Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 48. Sitzung / Seite 151

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genau lokalisiert werden konnte. (Zwischenruf des Abg. Parnigoni. ) Lassen Sie mich einmal fertigreden, ich habe nicht viel Zeit, ich will es wirklich kurz machen.

Der Wassereinbruch war also relativ klar einzugrenzen, er war aber dreieinhalbmal so stark wie erwartet. Und der nächste Wassereinbruch kommt bestimmt. Das ist auch bei der aktuellen Aussprache im Verkehrsausschuß gesagt worden. Man vermutet wesentlich höhere Kapazitäten und Sekundenflüsse. Da Sie einen fallenden Vortrieb haben, würden, wenn die Wasserblase angestochen wird und sie sich plötzlich oder sehr schnell entleeren würde – das muß man ganz klar sagen –, die Leute, die da drinnen vorne stehen, einfach absaufen. Die werden dort nicht herauskommen.

Sie riskieren Todesopfer durch diese Art des Baues, weil Sie von seiten der Regierung stante pede, nachdem Sie sich mit einem Bundesland noch nicht einigen konnten, sagen: Jetzt muß angefangen werden, wir nehmen dieses erhöhte Risiko für jene Personen, die dort bauen, in Kauf!

Das, meine Damen und Herren, ist fahrlässig, an diesem Vorwurf gibt es überhaupt nichts zu rütteln. Es ist einfach notwendig, das vorher politisch abzuklären, und wenn, dann bauen Sie ihn steigend, aber nicht in die andere Richtung, nur weil Sie stante pede nicht von Ihrem Standpunkt abrücken wollen. (Zwischenruf des Abg. Parnigoni. ) Das, Herr Bundesminister, das, Herr Abgeordneter Parnigoni, ist unsere Meinung, und ich bin gerne bereit, ohne Verbrauch der Redezeit mit Ihnen darüber eine Diskussion zu führen. – Danke schön. (Beifall beim Liberalen Forum.)

18.43

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Bevor ich dem Abgeordneten Blünegger das Wort erteile, möchte ich festhalten, daß die beiden vom Herrn Abgeordneten Anschober vorgetragenen Entschließungsanträge dem Präsidium mit der ausreichenden Zahl von Unterschriften vorgelegt wurden und damit in die Beratung miteinbezogen werden. Es ist dies der Entschließungsantrag betreffend Verschiebung der Interessentensuche für den privaten Finanzierungsteil des Semmering-Basistunnels sowie der Antrag betreffend Entscheidung über einen allfälligen Bau des Hauptstollens des Semmering-Basistunnels.

Ich erteile nunmehr dem Abgeordneten Blünegger das Wort. – Herr Abgeordneter, Sie haben sich zu einer Redezeitbeschränkung von 4 Minuten verpflichtet.

18.44

Abgeordneter Anton Blünegger (Freiheitliche): Hohes Haus! Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter Herr Bundesminister! Meine sehr geschätzten Damen und Herren Abgeordnete! Es gibt sicher keinen sachlichen Grund, den Eisenbahnbau in Österreich unter den gegenwärtigen Verhältnissen zu zersplittern. Das haben wir in den Ausschußberatungen gesehen, und das wissen Sie auch genau. Zersplitterung bedeutet neue Skandale, bedeutet Geldverschwendung, und Zersplitterung bedeutet auch, daß sich mehrere Personen mit dem gleichen Thema beschäftigen, und das wollen wir sicher nicht.

Die bestehenden staatlichen Bahn-Infrastrukturunternehmen sollen zusammengeführt und nicht neu gegründet werden. Das war es ja eigentlich, was Abgeordneter Peter Rosenstingl in seinem Antrag vorgeschlagen hat.

Ich frage mich: Warum ist die Koalition in diesem Fall nicht einsichtig, warum fällt sie keine Entscheidungen zum Wohle Österreichs, warum arbeitet sie auf diesem Gebiet nicht mit uns Freiheitlichen zusammen? – Ich sage Ihnen, warum: weil Sie mit uns keine Postenbeschaffungsaktion in Bahnbau-Sondergesellschaften betreiben können. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Ihre Absichten offenbaren sich am Beispiel der Brenner Eisenbahngesellschaft. Werte Damen und Herren Abgeordnete! Glauben Sie wirklich, daß sie notwendig ist und daß der Brenner-Basistunnel verwirklicht wird? (Abg. Dr. Haselsteiner: Ja!) Ich glaube es nicht, denn man hat der Bevölkerung beim Brenner-Basistunnelprojekt eigentlich LKW-Ladungen voll Sand in die


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