Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 41. Sitzung / Seite 42

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worden ist. Ich hoffe, daß vielleicht Neuzuwächse in dieser Fraktion, die gerade in diesem Bereich immer eine Öffnung befürwortet haben, ein Umdenken bringen, damit wir die europäischen Herausforderungen auch im Agrarbereich wirklich bewältigen können. – Danke schön. (Beifall beim Liberalen Forum.)

10.57

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Gradwohl. – Bitte.

10.57

Abgeordneter Heinz Gradwohl (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Mit dem heute vorliegenden Grünen Bericht wird meiner Meinung nach die Art und Weise der Vorlage der Grünen Berichte der letzten Jahre fortgesetzt: Sie wurden von Jahr zu Jahr vom Inhalt her interessanter, sie hatten von Jahr zu Jahr mehr Informationsgehalt und gingen in ihrer Analyse immer tiefer. Der Grüne Bericht 1995 paßt in diese in den letzten Jahren geübte Gepflogenheit und stellt mit seinen Angaben und Tabellen wieder ein hervorragendes Nachschlagewerk und eine hervorragende Grundlage für all jene, die sich mit der Agrarpolitik in Österreich beschäftigen, dar.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Aus diesem Grund darf ich einleitend im Namen meiner Fraktion den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ressorts, die sich wieder bemüht haben, in diesem Grünen Bericht sehr informative und interessante Daten zusammenzustellen, herzlich für ihre Arbeit danken, die uns in der weiteren Behandlung der Agrarpolitik sehr dienlich sein wird. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Grüne Bericht 1995 hat, wie Herr Bundesminister Molterer in seinem Vorwort feststellt, einen zentralen Teil – ich zitiere –: "Zentraler Teil des Grünen Berichtes ist die Analyse der Einkommensverhältnisse, die sich nicht zuletzt durch die Bereitstellung von mehr Direktzahlungen im Jahr 1995 sehr positiv gestalteten." – Zitatende.

Wie Sie aus den Diskussionen seit dem Vorjahr auch seitens unserer Fraktion, seitens meiner Fraktion wissen, ist das ein Bereich, mit dem wir uns sehr intensiv beschäftigt haben. Mit dem Grünen Bericht 1995 sind wir erstmals in die Lage versetzt, aufgrund von amtlichen Daten, Fakten und Zahlen diese Diskussion nicht – wie im Vorjahr – sehr hitzig, sondern – wie in den letzten Wochen und Monaten – auf sachlicher Ebene, untermauert und unterlegt mit Fakten und Zahlen, die von den bäuerlichen Buchführungsbetrieben erarbeitet und vom Ministerium zusammengestellt wurden, zu führen.

Kollege Reichhold! Wenn du sagst, wir möchten den Neid schüren, muß ich sagen, es mutet ein wenig komisch an, das aus deinem Mund beziehungsweise aus deiner Fraktion zu hören, denn wenn es hier im Haus eine Fraktion gibt, die ständig Neid schüren will, dann ist das wohl deine Fraktion. Wir wollen auf sachlicher Ebene dafür sorgen, daß es eine gerechte Verteilung gibt (Beifall bei der SPÖ) , eine gerechte Verteilung im Hinblick auf regionale Unterschiede, im Hinblick auf Bewirtschaftungsunterschiede und auch im Hinblick auf soziale Gerechtigkeit in dieser Republik.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Aus dem Grünen Bericht 1995 geht auch hervor, wie sich die öffentlichen Gelder für die Agrarwirtschaft, für die Landwirtschaft auswirken und in welche Bereiche und Betriebsarten die größten Summen der Agrarfördermittel fließen. Ausgehend vom Grünen Bericht habe ich mir erlaubt, eine Tabelle zu erstellen; eine Tabelle, die zeigt, wohin wie viele öffentliche Mittel fließen. Und diese Tabelle (der Redner zeigt sie), meine sehr geehrten Damen und Herren, spricht eine eindeutige Sprache. Der rote Balken stellt den Anteil der öffentlichen Gelder am Einkommen je Familienarbeitskraft im Jahr 1995 dar – diese Daten sind dem Grünen Bericht zu entnehmen. Ich meine, meine sehr geehrten Damen und Herren, das sind Daten, die als Grundlage für die weitere sachliche Diskussion, die wir bereits aufgenommen haben, dienen müssen.

Eine weitere Graphik des Grünen Berichtes stellt dar (der Redner zeigt eine Graphik), wie sich in Österreich die Einkünfte in der Land- und Forstwirtschaft verteilen. Die dunkelgrünen Flecken sind jene Flecken, wohin die größten Beträge gehen (Zwischenruf des Abg. Wabl ) – richtig,


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