frage um 22 Prozent. Die Beschäftigung im Fremdenverkehr sank um 4,4 Prozent auf 121 545. Wenn das keine alarmierenden Zahlen sind! Es ist meiner Meinung nach nicht richtig, daß die Anfrage hier so leichthin beantwortet wurde.
Die Probleme im Tourismus sind in hohem Maße hausgemacht. Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Ich möchte nur einen Aspekt aufgreifen. Die Tourismusbetriebe werden bürokratisch derart überfrachtet, daß es an die Substanz dieser Betriebe geht. Auch bei der Übernahme elterlicher Betriebe gibt es Schwierigkeiten. Diese Betriebe werden nämlich komplizierten Verfahren ausgesetzt.
Wir fordern daher, Verfahrenserleichterungen zu schaffen. Der Beitrag der Tourismusbetriebe in Österreich zur Handelsbilanz rechtfertigt wahrlich den Abwurf bürokratischen Ballasts.
Diesbezüglich hat schon der ehemalige Finanz-Staatssekretär und ehemalige Wirtschaftsminister im Wahlkampf in Tirol das eine oder andere erwähnt. Er hat sehr viel versprochen, aber nichts gehalten. Vereinfachung bei den Betriebsanlagengenehmigungen, Vereinfachung bei den Lohnverrechnungen, Pauschalierung der Einkommensteuer – all diese Punkte hat der Herr Staatssekretär und Wirtschaftsminister a. D. Dr. Ditz den Tirolern versprochen und nicht gehalten. (Beifall bei den Freiheitlichen.)
Die wirtschaftliche Existenz der Betriebe und die Arbeitsplätze der dort Beschäftigten sind sicher gefährdet. Wenn man unter anderem nur den Stellenwert der Facharbeiter in der Tourismusbranche betrachtet: Ich glaube, es liegt auch daran, daß die entsprechende Ausbildung nicht gefördert wird. Ein Koch und ein Kellner sollten sich des Stellenwertes des Facharbeiters im Tourismusbereich bewußt sein, denn dieser ist sicher einmalig und muß daher aufgewertet werden. (Beifall bei den Freiheitlichen.)
Im Gegensatz zu Ihnen sind wir Freiheitlichen gerne bereit, vernünftigen Vorschlägen zuzustimmen. Ich frage mich, warum die Abgeordneten in diesem Haus – und hier meine ich hauptsächlich diejenigen vom Wirtschaftsbund – immer nur etwas versprochen haben. Und auch wenn sie Unterschriften gesammelt haben: Das ist sicher zuwenig! (Abg. Parnigoni: Da ist jetzt ein bißchen ein Kuddelmuddel in der Rede!) Schauen Sie, Herr Kollege Paragmoni – oder so ähnlich (Heiterkeit) : Es ist einfach so, daß Sie nicht wissen, woran der Tourismus leidet. Sie waren nämlich einer derjenigen, die hier in diesem Haus die Vignette beschlossen haben, ein Mautpickerl also. Wenn das nicht tourismusschädigend ist, dann frage ich Sie, ob Sie noch richtig auf der Welt sind. (Beifall bei den Freiheitlichen.)
Ich glaube, daß dieses Mautpickerl sicher dazu beitragen wird, daß sich der Verkehr auf die Bundesstraßen, auf die Landesstraßen verlagern wird. Das Ziel sollte es aber nicht sein, unsere Autobahnen vom Verkehr zu entlasten, sondern man sollte diejenigen heranziehen, die Österreich nur zur Durchreise benützen. Die sollte man entsprechend heranziehen und nicht diejenigen, die in unser Land kommen und hier Urlaub machen wollen.
Meine Damen und Herren von der Koalition! Ich glaube, zum Nachdenken ist es bereits zu spät. Sie sollten für den Tourismus endlich etwas tun. Wir dürfen dem internationalen Wettbewerb nicht länger zuschauen, sonst fährt der Zug ohne uns ab. Wenn Sie jetzt noch aufspringen wollen, dann beeilen Sie sich, denn der Tourismus kann sich dieses Versäumnis sicher nicht leisten. (Beifall bei den Freiheitlichen.)
Hohes Haus! Meine sehr geschätzten Damen und Herren Abgeordneten! Ich bin vor zirka zwei Monaten einmal mit meinem Schlosseranzug hier aufgetreten und habe in der Debatte zum Strukturanpassungsgesetz, das von den Regierungsparteien beschlossen wurde, darauf hingewiesen, daß Sie die Arbeitsplätze von Arbeitern, von Arbeitnehmern vernichten. Das Beispiel Semperit zeigt mir, daß Sie da genau das gleiche tun. Das sind arbeitspolitische Maßnahmen, die die Arbeitsplätze wegrationalisieren. (Das Handy des Redners läutet. – Abg. Parnigoni: Der hat das Handy eingeschaltet! – Lebhafte Heiterkeit.) – Es tut mir eigentlich nicht weh, wenn Sie lachen, denn wenn man ein Handy hat, ist man sozusagen volksverbunden, man ist immer auf dem richtigen Draht – was einige andere Abgeordnete hier herinnen wahrscheinlich nicht sind.