haben Sie nichts eingezahlt!)
Warum werden Sie immer so unruhig, wenn man auf den Fonds zu sprechen kommt? Mehr Gelassenheit, Herr Klubobmann, mehr Ruhe! (Beifall bei der SPÖ.) Hören Sie zu, schauen Sie einmal: Kollege Haupt hat gesagt, Kollege Brauneder habe zuviel in den Sozialfonds eingezahlt. (Neuerliche Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)
Am Samstag erklärt Brauneder im "Kurier", er zahle nicht ein in anonyme Fonds, weil ihm das nicht passe. Am Montag wird aber erklärt, er habe zuviel eingezahlt. – Meines Wissens sind aber die Bankschalter geschlossen zwischen Samstag und Montag, das heißt, die Frage ist (Abg. Dr. Haider: Macht euch darüber keine Sorgen! Was ist mit dem sozialistischen Sozialfonds?), wann er das eingezahlt hat, wann er zuviel eingezahlt hat. – Das ist das erste. (Beifall bei der SPÖ. – Neuerliche Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)
Aber es dürfte dieser F-Sozialfonds in der FPÖ insgesamt nicht so ganz akzeptiert sein. Der Geschäftsführer Schweitzer sagt zum Beispiel am 4. Juli 1996 in "NEWS", daß er als Lehrer 27 000 S Zweitgage überwiesen bekommen, diese aber karitativ gespendet hat. Es fällt ihm offenbar am 4. Juli 1996 nicht ein, daß es einen FPÖ-Sozialfonds gibt, obwohl er Geschäftsführer dieser Partei ist – etwas eigenwillig! – und obwohl er noch vor einiger Zeit 4 000 S aus diesem Sozialfonds kassiert hat. (Abg. Dr. Haider: Sprechen Sie über den sozialistischen Sozialfonds, den Marizzi angekündigt hat! Was ist mit dem?)
Ich spreche über den "Standard" vom 21. 9. 1995, laut dem Herr Geschäftsführer Schweitzer aufgrund eines Aktenvermerks des Kollegen Rauter, des F-Chefs im Burgenland, 4 000 S vom Sozialfonds bekommen hat. Damals hat er offensichtlich gewußt, was der Sozialfonds ist. Im "NEWS"-Interview vom 4. Juli 1996 hat er es nicht gewußt. (Abg. Dr. Haider: Ruhig bleiben! Die burgenländische Wahl habt ihr schon verloren!)
Herr Klubobmann! Wenn ich in meiner Partei so wie Sie jemanden wie Kollegen Meischberger hinter mir sitzen hätte, der aus Schwarzgeldern, aus Steuerhinterziehergeldern 3 Millionen kassiert und immer noch hier herinnen sitzt, dann wäre ich so klein (die Rednerin mach eine entsprechende Geste), glauben Sie mir das. (Beifall bei der SPÖ.) Da hätte ich Funkstille!
Die Aufzählung – das möchte ich meinen Kollegen noch mitteilen –, was alles aus diesem FPÖ-Sozialfonds gespendet worden ist, ist schon eine peinliche Geschichte: Am 27. 11. hat der Klubobmann gesagt, es wurden 58 000 S für den Behindertenförderungsverein Neusiedl am