Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 71. Sitzung / Seite 117

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Ihrem Pyramidenspiel, das heute schon mehrfach erwähnt wurde, und der Million, die der Herr Bundeskanzler der "Caritas" geben muß. Ich kann dem Herrn Bundeskanzler nur eines empfehlen: Kümmern Sie sich mehr um die Menschen, die aufgrund Ihrer Politik zunehmend von der "Caritas" leben müssen! (Abg. Mag. Stadler: So ist es!) Das ist eine bessere Einstellung als die, der "Caritas" Almosen zu geben, aber nur so lange, solange Sie in der Regierung sind, jedoch nicht mehr dann, wenn Sie in Pension sind. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

16.34

Präsident Dr. Heinz Fischer: Der von Abgeordnetem Prinzhorn eingebrachte Entschließungsantrag ist geschäftsordnungsgemäß unterstützt und steht mit in Verhandlung.

Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Sophie Bauer. Die freiwillige Redezeit ist auf 8 Minuten gestellt.

16.34

Abgeordnete Sophie Bauer (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Wie könnte es anders sein: Die heutige Dringliche Anfrage der FPÖ ist für mich als Gewerkschaftsfunktionärin wieder eine rein populistische Sache. (Abg. Böhacker: Etwas ganz Neues!) Die FPÖ hat aus einem Interview einfach einen Satz herausgerissen und die Aussage des Bundeskanzlers falsch zitiert. (Abg. Aumayr: Das ist aber Verzetnitsch auch passiert!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Nun komme ich zum eigentlichen Thema, zur Diskussion über die Arbeitszeitverkürzung. Hören Sie gut zu, damit Sie wissen, worum es geht! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Silhavy: Das wissen sie trotzdem nicht!) Wahrscheinlich nicht.

Als in den siebziger Jahren die Arbeitszeit von 45 Stunden auf 40 Stunden reduziert wurde, sind dadurch 200 000 Arbeitsplätze geschaffen worden. (Abg. Aumayr: Bei gleichem Lohn! – Weitere Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.) Deshalb ist es auch meiner Meinung nach unbedingt notwendig, eine Arbeitszeitverkürzung durchzuführen. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Mag. Schreiner. ) Hören Sie lieber zu, denn sonst sagen Sie wieder etwas ganz anderes! Von Ihnen sind wir nichts anderes gewöhnt: Sie nützen alles aus, um jeden durch den Kakao zu ziehen. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich halte es für notwendig, zur Sicherung der bestehenden und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze eine Arbeitszeitverkürzung durchzuführen. Es gibt eine Studie der EU, in welcher festgestellt wird: Wenn nur die Überstunden wegfielen, würden drei bis vier Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen. (Abg. Böhacker: Eine Milchmädchenrechnung! – Abg. Koppler: Du kennst dich nicht aus, du bist Steuerberater!) Er hört ja auch nicht zu! (Anhaltende Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)

Präsident Dr. Heinz Fischer (das Glockenzeichen gebend): Jetzt ist zur Abwechslung wieder Frau Abgeordnete Bauer am Wort! – Bitte.

Abgeordnete Sophie Bauer (fortsetzend): Meiner Meinung nach ist es notwendig, daß in Österreich die Überstunden wegfallen. Dadurch könnten 30 000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Es gibt aber auch viele andere Möglichkeiten, neue Arbeitsplätze zu schaffen beziehungsweise jene zu erhalten, die wir jetzt haben.

An die "F" gerichtet: Hier könnten Sie Ihre Kraft einsetzen und mithelfen, Solidarität zu erzielen, um das durchführen zu können, anstatt immer nur Angst und Panik zu schüren und die Arbeitsplätze in Gefahr zu bringen. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Scheibner: Laden Sie uns ein!)

In diesem Sinne möchte ich Sie auffordern, Ihre Arbeit einzubringen. (Beifall bei der SPÖ.)

16.38

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Zweytick. – Bitte, Herr Abgeordneter, Sie haben das Wort. (Abg. Böhacker: Er predigt Wein und trinkt Wasser!)


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