Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 48. Sitzung / Seite 199

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zent erhöht, obwohl den Frauen vorher etwas ganz anderes versprochen worden ist. Da wäre eine Reparatur ... (Ruf bei den Freiheitlichen: Mit den Stimmen der ÖVP!) Natürlich mit den Stimmen der ÖVP, na selbstverständlich! Man hat ganz einfach die Versicherungsmonate für die Bäuerinnen verdoppelt. (Abg. Dr. Graf: Das gibt es ja nirgends, in keiner Berufssparte! – Weiterer Zwischenruf der Abg. Hagenhofer. )

Selbstverständlich, Frau Kollegin! Da gebe ich Ihnen recht, Sie vergessen dabei aber etwas: Die Bäuerinnenpension ist erst 1991 eingeführt worden (Zwischenrufe bei der SPÖ), und zwar auch für Bäuerinnen, die schon 20 oder 30 Jahre als Bäuerin gearbeitet haben, Frau Kollegin! (Abg. Ing. Reichhold: Es geht um den Bruch eines Versprechens!) Ja. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Es geht um den Bruch eines Versprechens und um die Änderung eines Vertrages, Frau Kollegin! Ich meine, daß das der Situation der Bäuerinnen absolut unwürdig ist. Ich würde mich selbstverständlich genauso dagegen wehren, wenn man das bei den Arbeitnehmerinnen machen würde, keine Frage! (Zwischenrufe bei der SPÖ. – Abg. Ing. Reichhold: Es handelt sich um den Bruch eines Versprechens!)

Es ist meine persönliche Meinung, daß die Tatsache, Kinder bekommen und Kinder erziehen zu können oder zu müssen, eine ganz entscheidende Entwicklung bei Frauen nach sich zieht. Die Frau ist sich dessen bewußt, welche Aufgabe sie übernimmt, wenn sie ein Kind bekommt. Die Politik in diesem Land macht es den Frauen jedoch immer schwerer, den Anforderungen der kommenden Generationen gerecht zu werden. Es ist da wirklich eine Fehlentwicklung im Gang. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Ein Kind braucht die Mutter nicht nur zwei oder drei Jahre. Es braucht die Mutter, die Geborgenheit und die Familie viel länger. (Abg. Fuchs: Lebenslang, Frau Kollegin!) Wenn eine Frau aber länger bei ihren Kindern bleiben will, dann ist sie im Alter ohne Pensionsberechtigung. Ich meine, daß die Erziehungsarbeit eine der wichtigsten Arbeiten in dieser Republik ist, und sie muß sozial abgesichert werden! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Fuchs: Dann hätten Sie dieser Novelle zugestimmt!)

22.02

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Brunhilde Fuchs. – Sie hat das Wort.

22.02

Abgeordnete Brunhilde Fuchs (SPÖ): Verehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Es fällt mir jetzt ein bißchen schwer, meine vorbereitete Rede hier vorzutragen, ohne vorher zu den Ausführungen der Frau Kollegin Aumayr etwas zu sagen. (Abg. Ing. Reichhold: Sagen Sie doch etwas!)

Es ist wirklich so: Kurz vorher haben Sie eine Kollegin aus unseren Reihen beschuldigt, daß mit Doppelzüngigkeit – so möchte ich das jetzt ausdrücken – gesprochen wird. (Abg. Ing. Reichhold: Was wollen Sie denn sagen?) Sie widersprechen einander und sich selbst! Mancher Redner von Ihnen widerspricht sich selbst in einem Satz dreimal!

Zum Beispiel: Sie haben jetzt über die Anrechnungszeiten der Kindererziehung gesprochen. – Kollegin Silhavy hat Ihnen – meine ich – schon eine sehr deutliche Antwort darauf gegeben! (Abg. Dr. Partik-Pablé: Sie hat etwas herumgestottert!)

Ich kann es Ihnen noch einmal sagen: Sie haben bei dieser Novelle dagegen gestimmt, daß die Anrechnungszeiten für Kindererziehung kommen! Sie waren mit Ihrer Fraktion dagegen. Das können Sie jetzt nicht bestreiten, denn Sie können überall nachlesen, daß es sich so verhält. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Haller: Ihnen gehen die Argumente gänzlich aus! – Weitere Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)

Eine Tatsache, die sogar im Protokoll vermerkt ist, nämlich das Stimmverhalten Ihrer Fraktion, wird nicht richtiger, wenn Sie es zehnmal anders sagen. (Abg. Haller: Reden Sie zur Sache!) Die Leute kennen mittlerweile Ihre unterschiedlichen Aussagen: Sie drehen sich immer gerade


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