zu einer höheren Investitionssumme kommen wird. Nichtsdestotrotz handelt es sich um eine Summe, die, obwohl es sich um Wasserkraft handelt, letztlich in den Schornstein zu schreiben ist.
Dieses Kraftwerk, sehr geehrte Damen und Herren, ist betriebswirtschaftlich sinnlos, es ist volkswirtschaftlich verwerflich oder nahezu verwerflich, und es ist energiewirtschaftlich unnötig bis überflüssig. (Beifall bei den Freiheitlichen.)
Sehr geehrte Damen und Herren der ÖVP, die Sie sich immer besonders stark für dieses Kraftwerk machen! Wo ist eine Bedarfsermittlung, die schlüssig die zusätzliche Produktion von Strom durch Wasserkraft in Lambach sinnvoll erscheinen läßt? – Mir sind eine derartige Bedarfsermittlung und eine derartige Studie nicht bekannt. (Abg. Murauer: Der Schweitzer hat schon die Antwort gegeben!)
Sehr geehrte Damen und Herren! Kollege Großruck hat in einem Zwischenruf, der, wie ich meine, nicht protokolliert wurde, da er eher leise und zurückhaltend war, gemeint: Wasserkraft raus, Atomstrom nein! – Wenn Herr Generaldirektor Windtner in einer Fernsehsendung kundtut, das Kraftwerk Lambach müsse gebaut werden, weil der Atomstrom zu reduzieren sei und weil – zweite Begründung – die Abhängigkeit vom Verbund reduziert werden müsse, der Bedarf gegenüber dem Verbund zu reduzieren sei, so muß ich dem entgegenhalten, daß das eine polemische Behauptung ist, wenn man im gleichen Atemzug mit den Bayern-Werken über den Verkauf von Anteilen der OKA verhandelt. (Beifall bei den Freiheitlichen.)
Ich glaube, ich brauche nicht näher zu erläutern, daß die Bayern-Werke ein Atomstromproduzent par excellence sind. Für mich ist das also nicht ganz schlüssig.
Sehr geehrte Damen und Herren! Der Verbund wäre, wie wir wissen, froh, müßte er Freudenau nicht bauen. Aber hier ist der Punkt bereits überschritten, hier kann kein Stopp mehr zu einer befriedigenden Lösung führen, wie das im Zusammenhang mit dem Kraftwerk Lambach sicherlich der Fall wäre.
Was wollen Sie damit? – Den Überschußstrom weiter erhöhen? – Einen Überschußstrom, für dessen Verkauf als Billigstrom an das Ausland wir letztlich eine Groscherlsumme als Erlös erzielen können? Das heißt, jeder Kubikmeter Wasser, der die Traun hinunterfließt, jede Kilowattstunde, die damit erzeugt wird, wird mit Geld des Bürgers gestützt, um diesen produzierten Strom ans Ausland verkaufen zu können. (Abg. Aumayr: Es ist ein Geschenk!) – Es ist ein Geschenk!
Die Interessenkollision des Herrn Landeshauptmannes Pühringer auf der einen Seite als Eigentümervertreter der OKA und auf der anderen Seite als Landeshauptmann, der die Interessen der Bürger, zwangsläufig der Zwangskunden der oberösterreichischen Kraftwerke, zu vertreten hat, läßt sich dadurch veranschaulichen, daß er sagt, "wir von der OKA", und es ihm offensichtlich egal ist, daß die Bürger und selbstverständlich auch die Industrie damit eine zusätzliche Belastung erfahren.
Nennen Sie mir einen Grund, sehr geehrte Damen und Herren, warum die OKA beispielsweise das Angebot, das seitens des Verbundes gemacht wurde, einen Strom zu Preisen zu liefern, die unter den Produktionskosten für Strom des Kraftwerkes Lambach liegen – dasselbe gilt im übrigen auch für das geplante EVN-Kraftwerk Theiß –, nicht annehmen sollte!
Erklären Sie mir, warum man jene Investitionssumme, die für das Kraftwerk Lambach vorgesehen ist, nicht sinnvoll für andere Maßnahmen einsetzt und sozusagen einen Investitionsfreiraum schafft, mit dem sehr wohl Arbeitsplätze und Beschäftigung geschaffen werden können. Es sind 600 Millionen Schilling, wahrscheinlich mehr, die tatsächlich zum Schornstein rausgeblasen werden. Statt eines sinnlosen Kraftwerkes Lambach sollten wir uns und sollten sich auch die Oberösterreichische Landesregierung und die OKA lieber mit jenen tatsächlichen Herausforderungen auseinandersetzen, die uns die Energiepolitik abverlangt: eine Neuorganisation der E-Wirtschaft unter Bedachtnahme der ureigensten österreichischen Interessen und eine Regelung der Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien, sodaß der Einsatz