Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 66. Sitzung / Seite 227

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AEC als das beste Computermuseum der Welt und stellt mit Bedauern fest, daß es in Amerika eine Einrichtung dieser Qualität nicht gibt.

Meine Damen und Herren! Mit diesem Ausflug nach Linz möchte ich einmal mehr unterstreichen, wie wichtig es ist, Kunst und Kultur sich in einer sich ständig ändernden Gesellschaft frei und unbeeinflußt entwickeln zu lassen. Der Wert unserer Gesellschaft wird von späteren Generationen daran gemessen, was wir an kulturellen Gütern geschaffen und der nächsten Generation überlassen haben. – Ich danke Ihnen. (Beifall bei der SPÖ.)

0.36

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Hiezu ist jetzt noch Herr Abgeordneter Mag. Posch zu Wort gemeldet. – Bitte.

0.36

Abgeordneter Mag. Walter Posch (SPÖ): Herr Präsident! Frau Minister! Der erstmalig vorliegende Kulturbericht trägt eigentlich einen falschen Namen, weil er in Wirklichkeit kein Kulturbericht, sondern ein Bericht über die Bundesmuseen, die Nationalbibliothek, die Österreichische Phonothek, die Hofmusikkapelle sowie die Arbeit des Bundesdenkmalamtes ist. Insofern korreliert er auch mit dem falschen Namen "Bundesministerium für kulturelle Angelegenheiten", denn der Name des Ministeriums bezieht sich eigentlich nur auf die genannten Bereiche.

Dennoch sollte festgehalten werden, daß der vorliegende Bericht, der sich über einen Beobachtungszeitraum von fünf Jahren erstreckt, einen hervorragenden Überblick über die Entwicklung des Musealwesens in Österreich bietet. Er ist sehr übersichtlich gegliedert. Er bietet sehr viel Bildmaterial, und er hat einen sehr übersichtlichen statistischen Teil, aus dem sich schnell und effizient die wichtigsten Parameter der Entwicklung ersehen lassen.

Generell ist zu sagen, daß die Bundesmuseen sowie die anderen genannten Institutionen ihrer Aufgabe des Sammelns, Bewahrens und Erschließens hervorragend nachkommen und somit einen ganz wesentlichen Teil zur Definition und Erhaltung Österreichs als Kulturnation beitragen.

Nun zu einigen Details, zunächst zu den Eintrittspreisen: Die Eintrittspreise decken bei weitem nicht die Ausgaben, sondern sie liegen eklatant darunter, was angesichts des großen Aufwandes für Erhaltung, Sammlung und der umfangreichen Tätigkeit durch die genannten Institutionen verständlich ist. Die Einnahmen liegen konstant bei etwa 53 Millionen Schilling, wobei man bemerken muß, daß die Eintrittspreise, international gesehen, als äußerst günstig zu bezeichnen sind; sie liegen zwischen 30 S und 60 S für Vollzahler. Selbstverständlich sind Eintrittspreise eine sensible Angelegenheit, dennoch halte ich eine Erhöhung für gerechtfertigt, um die hohen Kosten einigermaßen abdecken zu können. International gesehen werden wesentlich höhere Preise in gleichwertigen Museen verlangt und auch bezahlt; die Besucherzahlen sind dennoch nicht niedriger als in Österreich.

Erfreulich ist, daß die Novelle zum Forschungsinvestitionsgesetz 1991 diesen Museen die Teilrechtsfähigkeit gebracht hat, und mit der Teilrechtsfähigkeit 1995 75 Millionen Schilling lukriert werden konnten, ein Betrag, der über den Eintrittsgeldern liegt. Die Teilrechtsfähigkeit hat sich also offensichtlich bewährt.

Was die Besucherzahlen anlangt, wurde schon festgestellt, daß diese leider rückläufig sind, wobei gesagt werden muß, daß sie 1996, bedingt durch die Monet-Ausstellung, erfreulicherweise wieder anstiegen. Das wurde ja schon erwähnt. Trotzdem ist vor allem der Besucherrückgang im Bereich des Kunsthistorischen Museums auffällig: Im Vergleichszeitraum von 1991 bis 1995 ging er von 1,51 Millionen Besuchern auf 1,38 Millionen zurück.

Einige Worte noch zur baulichen Restaurierung: 1987 und 1990 wurde vom Ministerrat je eine Museumsmilliarde verabschiedet – mit dem Ziel der Verbesserung der Bausubstanz und deren Adaptierung. Die Sanierung der Österreichischen Galerie ist mittlerweile abgeschlossen. Auch am Kunst- und Naturhistorischen Museum wurden Teilsanierungen fertiggestellt. Demnächst erfolgt hoffentlich die Übergabe des Technischen Museums. Das Investitionsprogramm ist mit 3,3 Milliarden Schilling limitiert, wobei auffällig ist, daß die Kosten für die Sanierung meist


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