trieren. Es gibt auch genügend Unterlagen und Studien, die beweisen, in welchem Ausmaß Arbeitsplätze gerade im Bereich der Klein- und Mittelbetriebe geschaffen werden können.
Bei der Gentechnik ist es ein vorgeschobenes Argument, und man verdeckt damit, daß die politische Entscheidung die ist, welche Technologie man einsetzen will. Wenn man gentechnologisch arbeiten will, dann soll man das auch sagen, aber man soll es nicht damit verbrämen, daß man sagt, man möchte Arbeitsplätze schaffen, denn das Verhältnis der Arbeitsplätze zum Aufwand wird ein ähnliches sein, wie wir es bei der Atomtechnologie auch gesehen haben. Nehmen Sie nur etwa das Beispiel der Windenergienutzung in Deutschland her: Dort beschäftigt man derzeit nach einem Stromeinspeichergesetz, das seit 1990 gilt, aufgrund dieses Gesetzes eben, in der Windindustrie rund 15 000 Personen. Das sind doppelt so viele Personen, wie etwa im Bereich der Atomtechnologienutzung beschäftigt werden. – Ich sage Ihnen: Ein ähnliches Mißverhältnis wird es auch im Bereich der Gentechnik geben.
Mich wundert überhaupt, wie sich manche als Technikfreaks etablieren, wenn es um die Gentechnologie geht, aber wenn es um bereits bestehende Technologien, wie um erneuerbare Energieträger geht, dann werden alle zu Technikpessimisten. Dann sagen dieselben: Das kann nicht funktionieren. – Ich sage Ihnen, das ist ein vorgeschobenes Argument! (Beifall beim Liberalen Forum sowie des Abg. Dr. Graf. )
Insoferne, Frau Abgeordnete Rauch-Kallat, ist es auch nicht verwunderlich, daß die Debatte insgesamt emotionalisiert ist, denn wenn das so gehandhabt wird, wie es in Wirklichkeit im Bereich der Gentechnologie von dieser Koalitionsregierung, von den Koalitionsparteien gemacht wird, nämlich eine Hinhaltetaktik zu betreiben, dann darf man sich nicht wundern, wenn die Emotionen sozusagen aufkochen.
Wahr ist: Wir hatten vor über vier Jahren hier im Hause eine Enquetekommission. Dort ist unter anderem einstimmig eine klar ersichtliche und verständliche Kennzeichnung beschlossen worden, was aber bis heute nicht umgesetzt wurde. Wenn es jetzt – wie Herr Abgeordneter Maier ausgeführt hat – aufgrund des Gentechnik-Volksbegehrens zu einer Reaktion der Bundesregierung gekommen ist, dann sage ich: Na danke, daß es einen einstimmig beschlossenen Bericht hier im Hause gibt, von allen fünf Fraktionen beschlossen, den die Regierung jedoch einfach ignoriert, und daß es zuerst einmal eines Gentechnik-Volksbegehrens mit über 1,2 Millionen Unterschriften bedarf, damit sich diese Regierung bequemt, letztlich das zu tun, was in dieser Enquetekommission von allen fünf Fraktionen beschlossen wurde. – Das ist kein Ruhmesblatt, meine Damen und Herren! Das ist Hinhaltetaktik! Und da dürfen Sie sich nicht wundern, wenn es zu einer Diskussion kommt, die emotionalisiert ist. (Beifall beim Liberalen Forum sowie der Abg. Ing. Langthaler. )
Zum Ausschuß: Ich glaube, daß ein eigener Ausschuß eine gute Gelegenheit wäre, dieses Thema tiefgehend zu erörtern, aber ich sage Ihnen auch, es ist überhaupt keine Frage, daß man mit dem Argument des eigenen Ausschusses – man macht sogar einen eigenen Ausschuß dafür – in Wirklichkeit ein Begräbnis erster Klasse veranstalten kann.
Ich erinnere Sie an die Diskussion über den Nationalen Umweltplan, und ich habe ... (Abg. Mag. Schweitzer: Und ihr unterstützt das!) – Genau, wir unterstützen das, weil beide Gelegenheiten da sind. Und ich sage dir noch etwas, lieber Kollege Schweitzer: Daß unter dem Abgeordneten Pumberger als Vorsitzendem des Gesundheitsausschusses dieses Thema nicht verhandelt wird, halte ich für sehr positiv, denn der ist mit seinen "normalen" Materien schon überfordert – und mit dieser erst recht! Das ist auch einmal klar und deutlich festzuhalten. (Beifall beim Liberalen Forum.)
Daß jetzt offenbar der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben werden soll – wenn ich mir etwa vorstelle, daß vielleicht die Frau Abgeordnete Rauch-Kallat diesem Ausschuß vorsitzen soll –, das halte ich aber auch nicht für den richtigen Weg. (Zwischenruf des Abg. Mag. Schweitzer. )
Faktum ist, lieber Kollege Schweitzer, daß ein eigener Ausschuß eine gute Gelegenheit für eine intensive Behandlung der Materie bringt. Wenn sich die Freiheitlichen vielleicht entscheiden