Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 77. Sitzung / Seite 162

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stellt? Tirolwerbung hat eine Kletterwand. Man könnte eine Kletterwand aufstellen und so das Klettern schmackhaft machen.

Also die gesamte Präsentation war einfach dilettantisch. Der Gipfel zeichnete sich ja auch darin ab, daß man überhaupt kein Interesse hatte, an Feinheiten, an Kleinigkeiten zu denken. Jeder von uns muß im täglichen Betrieb an Kleinigkeiten denken, weil die Kleinigkeiten machen es letzten Endes aus. Und so ist es passiert, daß zum Beispiel die Österreich Werbung im Telefonverzeichnis der ITB gar nicht aufgeschienen ist. Sie können nachschauen, sie ist nicht drinnen. Auf die diesbezügliche Frage hieß es von Ihnen: Es sind alle mit Handies ausgerüstet. Ich habe dort nachgefragt und habe die Antwort bekommen: Wir brauchen sowieso kein Telefon, da wir alle mit Handies erreichbar sind. – Tatsache ist aber, daß Besucher der Messe, die den Kontakt mit Österreich suchen, sich auch verspäten, manche Verabredungen erst verspätet wahrnehmen können, und sie können nicht einmal anrufen und sagen: Bitte, warten Sie verläßlich, ich komme eine halbe Stunde später, mein Flugzeug hatte Verspätung. – Das müssen Sie sich vorstellen! Ich kann es Ihnen zeigen: Österreich scheint nicht auf! (Die Rednerin überreicht Bundesminister Dr. Farnleitner ein Faltprospekt.)

Das nächste: Jeder Besucher nimmt das Teilnehmerverzeichnis zur Hand. Die Österreich Werbung findet sich nur unter "Ö". Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, wie viele Staaten es gibt, die den Buchstaben "Ö" nicht kennen und die Österreich einfach unter "Austria" suchen. In Ihrer Anfragebeantwortung sagen Sie mir, es gibt ein Inhaltsverzeichnis, in dem Österreich unter "Austria" zu finden ist. – Herr Minister, seien Sie so lieb und zeigen Sie mir das Inhaltsverzeichnis in diesem Ausstellerverzeichnis! Dieses Ausstellerverzeichnis hat kein Inhaltsverzeichnis. Also, Herr Minister, entweder haben Sie diese Anfrage nicht selbst beantwortet, oder Sie haben nicht die Wahrheit gesagt. Schauen Sie nach, zeigen Sie mir bitte das Inhaltsverzeichnis! Österreich ist nur unter "Ö" drinnen. Es sind die Austria Trend Hotels drinnen. Ja kann man denn Österreich nicht unter "Austria" noch einmal anführen? Das sind diese Kleinigkeiten.

Ich weiß, das wollen Sie nicht hören, aber das sind Kleinigkeiten – Herr Puttinger wird mir das bestätigen –, die einfach das Gesamtbild ausmachen, die den Gast verärgern, die den Aussteller verärgern, die jeden verärgern, der nach Österreich will. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Da wir beim Verärgern sind, Herr Minister: Der größte Ärger findet sich innerhalb meiner Branche, und zwar was die Präsentation der Familienwerbung betrifft. Sie kassieren als Präsident der Österreich Werbung von jedem Unternehmer, der bei diesem Produkt Familienhotels, Kinderhotels dabei ist, 20 000 S. Aber nicht, daß Sie glauben, daß man da nur einmal zahlt! Einmal bezahlt man die Österreich Werbung über die Bundessteuer, dann über eine Landesabgabe und einmal noch über die Wirtschaftskammer als Unternehmer – und dann muß man ein viertes Mal die Österreich Werbung bezahlen, damit man ein Inserat im Prospekt "Familienhotels" schalten kann.

Die Österreich Werbung macht die Präsentation der Familienhotels, und das, Herr Minister, ist ein trauriger Anblick. (Die Rednerin zeigt ein Foto vom Messestand.) Es war die Kindergruppe JUPPIDU, die ich gut kenne und die das auch sehr gut gemacht hat, die kann überhaupt nichts dafür. Man hat es nicht einmal der Mühe wert gefunden, die Tafel für die Österreich Werbung, die darauf hinweisen soll, daß es sich um Familienurlaub in Österreich handelt, aufzuhängen – es wäre Platz genug gewesen –, nein, man hat sie hinten am Boden schräg hingelehnt! (Abg. Haigermoser: Lieblos, das Ganze!) Ich als Unternehmerin, die in ihrem Betrieb immer darauf schaut, daß vorne und hinten alles funktioniert, muß Ihnen sagen, das ist eine derartige Lieblosigkeit, ein Dilettantismus und eine Unfähigkeit, für die Sie als Präsident der Österreich Werbung und als zuständiger Minister verantwortlich sind. (Beifall bei den Freiheitlichen.) Schauen Sie sich das bitte an, das ist wirklich erschütternd! (Die Rednerin übergibt dem Minister das Foto. – Abg. Parnigoni: Das ist ja lächerlich! – Abg. Dr. Partik-Pablé: Das schaut Ihnen ähnlich! Bei euch ist alles lächerlich!)

Sagen Sie nicht, das ist erschütternd für mich, denn ich bin mir sicher, Herr Minister – so schätze ich Sie schon ein –, wenn Sie die Messe besucht und das dort gesehen hätten, hätten


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