Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 57. Sitzung / Seite 58

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Die Auswirkungen auf den Fremdenverkehr und das internationale Ansehen Österreichs.

Den entstandenen volkswirtschaftlichen Schaden.

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Herr Bundesminister! Ich glaube, daß es hoch an der Zeit ist, daß mit diesem Entschließungsantrag endlich einmal Klarheit in dieses Vignetten-Chaos kommt. – Danke, Herr Präsident. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

13.14

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Der vom Abgeordneten Mag. Schreiner soeben vorgetragene, geschäftsordnungsmäßig ausreichend unterstützte Entschließungsantrag wird in die Verhandlungen miteinbezogen.

Ich habe jetzt noch eine Wortmeldung vom Abgeordneten Kiermaier. Sie begnügen sich mit einer Redezeit von 6 Minuten. – Bitte.

13.14

Abgeordneter Günter Kiermaier (SPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Als zwölfter Redner zu dieser Thematik möchte ich versuchen, so wenig wie möglich zu wiederholen, was heute schon gesagt wurde.

Bei meiner Rede zum vorigen Bericht habe ich gemeint, daß es keinen Grund zur Freude gibt und daß wahrscheinlich der nächste Bericht genauso sein wird. Tatsache ist, es ist so, und auch der nächste wird kein Grund zur Freude sein. Es ist nun einmal so, daß einer der Hauptgründe, nämlich die wirtschaftliche Lage, in erster Linie in unserem Nachbarland Deutschland zu suchen ist. Ich kann Ihnen aus eigenen Erfahrungen bestätigen, daß die Busse teilweise nur halbvoll waren. Busse mit 50 Sitzplätzen sind mit 20 Leuten gekommen. Eine Reihe von Unternehmen hat wegen mangelnder Teilnehmerzahl stornieren müssen. Das sind natürlich Fakten, die man nicht einfach wegwischen kann.

Trotzdem habe ich mich unverdrossen wieder auf den Weg gemacht und war eine Woche in Deutschland auf Werbetour. Ich glaube, es ist dies ein wichtiger Weg. Wenn heute dauernd von der Österreich-Werbung gesprochen wird, so meine ich, daß sie nur Rahmenbedingungen schaffen kann. Die eigene Werbung im Ausland ist durch nichts zu ersetzen. Ich habe für das nächste Jahr eine beträchtliche Anzahl von Buchungen. Ich hoffe nur, daß die Busse in Zukunft wieder etwas voller sein werden.

Natürlich sind die angesprochene Eigenkapitalschwäche der Betriebe und die frühere Förderung nach dem Gießkannenprinzip, die falsch war, alles Probleme, aber auch – und das möchte ich nicht verschweigen – die zu hohen Personalkosten. Wir haben es heute bereits gehört: eine Steigerung bis zu 4 Prozent. Es ist, glaube ich, wirklich wichtig, daß man auch zur Frage der Wertschöpfung – und dies ist heute auch schon einige Male angeklungen – Stellung nimmt.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn Sie zum Beispiel des öfteren gehört haben, daß immer wieder beklagt wird, die Nebenleistungen in Österreich seien zu teuer – das berühmte Mineralwasser, das viel zu teuer ist, was ein Schwachsinn ist, und andere Dinge –, dann, muß ich sagen, gebe ich Ihnen völlig recht. Ich möchte Sie aber auch bitten, folgendes zu beachten: Wenn heute der EDV-Sachverständige in einen Gasthof kommt und den PC oder die Registrierkasse herrichtet, dann verlangt er Stundensätze von 1 000 S und darüber. Und niemand – überhaupt niemand! – regt sich darüber auf.

Oder: Wenn der Monteur von der Kaffeemaschine oder der Eismaschine kommt oder derjenige, der den Lift repariert, dann verlangen diese Leute Preise, die jenseits von Gut und Böse sind. Oder: Wenn heute in einer Küche ein Gerät kaputt wird, ein Nirosta-Teil, dann werden Preise verlangt, die Apothekerpreisen alle Ehre machen. Das sind schon Themen, die man auch einmal anschneiden muß.


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