Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 66. Sitzung / Seite 209

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Madl zum ersten Mal war? Herr Kollege Murauer, ich glaube, damit übernehmen Sie sich ein bißchen.

Der Nationalpark hat viele Millionen gekostet, lange bevor er errichtet worden ist. Was für Planung und Gesellschaften aufgewandt worden ist, macht enorme Beträge aus, Herr Kollege Murauer. Lange ist debattiert, Gruppen sind gegründet worden, da und dort ein Forum, und alle möglichen sonstigen Institutionen hat man eingerichtet, um die Opposition fernzuhalten. Ich kann mich gut daran erinnern. (Beifall der Abg. Madl. )

Wir können es uns nicht leisten, Nationalparks sozusagen als Feigenblatt für unsere Wirtschaftspolitik zu verwenden. Denn auf der einen Seite Nationalparks zu errichten, jedoch außerhalb der Nationalparks der industrialisierten Landwirtschaft und der Gentechnik das Wort zu reden, überdies die Preise für die Produkte der Bauern zu halbieren, weshalb die Bauern höhere Erträge erwirtschaften müssen, um ihre Verluste auffangen und ihre Kosten hereinbekommen zu können, das nenne ich eine Politik, die stark an eine Feigenblattpolitik erinnert. (Ruf bei der ÖVP: 150 Prozent mehr Biobauern!)

Von dieser Stelle aus möchte ich aber auch den Naturschützern danken, die auf eigene Kosten und mit viel Engagement das Kraftwerk Reichraminger Hintergebirge verhindert haben. Sonst könnten Sie nämlich heute nicht den Nationalpark errichten. Das möchte ich Ihnen ins Stammbuch schreiben! (Beifall bei den Freiheitlichen.) Ich danke vor allem der Kanzlei Dr. Gugerbauer dafür, daß diese Naturschützer kostenlos vertreten wurden. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

23.13

Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gemeldet hat sich der Herr Bundesminister. – Bitte.

23.13

Bundesminister für Umwelt, Jugend und Familie Dr. Martin Bartenstein: Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren des Hohen Hauses! Frau Abgeordnete Aumayr, als Augenzeuge möchte ich sagen, daß ich bei der Eröffnung, die keine war, sondern die Staatsvertragsunterzeichnung – die Eröffnung des Nationalparks Kalkalpen wird erst im Juli dieses Jahres stattfinden –, Frau Abgeordnete Madl als Gast gesehen habe. Ich war dort und habe sie getroffen, Sie waren nicht dort. Herr Abgeordneter Murauer war auch dort. – Das nur, um einige Unklarheiten zu beseitigen.

Weswegen ich mich zu Wort melde – und das scheint mir wesentlich zu sein –, ist die Aussage des Herrn Abgeordneten Hofmann, die ich bereits im Ausschuß zu hören bekommen habe und die sich in diesem vorliegenden Abänderungsantrag wiederfindet: Es sei nicht akzeptabel, daß die Entschädigung der Bundesforste ab dem Jahre 2001 auf 24 Millionen Schilling angehoben wird.

Zum ersten: Die Summe von 24 Millionen Schilling stimmt.

Zum zweiten: Es ist wesentlich, festzuhalten, daß sich diese Summe etwa zur Hälfte aus Vertragsnaturschutzgeldern und zur anderen Hälfte aus Managementleistungen, sprich Leistungen, die Mitarbeiter der Bundesforste im Nationalparkgelände vollbringen, zusammensetzt. Ich danke der Bundesforste AG dafür, daß sie sich bereit erklärt hat, die Entschädigungszahlungen von 6,5 Millionen ansteigend innerhalb von fünf Jahren auf 13,1 Millionen Schilling zu akzeptieren.

Ich frage Sie, da Sie einen relativ bedeutenden Forstbesitzer in Ihren Reihen haben – er wird in der morgigen Ausgabe einer Zeitschrift wiederum als solcher erwähnt –, ob Ihr Führer und Forstbesitzer-Chef mit weniger als 1 000 S Pacht und Entschädigung für ein Hektar seines Waldes im Bärental glücklich und zufrieden wäre. (Beifall bei ÖVP und SPÖ. – Abg. Madl: Das ist Privatgrund!)

Herr Abgeordneter Hofmann ist zum Rednerpult gekommen und hat von Enteignung gesprochen – Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Hochmair habe enteignen wollen, Herr Landeshauptmann Ratzenböck habe enteignen wollen: Die einzigen, die enteignen wollen und wollten,


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